Die Stimmung der Verbraucher zeigte laut Konsum-Klima-Studie von GfK im Mai mehr Licht als Schatten. Die Konjunktur- und Einkommens-Erwartungen legten zu. Dagegen verzeichnete die Anschaffungs-Neigung moderate Einbußen. GfK sieht beim Konsumklima für Juni einen Wert von -7,0 Punkten und damit 1,6 Punkte mehr als im Mai.
Die erfreuliche Nachricht seit laut Marktforschungsinstitut GfK aus Nürnberg, dass offenbar der Konjunktur-Optimismus der Verbraucher zurückkehrt. Der Indikator Konjunktur-Erwartung steigt im Mai deutlich an. Nach einem Plus von knapp 34 Punkten springt er mit 41,1 Punkten auf den höchsten Wert seit mehr als drei Jahren. Im März 2018 wurden 42,8 Punkte gemessen.
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GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl meint dazu: „Wir lassen die dritte Welle mehr und mehr hinter uns, die Inzidenzen sinken seit einigen Wochen signifikant. Und auch beim Impfen machen wir große Fortschritte. Als Folge daraus sind Öffnungen und eine Abkehr vom strengen Lockdown möglich. Dies beflügelt momentan in erster Linie den Konjunktur-Optimismus und sorgt für konjunkturelle Aufbruchstimmung.“
Der sprunghafte Anstieg der Konjunktur-Aussichten nährt zudem die Hoffnungen, dass – mit Verzögerung – in der zweiten Jahreshälfte auch die Konsum-Stimmung mehr davon profitieren wird und sich der private Konsum erholen kann. Im Augenblick wird die deutsche Wirtschaft in erster Linie durch die positive Exportentwicklung, speziell im Waren- und Dienstleistungsverkehr mit China und den USA, gestützt.
Einkommens-Erwartung profitiert von Euphorie
Im Sog sprunghaft angestiegener Konjunktur-Aussichten legt auch die Einkommens-Erwartung im Mai zu. Nach einem Plus von 10,2 Zählern klettert der Indikator auf 19,5 Punkte. Damit macht er einen wesentlichen Teil der Verluste aus dem Vormonat (-13 Punkte) wieder wett. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres stehe momentan ein Plus von mehr als 25 Punkten zu Buche.
Die Lockerungen bzw. Öffnungen – so z.B. im Bereich der Gastronomie und Hotellerie – werden laut GfK eine Reihe von Beschäftigten aus der Kurzarbeit führen. Damit steigen auch die Hoffnungen auf eine bessere Einkommens-Entwicklung.
Anschaffungs-Neigung mit Einbußen
Im Gegensatz zur Einkommens-Erwartung kann die Anschaffungs-Neigung offenbar nicht von dem stark gestiegenen Konjunktur-Optimismus profitieren. Nach drei Anstiegen in Folge erleidet der Indikator wieder Einbußen. Er verliert 7,3 Zähler und weist nun zehn Punkte auf. Damit liegt er laut GfK immer noch über seinem entsprechenden Vorjahreswert, und zwar um 4,5 Punkte.
Trotz der bislang vorgenommenen oder angekündigten Öffnungen und Lockerungen sind nach wie vor eine Reihe von Konsum-Möglichkeiten, vor allem in Dienstleistungsbereichen, nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Dies dürfte momentan eine spürbare Erholung der Anschaffungs-Neigung bremsen, so GfK.
Erholung der Konsum-Stimmung
Dabei seien die Voraussetzungen für eine deutliche Erholung der Konsum-Stimmung gut. Durch die Lockdowns verfügen breite Teile der privaten Haushalte über beträchtliche finanzielle Rücklagen. Dies zeigt sich an der gestiegenen Sparquote der privaten Haushalte. Sie sei während der Pandemie auf etwa 16 Prozent gestiegen. 2019 lag sie noch zwischen 10 und 11 Prozent. Somit stehen für mögliche Nachhol-Effekte beträchtliche Mittel zur Verfügung.