244 Mio. Menschen weltweit sind von Flussblindheit bedroht. Die Christoffel-Blindenmission, kurz CBM, geht mit ihren Teams zu Menschen an den abgelegensten Orten, um diese blind machende Krankheit zu bekämpfen; eine kleine Tablette pro Jahr kann helfen.
Ein unbeschwerter Sommerabend, warm, die Stimmung ist gut, doch Mücken scheinen überall zu sein. Lästig? Ja. Verheerend? Sicher nicht. Doch für Wushidi aus der Demokratischen Republik Kongo schon. Der Biss einer Kriebelmücke infizierte den Familienvater mit der Augenkrankheit Flussblindheit.
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Hilflos mussten seine Frau und Kinder mit ansehen, wie er das Augenlicht verlor – bis er blind war. Für jeden Handgriff – vom Gang zur Toilette bis zum Bad im Fluss – braucht Wushidi nun die Hilfe seiner Töchter und Söhne. Früher arbeitete er als Fischer, heute muss seine Frau ganz alleine die Familie ernähren. Auch sie und die Kinder sind von Flussblindheit bedroht, wie viele Millionen Menschen in Afrika.
Flussblindheit: Wenn Mückenbisse blind machen
Onchozerkose, umgangssprachlich Flussblindheit genannt, gehört laut CBM zu den sogenannten „Big Five“ der insgesamt 20 vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTD) – neben Trachom, Elefantiasis, bodenübertragenen Wurm-Erkrankungen und Bilharziose. Diese fünf NTDs treten am häufigsten auf.
Überträger der Krankheit ist die Kriebelmücke. Sie dient als Zwischenwirt des eigentlichen Erregers, der Fadenwurm-Art Onchocerca volvulus. Lebensraum der Mücke sind vor allem Ufergebiete schnell fließender Flüsse. Da als eine Krankheitsfolge unheilbare Blindheit droht, wird die Erkrankung auch als Flussblindheit bezeichnet.
244 Millionen Menschen weltweit sind laut CBM von Flussblindheit bedroht. 1,15 Millionen Menschen haben durch Onchozerkose einen Sehverlust erlitten oder sind unheilbar blind durch die Spätfolgen des Insektenbisses. Am stärksten gefährdet sind afrikanische Staaten südlich der Sahara, einige Länder Südamerikas sowie der Jemen. Mehr als 99 Prozent der infizierten Menschen leben in 31 Ländern Afrikas.
CBM: Eine Tablette pro Jahr kann helfen
Dabei wäre es vor ein paar Jahren möglich gewesen, den 42-Jährigen zu retten: Eine kleine Tablette pro Jahr und Person kann Flussblindheit verhindern. Wer sie nimmt, ist ein Jahr sicher vor der blind machenden Krankheit. Dann muss die nächste Dosis genommen werden, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Auch Wushidis Kinder benötigen das Medikament, um sicher zu sein.
Die Christoffel-Blindenmission, kurz CBM, kommt mit ihren Teams zu Menschen an den abgelegensten Orten, um Flussblindheit zu bekämpfen. Voraussetzung ist, dass alle Menschen in Risikogebieten entsprechende Medikamente erhalten, und dazu werden dringend Spenden benötigt. Denn viele erkrankte Menschen wie Wushidi können sich keine Medikamente leisten.
„Die CBM setzt sich dafür ein, dass Menschen, die in Gefahrengebieten leben, das Medikament erhalten. Allein im Jahr 2022 konnten unsere Partnerprojekte 44 Mio. Menschen gegen Flussblindheit behandeln.“
Wer spenden möchte: Unterstützung für dieses und andere CBM-Projekte ist jederzeit möglich auf der CBM-Website.