Am 28. Februar ist der Tag der seltenen Erkrankungen. An diesem Tag soll auf Krankheiten aufmerksam gemacht werden, an denen nur wenige Menschen leiden. Zumindest für Europa trifft dies auch auf die Augenkrankheit Trachom zu. Noch vor 150 Jahren war sie in Europa weit verbreitet. Heutzutage ist die bakterielle Augeninfektion auf unserem Kontinent sehr selten und kaum bekannt. Trachom ist weltweit allerdings die häufigste Ursache für Blindheit.
Über 1,9 Mio. Menschen hätten durch sie bereits ihr Augenlicht verloren. 3,2 Mio. benötigten aktuell eine Augenlidoperation, um nicht zu erblinden, berichtet die Organisation Licht für die Welt. Frauen seien vier Mal häufiger betroffen als Männer.
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Die Mehrheit der betroffenen Menschen lebt in Entwicklungsländern. Die meisten Trachom-Betroffenen in einem Land – insgesamt 75 Millionen – gebe es in Äthiopien. 693.000 benötigten dort dringend eine Augen-OP.
Trachom bis 2020 eliminieren?
Eine Allianz unterschiedlicher Organisationen plant, bis 2020 die Krankheit auszurotten. Gelingen soll das mit der sogenannten SAFE-Strategie, die von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfohlen wird. SAFE steht für: Surgery, Antibiotics, Facial Cleanliness und Environmental Sanitation.
Einer Untersuchung zufolge könnte mit Hilfe dieses Konzepts bis 2030 der Verlust von vier Millionen „Healthy Life Years – HLY” (Lebensjahre in Gesundheit) verhindert werden. Dieser Wert steht für die Gesamt-Anzahl der Jahre, die alle betroffenen Menschen in Gesundheit leben könnten. Die Trachom-Allianz schätzt die Kosten dafür, die Krankheit weltweit zu eliminieren, auf rund eine Milliarde US-Dollar.