Die Auswertung von Bildern der Netzhaut im Auge ermöglicht es schon heutzutage Diagnosen für Krankheiten in ihrer Entstehung zu treffen. Hierzu müssen Experten sogenannte OCT Scans, die durch neuste Bildgewinnungsverfahren entstehen zeitaufwändig nach auffälligen Strukturen durchsuchen und interpretieren. Ein unterstützendes System, das diese Scans für die Experten vorverarbeitet und Anzeichen von Erkrankungen segmentiert, kann Experten direkt auf kranke Ausschnitte aufmerksam machen. Dazu sind Bildverarbeitungsverfahren mittels Maschinellen Lernens in der Lage.
Hierbei liegen zwei Schwerpunkte des Promotionsprojektes. Wie kann mit einer geringeren Datenbasis ein solches System funktionieren? Und, wie können maschinelle Lernmethoden von Annotationen lernen, die ungenauer sind, dafür aber den Experten beim Erstellen weitaus weniger abverlangen?
Die Doktorarbeit von Reiß ist ein gemeinsames Projekt des Computer Vision for Human-Computer Interaction Lab (CV:HCI) des KIT und ZEISS. Simon Reiß profitiert dabei lokal vom ZEISS Innovation Hub @ KIT und ist als Doktorand in das Machine Learning Team der ZEISS Konzernforschung eingebunden, welches mit Standorten in Jena, Oberkochen und München die Verwendung und Weiterentwicklung von Machine Learning und Bildverarbeitungsmethoden für die ZEISS Gruppe vorantreibt.
„Der internationale Austausch von Ideen, die wunderbare Tendenz von Industrie und Forschungsinstituten Ergebnisse und Einsichten zu teilen und die ununterbrochene Veränderung, faszinieren mich an der Computer Vision Community“, sagt Reiß.