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Studie: ANU entdeckt Nanokristalle

Normale Brillen mit Nachtsicht-Funktion?

Die bisherigen großen und schweren Nachtsichtgeräte, die bei Polizei und Militär eingesetzt werden, könnten bald Vergangenheit sein. An der Australian National University (ANU) haben Forscher eine neue Form von Nanokristallen entwickelt, die auch normale Brillen mit Nachtsicht-Funktion ermöglichen könnten.

Uns Menschen fällt es schwer, im Dunkeln zu sehen, denn unsere Augen können das dort vorhandene Lichtspektrum nicht wahrnehmen. Bei Nachtsichtgeräten werden die Photonen des Lichts in Elektronen umgewandelt, erleuchten einen Phosphor-Bildschirm im Inneren und liefern die bekannt gründen Bilder.

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Kleines leichtes Nachtsichtgerät ohne Strombedarf

Bei den Nanokristallen, die das Team der Australian National University (ANU) nun in einer Studie entwickelt haben, werden Photonen aus Infrarotlicht (IR) zu Photonen im sichtbaren Spektrum konvertiert, was nicht nur Nachtsichtgeräte ohne jeglichen Strombedarf ermöglichen würde, sondern generell die schwere klobige Konstruktion unnötig machen würde – jede normale Brille könnte mit einer Nachsicht-Funktion ausgestattet werden.

Nanokristalle-ANU
ANU-PhD-Studentin Maria del Rocio Camacho-Morales (Foto: Stuart Hay, ANU)

„Wir wandeln Licht in Licht um – ohne Strombedarf, wir ändern nur die Farbe und die Frequenz“, so Dr. Mohsen Rahmani, Mitarbeiter der Studie.

Prototyp fertig

Aktuell gibt es einen Prototypen, ein einzelner Nanokristall auf einer Glasfläche: Durchmesser 300 Nanometer. Demnächst soll eine ganze Schicht von Kristallen auf das Glas aufgebracht werden. Hauptautor Prof. Dragomir Neshev: „Die extrem kleinen Nanokristalle könnte wie ein ultra-dünner Film auf normale Brillengläser aufgetragen werden und damit Nachtsicht ermöglichen.“

Nanokristalle-Youtube-Sreenshot
ANU-TV (Youtube-Sreenshot)

Wenn die Effizienz der Kristalle, bestehend aus dem Halbleitermaterial Alluminium-Gallium-Arsenid, in Zukunft erhöht werden kann, was die ANU-Wissenschaftler hoffen, würde auch nicht mehr so intensives Infrarotlicht benötigt wie derzeit noch. Aktuell könne mit diesem Verfahren nur eine Frequenz aus dem IR-Spektrum sichtbar gemacht werden. Die Forscher wollen in spätestens fünf Jahren in der Lage sein, mit diesen Kristallen eine funktionstüchtige Nachtsicht-Brille zu bauen.

Eine weitere Nutzung der Kristalle wäre in Bildsensoren und Hologrammen denkbar, oder in bildgebenden Systemen in der Medizin.

 

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