Premiere: Zum ersten Mal haben die SILMO und eyebizz gemeinsam den Newcomer Award „eyebuzz” ausgeschrieben. Der Sieger: Kerl Eyewear aus Bernkastel-Kues. Als Preis gab es einen kostenfreien Stand auf der SILMO Paris uvm., ein Medienpaket mit einem Gegenwert von rund 10.000 Euro. Die Silmo ist vorbei – und wie war es für die Preisträger Jaromir Ufer (35), Johannes Dillinger (42) und Markus M. Moser (58)? Hier ein Erfahrungsbericht der „Kerle“.
„Juhuuuuuu, wir haben den Newcomer Innovation Award von SILMO und eyebizz gewonnen. Das ganze Team feiert. Ein toller Erfolg für die viele, viele Arbeit, den Schweiß und das Blut, die tausenden Stunden, die in die Entwicklung, die „Geburt“ unseres Babys Kerl Eyewear geflossen sind . . .
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Der Preis, ein Marketingpaket mit SILMO-Teilnahme, kommt sehr gelegen. Für eine solche Messe war bisher kein Budget vorhanden, stecken wir doch jeden Euro in die Weiterentwicklung und Optimierung unseres Produktes. Der Service und die Qualität stehen bei uns an erster Stelle. Ja, da steht das Marketing immer hinten an . . .
Nun geht es also auf die SILMO. Wow, wie cool! Da waren wir bisher nur als Gäste . . . Jetzt zum ersten Mal mit Kerl Eyewear als Aussteller. Wir freuen uns wahnsinnig darauf, unser Baby dem internationalen Publikum vorzustellen. Okay, nun heißt es ran an die Arbeit. Es gibt einiges vorzubereiten. Oha, es gibt sogar ziemlich viel vorzubereiten und gar nicht so viel Zeit… Und das, obwohl man als Start-up selten Luft und Langeweile hat. Okay, wir schaffen das!
Wie Kerl Eyewear in Szene setzen?
Ein Projektplan und Checklisten werden erstellt, wer kümmert sich um was.Der Messestand muss als erstes gestaltet werden. Ideen und Konzepte werden diskutiert, optimiert, dann gezeichnet und im 3D-CAD visualisiert. Dann die Ernüchterung: Nach Rücksprache mit der SILMO dürfen die Stände in der Start-up-Area nicht geändert werden . . . Wie schade! Wir hatten doch so ein cooles Konzept.
Nun gut, wie sagt man so schön? „Dem geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul.“ Und es hat auch den Vorteil, dass wir weniger Arbeit mit dem Stand haben. Aber wie „gestalten“ wir den Stand dann? Nur unsere Musterkollektion auf dem Tisch ist uns zu wenig. Damit fühlen wir uns mit unserem Label von der Positionierung, unserer Corporate Identity, nicht wohl. Unser Anspruch ist es, etwas Besonderes zu machen. Wenn wir etwas machen, dann machen wir es richtig. So machen wir es immer.
Wie setzen wir uns dann in Szene? Carbonproduktion/ Brillenstudio: Wir nehmen „einfach“ unsere Werkstatt mit. Aus Erfahrung wissen wir: Das interessiert unsere Kunden – bei einem Event, das wir mal mit unseren ersten Kunden in unserer damaligen Prototypen-Werkstatt veranstaltet haben, waren sie begeistert. Damals hatten wir aber alles in einem kleinen Raum – mittlerweile sind es über 100 qm. Wie sollen wir das auf 6 qm in Paris zeigen? Wir nehmen das Equipment von früher mit – als wir noch in dem kleinen Kellerraum die ersten Prototypen gebaut haben. Damit können wir die grundsätzliche Technologie zeigen, ohne unsere genauen Prozesse zu verraten, die wir heute nutzen – die sind nämlich streng geheim.
Und wo übernachten?
Und dann sind da noch weitere Themen zu organisieren: Anreise, Hotel. Wie transportieren wir unser Equipment? Schicken wir alles hin? Nein, besser nicht – einer muss mit dem Auto fahren. Unterkunft: Oh weh, wir sind spät dran. Günstige Hotels gibt es nur noch vereinzelt. Und dann kommen ja unsere Freundinnen/ Frauen mit als wichtige Unterstützung. Aber damit steigt der Anspruch . . . Eine Bettenburg am Flughafen mit Toilette auf dem Flur, das wollen wir ihnen nicht zumuten. Zum Glück gibt es Portale mit Ferienunterkünften. Gut, dass wir einen alten Hasen im Team haben, der weiß, dass es vom Porte Maillot einen Shuttlebus zur Messe gibt – in der Gegend gibt es einige verfügbare Wohnungen auf dem Portal. Auch bezahlbare, insbesondere wenn man sie mit mehreren Leuten belegt.
Uff, das Nötigste ist organisiert. Jetzt kommt noch der „Kleinkram“. Flyer drucken, Einladungskarten, Termine vereinbaren, Marketing ankurbeln, telefonieren . . .
Auf nach Paris
Die Zeit verfliegt. Und ehe wir uns versehen ist es Mittwoch vor der SILMO: Auto beladen und los geht es von München nach Bruchsal zu der Firma DG Flugzeugbau. Hier werden Segelflugzeuge gebaut und mittlerweile auch Lufttaxis (der „Volocopter“). Wir sind aber hier, um ein Ausstellungs-Winglet – ein Teil, das am Flügelende eingesetzt wird – abzuholen. Dieses Teil repräsentiert die Verbindung von Kerl Eyewear zu dem „Red Bull Airrace“-Weltmeister Matt Hall. Die ganze Geschichte gibt es auf unserer Website.
Weiter geht es nach Bernkastel-Kues – unserem Firmensitz –, wo Johannes zusteigt und wir nachts noch einiges Equipment einladen. Das Auto ist bis unter das Dach voll. Am nächsten Tag dann in aller Frühe Abfahrt nach Paris. Gegen Mittag kommen wir an der Messe an und treffen Markus und Walter, die aus der Schweiz hergeflogen sind. Wir bringen unser Equipment zum Stand, sortieren und arrangieren, was wir wie zeigen wollen und beginnen schon zu dekorieren.
Anschließend geht es in die Stadt, unsere Wohnung beziehen. Es bleibt noch etwas Zeit für ein gemütliches Bier in der Sonne und ein gemeinsames Abendessen, zu dem Anouk vom Team Alpenglühn dazu stößt.
Es geht los!
Freitag – Messestart: Es geht wieder sehr früh aus den Federn. Etwas müde fahren wir alle zusammen zur Messe, um vor dem Öffnen der Tore den Stand zu finalisieren. Auf dem Tisch bauen wir unser Carbon-Produktions-Equipment auf, an die Wände bringen wir original Requisiten aus unserer Werkstatt: Skizzen, Zeichnungen, aber auch Bilder von leicht bekleideten Damen – genau die, die normalerweise in unserer echten Werkstatt hängen. Irgendwann kommt die Durchsage „Die Messe ist nun eröffnet“ – just in time ist alles fertig. Die ersten Besucher kommen, manche werfen nur einen flüchtigen Blick auf unseren Stand, verstehen nicht, worum es geht und laufen weiter . . .
Andere halten an, schauen ein wenig, schauen mehr, wollen wissen, was wir tun, sind begeistert, wollen noch mehr wissen, immer mehr schauen. Das sind uns die liebsten Besucher: Die, die noch nie von uns gehört haben, und nach dem Besuch total begeistert weiterziehen. Oft schicken sie Bekannte oder kommen mehrfach, wie wir in den kommenden Tagen erleben. Wir bekommen vielfach Bestätigung, wie toll, gut durchdacht und neu unsere Brillen und unser Material ist. Das freut uns sehr zu hören.
Gespräche, Termine, Preisverleihung
Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Wir führen etliche Gespräche, erklären unsere Brillen, unser Konzept, unsere Positionierung, haben Termine, verkaufen Brillen, vereinbaren neue Termine, sprechen über Kooperationsmöglichkeiten, fahren abends mit dem Shuttle in die Stadt zurück, gehen Essen, sprechen wieder über Brillen . . . kurze Nächte, Espresso am Stand, Burger vom Messe-Imbiss nebenan, der SILMO d’Or Galaabend, Leute treffen, sich bekannt machen. Am Samstag dann unser Highlight: Die Verleihung des Newcomer-Award “eyebuzz” von SILMO und eyebizz an unserem Stand. Alle sind da, uns wird gratuliert, Erfolg gewünscht, ein Foto . . . Wahnsinn! Das ist wirklich beflügelnd.
Ehe wir uns versehen, ist die SILMO auch schon wieder vorbei. Zwischendurch haben wir kaum mal den Stand verlassen. Wir packen alles ein und zurück geht es nach Deutschland und in die Schweiz. Teilweise im Auto, teilweise im Flieger. Was bleibt, ist ein riesen Eindruck. Ein riesen Berg Arbeit. Gute, motivierende Arbeit. Visitenkarten und Notizen dazu ohne Ende . . .
Vielen herzlichen Dank an das Team von SILMO und eyebizz für diesen Award! Das gewonnene Marketingpaket hat uns einen deutlichen Schub gegeben.“