Die opti hat schwierige Zeiten hinter sich, entsprechend gespannt durften alle aus der Branche auf diese Messe gewesen sein. Fazit: So wie sich die opti und die Branche 2024 präsentiert haben, darf, nein sollte sie es immer tun! Ein Stimmungsbericht.
Ohne den Blick weiter zurück fällt es nach den drei Tagen in München vom 12. bis 14. Januar schwer, sich daran zu erinnern, warum eigentlich an der opti soviel rumgemeckert und über sie so viel diskutiert wurde. Nicht, weil es keine Gründe dafür gab, sondern, weil wir jetzt einen viel besseren Anlass haben, nach vorne zu schauen.
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Wer Cathleen Kabashi kurz vor dem Ende der opti 2024 erleben durfte, der konnte mehr als erahnen, welche Anspannung sich nach drei Messetagen am späteren Sonntagnachmittag im Wissen der offiziellen Zahlen bei der opti-Messeleiterin zu lösen begann.
Aus gutem Grund, denn nicht nur das Team der veranstaltenden Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) durfte zufrieden angesichts der 21.500 Besucher in München – trotz Bahnstreik! – sein. Noch wichtiger: Auch die Aussteller und nicht zuletzt die Besucher verließen das Messegelände gut gelaunt, weil sie eine opti erlebt hatten, die auf den ersten Blick betrachtet keine Wünsche offen ließ.
„Es ist großartig zu erleben, wie die opti Community ihre Messe liebt, an sie glaubt – es war das Gemeinschaftsgefühl, das diesen Erfolg möglich gemacht hat!“
Cathleen Kabashi, opti-Leiterin, blickt auf einen Erfolg mit langem Anlauf zurück
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Eine erfolgreiche opti in Zahlen bedeutet: Gäste aus 70 Ländern, ein vielfältiges Aussteller-Angebot ergänzt durch einige moderne opti-Formate für Wissen, Vertrieb und Austausch. Die nicht ganz 390 Aussteller kamen aus 28 Ländern und boten den Besucherinnen und Besuchern die gesamte optische Lieferkette: von Maschinen und Ladenbau bis zu Kontaktlinsen und Brillengläsern, von Fassungs-Herstellern und den Top-Marken der Branche bis hin zu jungen unabhängigen Designern.
Die Aussteller zeigten sich in der Messebewertung angetan von dem, was sie erlebt hatten: 94,5 Prozent aller Aussteller bewerteten die Besucher-Qualität an ihrem Stand mit gut bis sehr gut hinsichtlich des Interesses an den Produkten. Nicht unwesentlich bei diesem Punkt dürfte die Angabe der Gäste sein, von denen 82,4 Prozent planen, im Nachgang der Messe Bestellungen oder Aufträge vorzunehmen.
opti-Ergebnis deutete sich lange an
Lange bevor die offiziellen Zahlen der opti durch die GHM veröffentlicht wurden, deutete sich das erfreuliche Ergebnis durch eine entsprechende Atmosphäre in den meistens gut gefüllten vier Messehallen an. Aber eigentlich hatte sich eine erfolgreiche opti bereits in den Wochen und Monaten zuvor angekündigt, so liest sich auch die Aussage der Messeleiterin nachdem die opti-Türen geschlossen wurden: „Die opti bleibt weiter auf Erfolgskurs. Entscheidend für den Erfolg war die enge Zusammenarbeit und das Erarbeiten eines gemeinsamen Konzeptes mit allen Messe-Stakeholdern im Verlauf des letzten Jahres. Es ist großartig zu erleben, wie die opti Community ihre Messe liebt, an sie glaubt – es war das Gemeinschafts-Gefühl, das diesen Erfolg möglich gemacht hat!“
Cathleen Kabashi sah sich durch das Feedback ihrer Gespräche darin bestätigt, „dass unser Messekonzept und auch der Termin im Januar absolut richtig sind.“ Neu in diesem Konzept und für die gute Stimmung gewiss nicht abträglich waren die Gutscheine für den kostenlosen Eintritt, die den Ausstellern zur Verfügung gestellt wurden. Zum Beispiel aber auch kostenlose Getränke an der Messe-Bar und nicht zuletzt die opti-Party, die am Freitag etliche Besucher und nicht weniger Aussteller auf der Tanzfläche zusammenbrachte.
Auch Ex-Messeleiterin Bettina Reiter, die sich nicht scheute, „ihrer“ opti einen Besuch abzustatten, freute sich darüber, wie sich die opti (bzw. die GHM) in vielen Bereichen und im Vorfeld der Messe ins Zeug gelegt hatte, um diese drei Tage zu einem erfolgreichen Event zu machen.
Gut so! Bereits letztes Jahr, als man nach der opti etwas weniger begeistert auseinander gegangen war, mussten selbst Außenstehende das Gefühl bekommen, dass die Veranstalter die Zeichen der Zeit erkannt haben und die opti attraktiver für alle Beteiligten machen müssen. Das ist geschehen und der Erfolg dieses Jahres gibt allen Verantwortlichen recht.
Ein Erfolg, den Dieter Dohr als Vorsitzender der Geschäftsführung der GHM nicht nur für sein Team reklamieren möchte: „Ich bin begeistert. Die Atmosphäre war großartig, die Freude der Branche mit Händen zu greifen. Die Besucher wollten wieder ihre Messe erleben und das konnten sie auch. Die opti dient der Branche in Deutschland, Österreich und der Schweiz als Kompass für ihre Sortiments-Gestaltung, zur Orientierung für ihr Geschäftsjahr insgesamt. Die opti hat an diesem Januar-Wochenende den Erfolg eingefahren, den sie in den letzten zwölf Monaten durch Dialog mit der Branche, durch Roundtables, Zuhören und gemeinsames Erarbeiten gesät hat.“
Kuratierte Veranstaltungen und Vorträge
Neben den Angeboten der Aussteller hatte die opti viele kuratierte Veranstaltungen und Vorträge branchen-relevanter Themen zu bieten, die gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Augenoptik entwickelt wurden. Zudem stießen die Award-Verleihungen auf großes Interesse, zum Beispiel die Verleihung des ersten opti Sustainability Award, der an Andreas Schmidt von Augenblick Brillen Kontaktlinsen GmbH ging.
Vielleicht noch interessanter waren die unterschiedlichen Hubs an sich: „Die Besucherzahlen auf dem opti Sustainability Hub, dem opti Myopia Hub oder dem neuen opti Trend Hub auf der ebenfalls erstmals umgesetzten opti Innovation Area zeigen uns, dass wir mit dem Konzept unseres Rahmen-Programms richtig liegen und die Reise in diese Richtung nächstes Jahr weitergehen wird“, meinte Kabashi.
Auch die Aussteller hatten sich Überraschungen ausgedacht, die für gute Stimmung und Atmosphäre sorgen sollten. So hatte sich zum Beispiel Thomas Truckenbrod als Ehrenpräsident des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen an die Seite von Henry Kunze gestellt. Letzterer bereicherte im zwölften Jahr die Messe mit seinen Poffertjes, für manch einen Branchenkenner das Beste, das der ZVA jemals vorgestellt hat. Truckenbrod half dieses Jahr bei der Zubereitung mit und könnte zukünftig auch alleine Poffertjes anbieten – „weil ich ihm das Rezept verraten habe“, erklärte Schausteller Henry, der auch in Sachen Unterhaltung einen Partner auf Augenhöhe gefunden hatte.
Länger werden die über 50 Besucherinnen und Besucher des „gloryfy unbreakable-Stands“ ihren Messebesuch in Erinnerung behalten, die sich kostenlos von der renommierten Tattoo-Künstlerin Stefanie Pfauth tätowieren ließen. Die Motive drehten sich – natürlich – um das Thema Brille. Zwei Breakdancer der Extraklasse würzten den tollen Messeauftritt zusätzlich und sorgten mit ihren Shows für ausgelassene Stimmung. Überboten wurde das vielleicht nur noch von dem „Party-Battle“ am Samstag-Abend, als sich Zeiss und Rodenstock mit ihren Stand-Partys direkt nebeneinander ein Duell der besonderen Art lieferten.
Wem das zu laut war – und es war sehr laut! – der konnte sich bei acht anderen angemeldeten Standpartys vergnügen – von denen einige mittlerweile ebenso legendär sind. So war auch bis 22 Uhr noch einiges los in den vier Messehallen, die etliche weitere Zutaten und Beispiele parat hielten, die bereits jetzt die Vorfreude auf die kommende opti vom 31. Januar bis 2. Februar 2025 möglich machen.
/// IR
Bilder: Dagmar Schwall, GHM
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Kuratierte Rundgänge zu Independent-Labels
Zwei kuratierte Rundgänge bot Karin Stehr von True Eyewear auf der opti an und damit interessierten Augenoptikern am Messe-Samstag und -Sonntag die Gelegenheit, verschiedene Designer hinter einigen Independent Eyewear Brands kennenzulernen. Stehr stellte je sechs Labels aus unterschiedlichen thematischen Feldern vor; jeweils rund ein Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten die Drei-Stunden-Tour mit.
„Die Rückmeldungen waren sehr positiv“, sagte Stehr. „Sowohl die ‚Newbies‘ als auch die Fortgeschrittenen haben viele Brands kennengelernt, die sie bisher nicht oder kaum wahrgenommen hatten. Jedes Geschäft hat mindestens ein oder zwei Brands entdeckt, die es sich vorgemerkt hat.“ Auch für die Brands sei es laut der Marken-Expertin sehr erfreulich gewesen, auf so konzentrierte Weise besonders offene und neugierige Interessenten ansprechen zu können. /// PE
25 Jahre Titan Minimal Art
Titan Minimal Art: Keine Scharniere, keine Schrauben und mit zwei Gramm beinahe auch kein Gewicht. Mit diesen Eigenschaften fasziniert die Ikone von Silhouette seit 25 Jahren weltweit – sogar im Weltall bei der einen oder anderen Mission. Das Jubiläum feierte Silhouette am opti-Samstag abends in der „Macherei“ in der Münchner Innenstadt.
Garniert mit Grußworten von Tom Smits (Geschäftsführer Silhouette Deutschland), Michael Schmied (CMO Silhouette Group und Enkel der Firmengründer) und Designer Roland Keplinger gab es heiße Beats zum Abtanzen, aber auch „Weltraum-Feeling pur“: Die Nebelmaschine des DJs löste die automatische Fensteröffnung aus und sorgte angesichts der ordentlichen Zufuhr von Kaltluft zwischenzeitlich und unerwartet früh an der Garderobe für Andrang. Das aber sollte die Partystimmung der rund 400 Gäste nicht kippen lassen, im Gegenteil, etwas erfrischt und beinahe „schwerelos“ ging es dann umso heftiger auf der Tanzfläche weiter. /// PE