Auf der Tagesordnung der Delegierten-Versammlung des Südwestdeutschen Augenoptiker- und Optometristen-Verbandes (SWAV), Speyer, Anfang Oktober stand das Thema „Ausbildungs-Vergütung im Südwesten ab 1. August 2024“.
Nach intensiver Diskussion seien folgende Vergütungen im Rahmen der Sitzung im Aus- und Weiterbildungs-Zentrum Karlsruhe für alle Ausbildungsverhältnisse in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen beschlossen worden: erstes Lehrjahr 800 Euro, zweites Lehrjahr 950 Euro und für das dritte Lehrjahr 1.100 Euro.
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Keine Änderungen gibt es bei der Wochenarbeitszeit und der Urlaubsregelung. Der Südwestdeutsche Augenoptiker- und Optometristen-Verband SWAV, Speyer, empfiehlt weiterhin, eine 40-Stunden-Woche zu vereinbaren und den Jahresurlaub auf 27 Werktage festzusetzen.
Letzte Erhöhung zum 1. August 2022
Zuletzt wurden die Vergütungen zum Ausbildungsbeginn 2022/2023 erhöht. Die seitdem geltenden Beträge (750 Euro / 850 Euro / 950 Euro) wurden nun – auch wegen der Mindest-Ausbildungs-Vergütung – erneut einer Prüfung unterzogen.
Die Mindest-Ausbildungs-Vergütung
Der grundlegende Gedanke, der zur Erhöhung führte, war die seit April 2019 gesetzlich vorgeschriebene, stetig ansteigende Mindest-Ausbildungs-Vergütung. Im aktuell laufenden Jahr liegt diese bei 620 Euro im ersten, 731,60 Euro im zweiten und 837 Euro im dritten Lehrjahr, für das kommende Ausbildungsjahr wurde die Mindest-Ausbildungs-Vergütung vor kurzem veröffentlicht: 649 Euro im ersten, 766 Euro im zweiten und 876 Euro im dritten Lehrjahr. Die durchschnittliche Erhöhung liegt somit seit der Einführung zwischen 33,50 Euro und 45,19 Euro, je nach Lehrjahr.
Um im Gebiet des SWAV nunmehr für die kommenden Jahre Sicherheit zu haben und die Ausbildung in der Augenoptik darüber hinaus auch finanziell attraktiver zu gestalten, entschieden sich die Delegierten des SWAV bereits vor der Veröffentlichung der neuen Mindest-Ausbildungs-Vergütungen für eine Erhöhung.
SWAV: Attraktivität der Ausbildung im Handwerk
„Wir alle kennen die Ansichten der Generation Z, also der Generation unserer jetzigen Auszubildenden“, erläutert Matthias Müller, Vorsitzender des SWAV die weiteren Beweggründe, „und ihnen sind eine gute Work-Life-Balance, ein sicherer Arbeitsplatz und natürlich eine angemessene Vergütung wichtig. Mit einer sehr guten Zukunftsperspektive bietet die Augenoptik bereits einen sicheren Arbeitsplatz. Mit dem Blick auf die branchenüblichen Öffnungszeiten haben junge Menschen jedoch weniger das Gefühl einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. Daher erhöhen wir mit der Anpassung der Ausbildungs-Vergütung das Attraktivitäts-Niveau der Ausbildung zum Augenoptiker.“
Auch Peter Kupczyk, Geschäftsführer des SWAV, ist sich sicher: „Mit der Erhöhung sammeln wir Pluspunkte, wenn die jungen Menschen vor der Berufswahl stehen. Eine vierstellige Vergütung im dritten Lehrjahr können nur wenige Handwerksberufe bieten. Und ab 2024 gehören wir Augenoptiker im Südwesten dazu.“