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Ergebnisse einer Umfrage von Zeiss und eyebizz

Mehr Augengesundheit durch breiteren UV-Schutz

Zeiss Vision Care und eyebizz befragten Ende 2018 Augenoptiker zu ihrer Einschätzung der Notwendigkeit von UV-Schutz für Brillenträger. Im Anschluss setzte der Brillenglashersteller aus Aalen nochmals mit einer Verbraucher-Umfrage nach. Die gute Nachricht: UV-Schutz für die Augen wird von Fachleuten wie von Verbrauchern unisono als wichtiges Thema eingeschätzt. Geradezu alarmierend wirkt jedoch ein Ergebnis: Die wenigsten der teilnehmenden Endverbraucher wissen, dass es oft schon nach zwei bis drei Jahren Zeit für eine neue Brille wird oder man zumindest die Augen überprüfen lassen sollte.

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Bild: Zeiss

Hintergrund und Zielsetzung der UV-Umfragen

Der geltende Industriestandard für klare Brillengläser, anders als bei etablierten Standards für Sonnenschutzgläser, sieht die Grenze für UV-Schutz bei 380 Nanometer (nm). Das bedeutet, dass ein Großteil der klaren Kunststoff-Brillengläser bislang eben nur bis zu 380 nm schützt. Brillengläser im Brechungsindex 1,5 nur bis zu 355 nm. Damit vernachlässigt dieser bisherige Industriestandard die langwellige UV-Strahlung von 380 bis 400 nm (Quelle: Zeiss, Factsheet). Rigide Standards für Sonnenschutzgläser wie jene aus Australien und Neuseeland berücksichtigen seit jeher die obere UV-A-Grenze bei 400 nm. Daher auch die Markierung oder Aufkleber „UV 400“ auf hochwertigen Sonnenschutzgläsern.

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Wie wichtig ein UV-Schutz bis 400 nm auch im Schatten und unter bewölktem Himmel ist, zeigen wissenschaftliche Daten aus der Geo- und Biophysik. Entgegen der landläufigen Meinung, dass Wolken, wie der Schatten von Objekten, ein Schutz gegen UV-Exposition sei, kann die UV-Belastung unter bewölktem Himmel oder im Schatten ebenfalls sehr hoch ausfallen. Das liegt im hohen Maße an der Streuung und der Reflexion an Molekülen in der Luft.

Die Folgen exzessiver UV-Exposition sind vielfältiger Natur und können akute als auch chronische Symptome hervorrufen. Degenerative Prozesse, die erst viel später im Leben auftreten, sind ebenfalls durch UV auslösbar. Die betroffenen Areale sind dabei die Haut um das Auge, die vorderen Augenabschnitte und auch Strukturen im Auge.

UV-gefährdet sind somit auch die Augenlider. Allein fünf bis zehn Prozent aller Fälle von Hautkrebs treten an den Lidern auf. Ebenso sind Schäden von Bindehaut und Hornhaut zu nennen. Bei einer trüben Augenlinse, auch Grauer Star oder Katarakt genannt, kann UV-Strahlung als Auslöser ebenfalls eine Rolle spielen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden etwa 20 Prozent aller Katarakte durch UV-Strahlung verursacht oder verschlimmert.

Selbst ein Einfluss auf degenerative Erkrankungen der Netzhaut kann zwar wissenschaftlich nicht eindeutig belegt werden, ist aber auch nicht auszuschließen.

Daher ist es ratsam, solche UV-bedingten Risiken für die Augen abzuwenden, indem man sie vom ersten Tageslicht bis zum Sonnenuntergang vor UVStrahlung schützt. Ein Sonnenbrand der Hornhaut (Photokeratitis) kann im Winter wie im Sommer beim Bergurlaub entstehen. „Mit zunehmender Höhe steigt die UV-Belastung, der Schnee reflektiert das Licht zusätzlich“, sagt z.B. Prof. Dr. Thomas Reinhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg, daher stammt auch der Begriff „Schneeblindheit“.

Als Faustformel des UV-Anstiegs im Gebirge gilt: Alle 1.000 Höhenmeter nimmt die UV-Strahlung um rund zehn Prozent zu, die Reflexion aus Schnee und Eis verdoppelt die Intensität sogar nahezu – etwa bei der Überquerung von Schneefeldern oder Gletschern. Die Gefahr durch starke Reflexion besteht auch, wenn Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche für gleißende Spiegelungen sorgen, wie z.B. am Badesee.


Konzeption der Studien zum Thema UV-Schutz bei Augenoptikern

Ist es vor diesem Hintergrund wichtig, von Seiten der Augenoptiker als Gatekeeper für mehr Augengesundheit aufklärend auf Endverbraucher zuzugehen? Wie schätzen Augenoptiker die Chancen von klaren, breiter UV-schützenden Brillengläsern ein? Zu diesen Fragen startete eine anonyme Umfrage unter Augenoptikern mithilfe der Software SurveyMonkey im Zeitraum vom 27. September bis 8. Oktober 2018.

Insgesamt 13 Fragen wurden gespiegelt, aber auf zwei verschiedene Verteiler ausgerichtet: a) über eyebizz an die Abonnenten des eyebizz-Newsletters und b) bei Zeiss über die Abonnenten des Zeiss-Partner-Newsletters (beides zu 100% Augenoptiker), insgesamt nahmen 228 Personen teil, davon 142 über eyebizz, 86 über den Brillenglashersteller. Mehr als die Hälfte der Befragten ist älter als 50 Jahre, zwei Drittel der Befragten männlich.


Ergebnisse der Umfrage bei Augenoptikern

In der Wahrnehmung der teilnehmenden Augenoptiker hat das Bewusstsein der Verbraucher für die eigene Augengesundheit in den vergangenen drei Jahren eher bis sehr deutlich zugenommen; immerhin geben drei Viertel der Befragten (ca. 75%) dieses an. UV-Schutz für die Augen ist für die befragten Augenoptiker ganz klar zum Feld Augengesundheit zu zählen und sollte auch mittels klarer Brillengläser für eine langfristige Augengesundheit abgedeckt sein.

Knapp 95% bestätigen, dass für sie UV-Schutz in den Bereich Augengesundheit fällt. Knapp 90% meinen, dass klare Gläser für die Augengesundheit von Bedeutung sind (31,58% eher wichtig und nur 58,3% wichtig). Und 90% der Befragten stufen den Rundum-Schutz für die Augen vor UV-Strahlung als wichtig – von eher bis sehr wichtig – ein. Sie selbst tragen zwar zu 75% UV-„Schutzgläser“. Immerhin ein Viertel der Befragten trägt aber keine klaren Gläser, die mit UV-Schutz ausgestattet sind.

Eine überzeugende Mehrheit von 93% der Antwortenden halten eine Verbraucheraufklärung zum Thema UV-Schutz für die Augen für wichtig – von eher bis sehr wichtig – und rund 83% sagen, dass der Wissensstand ihrer Kunden zum Thema UV-Schutz für die Augen zu gering ausfällt – von gering bis sehr gering.

Ergebnisse im Detail

Die Ergebnisse beider Umfragen sind hier zusammengefasst und ergeben immer 100%:

eyebizz - Umfrage mit Zeiss - klare Brillengläser mit UV-Schutz

Endverbraucher-Umfrage

Und was sagen die Endverbraucher selbst zum Thema UV-Schutz der Augen? Die sich an diese Studie anschließende Verbraucher-Umfrage wurde online mittels der Technologie eines Berliner Startup-Unternehmens durchgeführt. Die Meinungsumfragen wurden dafür auf Medienseiten – Online-News-Seiten, wie FAZ, Stern, HuffPost und andere mehr – platziert, wobei 69 Mio. User im Monat erreicht werden. Dabei sind die Umfragen zwar sind nicht repräsentativ, spiegeln aber ein relativ verlässliches Meinungsbild wider. Im aktuellen Fall basieren die Ergebnisse auf 47.629 Abstimmungen.

Geradezu aufrüttelnd ist, dass bei 11.154 Abstimmungen die meisten Teilnehmer der Meinung sind, dass man erst nach fünf Jahren eine neue Brille braucht (Grafik 1).

Zeiss Umfrage UV-Schutz - Grafik 1
Endverbraucher-Umfrage von Zeiss – Grafik 1

37% der Abstimmenden wissen nicht, dass UV auch im Schatten und unter Wolken gefährlich sein kann – und schützen sich nicht. Immerhin die Hälfte der Antwortenden nutzt zwar eine Sonnenbrille (Grafik 2) – aber wissen sie auch, dass man sich auch mit klaren Gläsern schützen kann?

Zeiss Umfrage UV-Schutz - Grafik 2
Endverbraucher-Umfrage von Zeiss – Grafik 2

Auf die Frage „Worauf achten Sie beim nächsten Brillenkauf am meisten?“ antworten mit 36% mehr als ein Drittel „auf Qualität“, 25% auf den Preis, 22% auf das Fassungsdesign. Nur 16% werden demnach am meisten Wert auf die „Ausstattung“ der nächsten Brille, sprich auf die Brillengläser legen (Grafik 3).

Zeiss Umfrage UV-Schutz - Grafik 3
Endverbraucher-Umfrage von Zeiss – Grafik 3

Hier schlummert Beratungsbedarf. Mit 12% glauben immer noch zu viele, dass sie sich im Winter keine Gedanken um UV machen müssen. Überraschende 81% sagen: „Ja, UV-Strahlung ist zu jeder Jahreszeit gefährlich“ (Grafik 4). Die Bereitschaft in mehr UV-Schutz zu investieren, dürfte damit gegeben sein.

Zeiss Umfrage UV-Schutz - Grafik 4
Endverbraucher-Umfrage von Zeiss – Grafik 4

Das erfreuliche Ergebnis der Studie: Verbraucher und Augenoptiker sind sich der Notwendigkeit des UV-Schutzes für ihre Augen bewusst. Dazu Matthias Wehrle, Director Marketing DACH, Zeiss Vision Care: „Wenn so viele Verbraucher um den notwendigen UV-Schutz für ihre Augen wissen, ist das für den Augenoptiker eine optimale Ausgangssituation. Denn hier kann er zu einem Thema beraten, das dennoch Aufklärung bedarf und wichtig ist. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die gängigen klaren Brillenglasmaterialien den intensivsten Teil der solaren UV-Strahlung auf der Erde, der zwischen 380 und 400 Nanometer liegt, eben nicht vollständig absorbieren“.

// Miriam Kapsegger / Christine Höckmann

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