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Spürbare Einbußen im Januar

Konsumklima: Herber Rückschlag zu Jahresbeginn

2024 startet für das Konsumklima in Deutschland sehr enttäuschend: Sowohl Konjunktur- und Einkommens-Erwartung als auch Anschaffungs-Neigung zeigten im Januar spürbare Einbußen. Das Konsumklima sinkt in der Prognose von GfK/NIM (Nürnberg) für Februar auf –29,7 Punkte – ein Rückgang um 4,3 Punkte im Vergleich zum Vormonat.

Konsumklima Januar 2024 c GfK NIM Grafik
Entwicklung des Konsumklima-Indikators im Verlauf der letzten Jahre (Quelle: GfK/NIM)

Konsumklima: Aufflackern vor Weihnachten

Der Rückgang der Verbraucher-Stimmung falle auch deshalb so stark aus, weil die Sparneigung zu Jahresbeginn spürbar angestiegen ist. Ein schlechterer Wert für das Konsumklima wurde zuletzt im März 2023 mit –30,6 Zählern gemessen.

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„Die Verbesserung des Konsumklimas im Vormonat war offenbar nur ein kurzes Aufflackern vor Weihnachten. Falls es Hoffnungen gab, dass sich die Stimmung nachhaltig erholen kann, so wurden diese im Januar wieder zunichte gemacht. Das Konsumklima hat zu Jahresbeginn einen herben Rückschlag hinnehmen müssen“, erklärt Rolf Bürkl, Konsum-Experte beim NIM.

„Dazu trägt neben dem Rückgang der Einkommens-Erwartung und der Anschaffungs-Neigung auch maßgeblich die Sparneigung der Konsumenten bei, die sich derzeit im Höhenflug befindet. Sie ist im Januar 2024 um 6,7 Punkte auf 14 Punkte angestiegen, dem höchsten Wert seit August 2008.“

Mit diesen Ergebnissen müssen die Hoffnungen auf eine nachhaltige Konsumklima-Erholung weiter in die Zukunft verschoben werden, so GfK/NIM. Krisen und Kriege sowie eine anhaltend hohe Inflation verunsicherten die Verbraucher und verhinderten damit eine Verbesserung der Konsumstimmung.

Einkommens-Erwartungen setzen Abwärtstrend wieder fort

Waren im Vormonat die Einkommens-Aussichten noch spürbar angestiegen, so haben sie sich im Januar wieder deutlich abgeschwächt: Nach einem Minus von 13,1 Punkten stürzte der Indikator auf –20 Punkte ab, der niedrigste Wert seit März 2023. Damals wurden –24,3 Punkte gemessen. Damit setzten die Einkommens-Aussichten ihren Abwärtstrend wieder fort.

Ein Grund für den Einkommens-Pessimismus dürfte laut GfK/NIM sicherlich darin liegen, dass sich die Inflation zuletzt wieder etwas verstärkt hat. So stieg nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes die Inflation im Dezember auf 3,7 Prozent. Im November wurde noch ein Wert von 3,2 Prozent ermittelt. Und die Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent in der Gastronomie zu Jahresbeginn 2024 sowie die Erhöhung der CO2-Abgabe für Energie wird vermutlich den Preisauftrieb fördern und die Einkommens-Erwartung weiter schwächen.

Anschaffungs-Neigung im Sog sinkender Einkommens-Aussichten

Die deutlich gesunkenen Einkommens-Erwartungen zogen auch die Anschaffungs-Neigung der Verbraucher im Januar wieder in den Keller: Der Indikator verlor 6 Punkte und sinkt von –8,8 auf –14,8 Zähler und ist damit wieder fast auf dem Niveau von November 2023 (–15,0).

Auch bei der Anschaffungs-Neigung spielt das Thema Inflation eine sehr wichtige Rolle. Die Sorgen um weiter hohe Preise bei Lebensmitteln und Energie verringere die Planungssicherheit, die besonders für größere Anschaffungen notwendig ist. Und wenn für Güter des täglichen Bedarfs mehr Geld ausgegeben werden muss, fehlen bei vielen die finanziellen Mittel für andere Käufe, wie z.B. für Einrichtungs-Gegenstände oder elektronische Geräte.

Konsumklima Januar 2024 c GfK NIM Tabelle
Werte der einzelnen Indikatoren beim Konsumklima im Januar 2024 im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr (Quelle: GfK/NIM)

Die Bedeutung hoher Preise für die schwache Konsumneigung belegt auch eine kürzlich vom NIM vorgenommene tiefergehende Analyse: Konkret wurden die Konsumenten gefragt, aus welchen Gründen sie es momentan für keinen guten Zeitpunkt halten, größere Anschaffungen zu tätigen. In der offenen Abfrage antworteten etwa 60 Prozent, dass hohe und noch steigende Preise sie zu diesem negativen Urteil veranlassen. Damit liegt das Thema Inflation weit vor allen anderen genannten Gründen, wie z.B. politische und wirtschaftliche Unsicherheit sowie die schlechte eigene finanzielle Lage.

Konjunktur-Aussichten pessimistischer beurteilt

Der Konjunktur-Aussichten für die nächsten 12 Monate wurden zu Jahresbeginn ebenfalls pessimistischer beurteilt. Der Indikator Konjunktur-Erwartung verlor im Januar 6,2 Punkte und sinkt damit auf –6,6 Punkte. Ein geringerer Wert wurde zuletzt mit –10,3 Punkten im Dezember 2022 gemessen.

Das Jahr 2023 hat die deutsche Wirtschaft mit einem kleinen Minus beim Wirtschafts-Wachstum abgeschlossen. So war das reale Bruttoinlands-Produkt (BIP) nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,3 Prozent niedriger als 2022. Hohe Preise in nahezu allen Bereichen sowie steigende Zinsen wirkten im vergangenen Jahr dämpfend auf die Konjunktur.

Auch für dieses Jahr sind die Wachstums-Aussichten laut GfK/NIM eher verhalten. So geht zum Beispiel das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seiner Konjunktur-Prognose für 2024 ebenfalls von einer leichten Rezession aus (BIP: –0,5 Prozent).

 

GfK Konsumklima powered by NIM: Seit Oktober 2023 wird es gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Markt-Entscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben.

 

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