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Nach 28 Jahren im Softwarehaus

Ipro-Berater Manfred Tams im Ruhestand

(Leonberg/Oyten) – Es war eine Zeit der großen Umbrüche – für die Welt, für Deutschland und für Manfred Tams: Als er am 1. April 1990 zu Ipro kam, war der Ost-West-Konflikt in Auflösung begriffen, obwohl die DDR und die UdSSR formal noch existierten. Jetzt hat sich der Ipro-Berater nach 28 Jahren in den Ruhestand verabschiedet.

Dass er den Rest seiner Berufsjahre bei dem Softwarehaus verbringen würde, mag sich Manfred Tams gar nicht fest vorgenommen haben – aber ein gutes Gefühl habe er schon beim ersten Vorstellungstermin in Leonberg gehabt. Wie kommt aber ein Augenoptiker aus der niedersächsischen Gemeinde Oyten, 20 km östlich von Bremen, überhaupt zu einem schwäbischen Unternehmen?

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Nach der Lehre in Bremen und dem Grundwehrdienst bei der Bundeswehr arbeitete Manfred Tams, Jahrgang 1954, erneut in Bremen. Schon ehe er – noch einmal innerhalb der Hansestadt – den Arbeitgeber wechselte, hatte er mit einer Tätigkeit im Außendienst geliebäugelt, konnte sich aber nicht wirklich vorstellen, Tag für Tag mit dem Fassungsköfferchen von Geschäft zu Geschäft zu reisen.

1990: EDV boomt

„Dann ging es 1990 mit der EDV richtig los, immer mehr Optiker schafften sich Computer an, wenn auch zunächst nur für die Werbung“, erinnert sich Tams. „Von einem Bremer Kollegen hörte ich, dass Ipro mehr im Sinn hatte, und erfuhr, dass der damalige Außendienstleiter Gerhard Appenzeller auf der Suche nach einem Berater für den Norden war.“

Ipro: 2018 - Manfred Tams verabschiedet sich
Manfred Tams verabschiedet sich (Bild: Ipro)

Nach dem zweiten Besuch in Leonberg war Manfred Tams Ipro-Berater und wurde zum EDV-Experten geschult. „Ich habe es keinen Tag bereut, sonst wäre ich bestimmt nicht 28 Jahre geblieben. Man muss sich mal anschauen, wie lange die Berater im Ipro-Außendienst schon dabei sind: alle über 20 Jahre, bis auf die Nachfolger der altershalber Ausgeschiedenen.“

Nachfolger schon eingearbeitet

Zu den meisten seiner mehr als 400 Anwender in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und dem westlichen Mecklenburg-Vorpommern entwickelte Tams ein sehr gutes Verhältnis, aus dem in einigen Fällen sogar echte Freundschaft wurde. Bei einem dieser Kunden lernte er schließlich auch Frank Zimmermann kennen, dem er schon vor einiger Zeit angedeutet hatte, dass er früher oder später einen geeigneten Nachfolger brauchen würde.

Als sich dann das Ende seiner Berufsjahre deutlicher abzeichnete, brachte er Frank Zimmermann bei Ipro ins Gespräch. Nachdem die Geschäftsleitung zugestimmt hatte, waren beide ab Oktober 2017 gemeinsam unterwegs, um die Kunden auf den bevorstehenden Wechsel vorzubereiten.

Abschied über mehrere Monate

Auch der eigentliche Abschied von Ipro habe sich über mehrere Monate erstreckt. „Die opti im Januar war für mich ein schöner Abschied, auch von einigen Kunden, die ich bei meiner Abschieds-Tour nicht persönlich angetroffen hatte, aber ebenso von vielen Außerdienstlern anderer Unternehmen, mit denen ich all die Jahre zu tun hatte“, so Tams weiter. „Dass Ipro mir dazu den Freiraum gegeben hat, fand ich sehr schön.“

Es folgte die offizielle Verabschiedung im Rahmen des Anwendertreffens in Wedel bei Hamburg und – intern – der Abschied von den Kollegen beim Meeting in Leonberg. Was Ipro 28 Jahre lang an ihm gehabt hat, bringt Geschäftsführer Martin Himmelsbach so auf den Punkt: „Manfred Tams hat mit seiner ruhigen Art unseren Auftritt im Norden über Jahre geprägt und damit einen wichtigen Beitrag zum Ipro-Erfolg geleistet. Sein trockener Humor wird uns ebenso fehlen wie seine profunden Kenntnisse der Arbeitsabläufe beim Akustiker und beim Optiker.“

Keine Langeweile

Und was macht Manfred Tams nun seit dem 1. Februar mit der vielen freien Zeit? Zum einen ist er seit Jahren passionierter Golfspieler – auch auf den Plätzen wird er übrigens den einen oder anderen Kunden wiedertreffen.

Zum anderen habe er angefangen, sich als Bootssattler zu betätigen. „Ich habe eben für meinen Sohn, der ein Sportboot hat, eine neue Persenning aus Cabrio-Stoff genäht“, kann er erste Erfolge vermelden. Auf der Suche nach einer geeigneten Schuster- oder Sattlernähmaschine hat er eine Industrienähmaschine „made in DDR“ aufgetrieben. „Die wurde gereinigt und geölt und näht wie Hölle.“

Und damit definitiv keine Langeweile aufkommen kann, habe sich Manfred Tams zuallererst ums eigene Haus gekümmert, das nach einem Wassereinbruch dringend eine neue Drainage gebraucht hat. „Jetzt sehe ich langsam Licht am Horizont“, scherzt der Jung-Rentner. Da bliebe tatsächlich Zeit, „morgens auf dem Balkon schön zu frühstücken“ und mit der 18-jährigen Enkelin „shoppen“ zu gehen. „Außerdem bin ich auch noch im Schützenverein und als letztjähriger Vizekönig fast jedes Wochenende unterwegs.“ Länger arbeiten – wie es der Rentenberater mit eher „lausigen“ Argumenten vorgeschlagen hatte – wäre da sowieso nicht drin gewesen.

 

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