Die Erfahrungen der vergangenen zwei Jahreswechsel ohne Silvester-Feuerwerk seien positiv gewesen: So habe es ohne Feuerwerk deutlich weniger Augen-Verletzungen gegeben – laut einer Umfrage der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) sind diese durch das Böllerverbot um rund 80 Prozent zurückgegangen. Wie wird es diesmal laufen?
Die Arbeitsgruppe „Feuerwerksverletzung“ der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft hat eine Initiative gestartet, um Silvester-Feuerwerk sicherer zu machen. Privates soll durch kommunales Feuerwerk abgelöst werden.
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Auf diese DOG-Umfrage bezogen fordert auch der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) ein Verbot. „Silvester-Feuerwerke verursachen jedes Jahr viele vermeidbare Verletzungen und Gesundheitsstörungen“, erläuterte der Vorsitzende des Verbandes, Dr. Johannes Nießen.
Schwere Verletzungen an Silvester durch Feuerwerkskörper betreffen neben den Augen häufig die Hände – darauf haben die Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie (DGH), die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und andere hingewiesen.
Einige Städte schränken Silvester ein
Zum Jahreswechsel 2022/2023 darf generell wieder geböllert werden. Die Verbote der letzten zwei Jahre konnten nur aufgrund der Feststellung einer „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ verhängt werden. Da es diese nicht mehr gibt, sind laut Politik ein Verkaufsverbot und ein An- und Versammlungsverbot für Silvester und Neujahr nicht absehbar.
Die Entscheidung über ein Böllerverbot liege laut Bundesumweltministerium bei Städten und Landkreisen. Und tatsächlich dürfen nicht in allen Orten zu Silvester Raketen gezündet werden. Einige Städte planten Böller-Verbotszonen (Übersicht).