Golfer Oliver Tzschaschel verbessert sein Handicap mit Kontaktlinsen
von Dr. Jürgen Bräunlein,
Seit Jahrzehnten schon nimmt die Zahl der Golfer hierzulande stetig zu. Knapp zwei Millionen sind es mittlerweile. Oliver Tzschaschel ist seit 25 Jahren mit Leidenschaft dabei. Der Sport-Wissenschaftler leitet die Kommunikation im Deutschen Golf Verband (683.000 Mitglieder). Wie er sein Handicap trotz Sehschwäche voranbringt, erzählt er im eyebizz-Gespräch.
Golfer müssen beim Abschlag aus Sicherheitsgründen Abstand halten, zudem fliegen die harten Bälle schon mal sagenhafte 170 Stundenkilometer durch die Luft und über 200 Meter weit. „Wenn ich an einem Loch stehe und einen sehr weiten Abschlag mache, ist es immens wichtig, dass ich den Ball noch relativ lange im Flug sehe, im Idealfall sogar beim Landen“, erzählt Oliver Tzschaschel. Er kennt sich aus, ist er doch Leiter der Kommunikation im Deutschen Golf Verband und zudem seit seiner Studienzeit Golfspieler.
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Das Regelwerk ist komplex. Die Frage ist nicht nur, wo und wie der Golfball aufprallt, etwa im Aus, sondern auch, ob er überhaupt wiedergefunden werden kann. Zu diesem Sport gehört die Herausforderung, scharf in die Ferne sehen zu können. Mit seinen Monatslinsen ist der 51-Jährige aus dem Taunus hier gut gewappnet. Seine Kurzsichtigkeit liegt bei rund –2,5 Dioptrien, ohne Sehhilfe wäre es schwierig. Tzschaschel trägt seine Kontaktlinsen tagsüber durchgängig. Nimmt er sie heraus, kann er zwar Bücher lesen, aber nicht mehr fernsehen.
Dass die Industrie getönte, kontraststeigernde Brillengläser anbietet, die dabei helfen, dass sich für Golfspieler der weiße Ball stärker vom Grün der Grasfläche abhebt – empfohlen werden gelb-orangene bzw. violette Tönungen –, ist Tzschaschel bekannt, er hat sie jedoch noch nicht getestet. Über einschlägige Erfahrungen verfügt er hier beim Skifahren: „Da gibt es orange getönte Gläser, mit denen ich bei den verschiedenen Weißtönen des Schnees bessere Kontraste habe, die Pisten also besser erkennen kann.“
Tzschaschel: Mancher Golfer müsste zum Augenoptiker
Warum trägt Oliver Tzschaschel keine Korrektionsbrille beim Golf? „In der Bewegung komme ich mit Kontaktlinsen besser zurecht, weil ich den Kopf nicht immer gerade zum Ball halte, sondern manchmal ein bisschen nach unten schaue. Aber das ist rein subjektiv.“ Unter seinen Golffreunden sind einige Brillenträger. Manch einer müsste wohl wieder einmal zum Augenoptiker, wie er erzählt.
„Der sagt nach dem Abschlag Sachen wie: Ach, super, der Ball ist da! Und ich sage: Ne, der ist im Wasser gelandet. Er: Echt? Ich: Ja, klar, siehst du das nicht? Er: Ne, so weit kann ich nicht gucken.“ Immerhin besitzt dieser Golfer neben seiner normalen Korrektionsbrille auch eine Sonnenbrille mit Korrektur. Augenoptiker dürfte das freuen.
„Ich gehe auf den Golfplatz, bin vier Stunden in der Natur, das macht den Kopf frei, hat etwas Meditatives“, erklärt Oliver Tzschaschel seine Faszination am Golfsport. Und gesund ist es ohne Frage: „Nach einer Golfrunde habe ich knapp zehn Kilometer in den Beinen.“