Niemals “oben ohne”, vor allem am Wasser oder im Hochgebirge ist Vorsicht geboten. Im Hochgebirge nimmt die Gesamtmenge an UV-Strahlung, vor allem der Anteil an UVB zu (20 Prozent je 1.000 m).
Augenoptiker kennen den Fachbegriff dafür „Photokeratitis” im Volksmund auch „Augenbrand“ oder “Schneeblindheit” genannt. Im Hochgebirge durch die Reflektion des Schnees, am Meer oder auf dem Wasser, ist die UV-Einstrahlung ungleich höher und gefährlicher als in grüner Umgebung. Im Schnee um 40-90%, im oder am Wasser um 10-30% und im Sand um 5-25%. Schon wenige Stunden ohne Sonnenbrille reichen hier aus, eine gravierende Schädigung der Hornhaut des Auges hervorzurufen.
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Der Schädigungsmechanismus entspricht dem des Sonnenbrandes. Eine Schädigung der teilungsaktiven Zellen des Epithels durch die Strahlung, führt nach einer charakteristischen Latenzzeit von etwa acht Stunden zum Absterben der betroffenen Zellen, mit der Folge einer entzündlichen Reaktion des umgebenden Gewebes. Auf der Hornhaut des Auges kommt es zu feinfleckigen Defekten (Keratitis superficialis punctata) der oberen Schicht, die typischerweise starke Schmerzen, Lidkrampf, Tränenfluss und eine Sehschärfenminderung verursachen. Fremdkörpergefühl im Auge, Lichtempfindlichkeit, gerötete Augen zählen ebenso dazu.
Die Symptome treten wegen der Latenzzeit meist in den Morgenstunden auf. Dann Sonnenlicht strengstens vermeiden und schnellstmöglich den Augenarzt aufsuchen. Mit einer Heilung ist wegen der Regenerationsfähigkeit des Hornhautepithels meist bereits nach 24–48 Stunden zu rechnen. Die Therapie beschränkt sich i.d.R. auf schmerzlindernde Maßnahmen (Augensalbe, Schmerztabletten).