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September-Analyse und Oktober-Prognose

Konsumklima im Herbst erholt sich nicht

Nach einer insgesamt negativen Entwicklung im Vormonat ging die Verbraucher-Stimmung in Deutschland im September erneut leicht zurück. GfK prognostiziert für das Konsumklima im Oktober –26,5 Punkte und damit 0,9 Punkte weniger als im Vormonat.

Konsumklima Sept 2023 Indikator Oktober c GfK
Entwicklung des Konsumklima-Indikators im Verlauf der letzten Jahre (Quelle: GfK Nürnberg)

Konsumklima: keine Erholung in Sicht für 2023

Die Sparneigung kletterte nach einem Plus von 7,5 Punkten auf einen Wert von 8,0 Zählern und damit auf den höchsten Stand seit April 2011 mit damals 8,8 Punkten. Dieser deutliche Anstieg ließ das Konsumklima zum zweiten Mal in Folge leicht sinken. „Damit dürften die Chancen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr auf Null gesunken sein“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.

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„Gründe dafür sind eine anhaltend hohe Inflationsrate aufgrund stark steigender Lebensmittel- und Energiepreise. Somit wird der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamt-wirtschaftlichen Entwicklung leisten.“

Für eine signifikante Verbesserung der Binnennachfrage sei es laut GfK absolut notwendig, dass die Inflationsrate wieder auf ein erträgliches Maß zurückgeführt wird. Die Europäische Zentralbank strebt dabei für die Euro-Länder eine Rate von etwa zwei Prozent an. Wann diese Größe erreicht sein wird, sei bislang nicht abzusehen.

Einkommens-Aussicht stabilisiert sich

Nach den spürbaren Verlusten im Vormonat stabilisierte sich die Einkommens-Erwartung im September. Der Indikator zeigte sich nach einem minimalen Plus von 0,2 Punkten mit –11,3 Punkten nahezu unverändert.

Die hohe Inflationsrate von derzeit 6,1 Prozent drückt auf die Kaufkraft der privaten Haushalte und verhindert damit auch eine nachhaltige Erholung der Einkommens-Stimmung. Vor allem die stark gestiegenen Lebensmittelpreise belasteten die Haushalte spürbar. Hinzu komme, so die Analyse, dass auch die Energiepreise, etwa für Benzin und Heizöl, zuletzt wieder leicht zugelegt haben.

Anschaffungs-Neigung verharrt auf niedrigem Niveau

Die Anschaffungs-Neigung tritt weiter auf der Stelle. Der Indikator gewann nur 0,6 Punkte hinzu und weist mit –16,4 Punkten nach wie vor einen sehr niedrigen Wert auf. Seit mehr als einem Jahr verharrt die Konsum-Neigung nun in diesem Bereich. Ein im Vergleich noch niedrigeres Niveau wurde zuletzt während der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahre 2008 gemessen.

Konsumklima Sept 2023 Indikatoren c GfK
Werte der einzelnen Indikatoren im September im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr (Quelle: GfK Nürnberg)

Der Indikator stagniert und zeigt keinen klaren Trend. Steigende Ausgaben für Lebensmittel und Energie belasteten die Budgets der privaten Haushalte und lassen weniger finanzielle Mittel für andere, vor allem größere Anschaffungen. Folglich werde die Konsumfreude erst dann wieder zurückkommen, wenn die Inflationsrate auf ein akzeptables Niveau zurückgeführt wird und die Haushalte spürbare reale Einkommenszuwächse verzeichnen können, so GfK.

Konjunktur-Aussicht ohne weiteren Rückgang

Ähnlich der Einkommenserwartung stabilisierte sich auch die Konjunktur-Erwartung nach einem deutlichen Rückgang im Vormonat. Der Indikator gewann 2,8 Punkte hinzu und weist nun –3,4 Punkte auf.

„Der deutschen Wirtschaft steht in diesem Jahr eine leichte Rezession bevor. Nach den aktuellen Prognosen sowohl des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) als auch des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird das Bruttoinlands-Produkt in diesem Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen. Zudem hat die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt nachgelassen. So erwartet das DIW für dieses Jahr einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um etwa 150.000 Personen. Schließlich verstärken die steigenden Unternehmens-Insolvenzen die Sorgen vieler Beschäftigter vor Jobverlust.“

 

Zur Methode: Der Befragungszeitraum für die aktuelle Analyse war vom 31. August bis 11. September 2023. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucher-Interviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden.

 

Quelle: GfK Nürnberg

 

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