(Hamburg) Sehprobleme können bei älteren Menschen weitere gesundheitliche Probleme auslösen, da körperliche und geistige Aktivitäten der Betroffenen abnehmen. Forscher der Universität Hamburg haben jetzt die Ergebnisse einer Langzeitstudie dazu veröffentlicht.
Sehschwierigkeiten im Alter resultieren oft aus Glaukom, Makuladegeneration, diabetischer Retinopathie oder Katarakt. Aus dieser Beeinträchtigung können sich für ältere Menschen weitere gesundheitliche Probleme ergeben, weil die Senioren generell in ihren Aktivitäten eingeschränkt werden. Entsprechende Ergebnisse einer Studie haben jetzt Forscher um Hans-Helmut König an der Universität Hamburg im Journal of the American Geriatrics Society (2016; doi: 10.1111/jgs.14458) veröffentlicht.
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Langzeit-Untersuchung von 2003 bis 2012
In dieser Studie wurden 2.394 Teilnehmer (77 bis 101 Jahre alt) mehrfach zwischen 2003 und 2012 von den Wissenschaftlern befragt: zu Freizeitbeschäftigungen, Sehvermögen und Begleiterkrankungen.
Nach 36 Monaten hätten noch 80 Prozent der Teilnehmer über keinerlei Sehprobleme geklagt. Anschließend jedoch sei hier die Häufigkeit gestiegen. Die Probanden gingen weniger spazieren, fuhren weniger Fahrrad oder arbeiteten seltener im Garten. Auch geistig fordernde Aufgaben oder Bücher lesen wurden weniger praktiziert.
Die Forscher der Uni Hamburg sehen die Sehprobleme als Ursache für die abnehmende Aktivität der Teilnehmer, daher lohne sich eine rechtzeitige Therapie für die gesamte Gesundheit.