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GfK-Prognose für Januar

Konsumklima verschlechtert sich erneut

Die Verbraucherstimmung in Deutschland kühlte im Dezember spürbar ab. Sowohl die Konjunktur- und Einkommens-Erwartung als auch die Anschaffungs-Neigung büßten deutlich ein. Da auch die Sparneigung erneut ansteigt, prognostiziert GfK für das Konsumklima im Januar 2022 –6,8 Punkte und damit fünf Punkte weniger als im Dezember dieses Jahres (revidiert –1,8 Punkte).

GfK Konsumklima Indikator Januar 2022
Entwicklung des Konsumklima-Indikators im Verlauf der letzten Jahre und Prognose für Januar 2022 (Quelle: GfK)

Pandemie und Inflation schwächen Konsumklima

Damit sinkt das Konsumklima zum zweiten Mal in Folge deutlich. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt mit –6,9 Punkten im Juni dieses Jahres gemessen.

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„Die Konsumstimmung wird auch zum Jahresende von zwei Seiten stark unter Druck gesetzt. Hohe Inzidenzen durch die vierte Welle der Corona-Pandemie mit weiteren Beschränkungen sowie deutlich gestiegene Preise setzen dem Konsumklima mehr und mehr zu. Vor allem die 2G-Regel für weite Teile des Einzelhandels versetzten dem Weihnachtsgeschäft einen schweren Schlag“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Auch die Aussichten für den Beginn des kommenden Jahres sind vor dem Hintergrund der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante gedämpft.“

Aussichten für 2022
Wie sind die Aussichten für das Konsumklima in 2022? (Bild: Pixabay / Tumisu)

Die Aussichten für die Konsum-Konjunktur für das kommende Jahr sind in erster Linie vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängig. Erfolgt die Pandemie-Bekämpfung rasch und erfolgreich, werden Beschränkungen in größerem Umfang gelockert und der Konsum wird sich zügig erholen. Sollte sich jedoch im weiteren Verlauf das Infektionsgeschehen wieder verstärken, wird sich der Aufschwung weiter verzögern.

Konjunktur-Stimmung setzt Sinkflug fort

Die Konjunktur-Aussichten der Verbraucher trüben sich zum Jahresende spürbar ein. Der Indikator verliert 13,9 Punkte und fällt auf 17,1 Zähler. Dies ist bereits der dritte Rückgang in Folge. Ein niedrigerer Wert der Konjunktur-Stimmung wurde zuletzt vor acht Monaten gemessen. Im April verzeichnete sie 7,3 Punkte.

Vor allem unterbrochene Lieferketten machen einer Reihe von Unternehmen derzeit schwer zu schaffen. Fehlende Vorprodukte, wie zum Beispiel Halbleiter, führen zu einer Drosselung oder sogar einem kompletten Stillstand der Produktion. Die Folgen bekommen auch die Arbeitnehmer in Form von Kurzarbeit zu spüren.

Einkommens-Aussichten sinken zum dritten Mal in Folge

Zum dritten Mal in Folge muss die Einkommens-Erwartung spürbare Einbußen hinnehmen. Der Indikator sinkt im Dezember um sechs Punkte und fällt auf 6,9 Punkte. Die Einkommensstimmung hat damit in den letzten drei Monaten mehr als 30 Punkte verloren. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht aber immer noch ein Plus von gut drei Punkten zu Buche.

Steigende Preise bei Energie und Lebensmitteln schwächen die Kaufkraft der Einkommen der Konsumenten. Zudem besteht die Gefahr, dass mittel- und langfristig eine sogenannte Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt wird. Aufgrund deutlich steigender Preise fordern die Gewerkschaften als Inflationsausgleich spürbare Lohnerhöhungen, die die Unternehmen in Form höherer Preise für ihre Produkte und Dienstleistungen dann an die Verbraucher weitergeben.

Anschaffungs-Neigung büßt erneut ein

Auch die Anschaffungs-Neigung bleibt von der generellen Eintrübung nicht verschont. Die Konsumstimmung erleidet Einbußen von 8,9 Punkten und sinkt auf 0,8 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit Januar 2021, als 0 Punkte gemessen wurden. Im Vorjahresvergleich ist das Minus auf knapp 36 Punkte angewachsen.

Die Konsumstimmung ist neben der Inflation vor allem durch die Pandemie bedingten Einschränkungen beeinträchtigt. Die 2G-Regel für weite Teile des stationären Handels verringert zum einen die Shopping-Lust, zum anderen brechen Konsumenten, die weder geimpft noch genesen sind, komplett weg.

GfK Konsumklima Dezember 2021
Entwicklung der einzelnen Indikatoren im Dezember 2021 im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr (Quelle: GfK)

 

Quelle: GfK

 

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