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Juni-Analyse und Juli-Prognose

Erholung beim Konsumklima legt Pause ein

Die Erholung beim Konsumklima in Deutschland ist im Juni vorerst zum Stillstand gekommen. Nach vier Anstiegen in Folge muss der Konsumklima-Indikator nun einen kleinen Rückschlag hinnehmen und sinkt in der Prognose für Juli im Vergleich zum Vormonat (revidiert –21,0 Punkte) um 0,8 Zähler auf –21,8 Punkte.

Konsumklima Juli 2024 Entwicklung c GfK
Entwicklung des Konsumklima-Indikators im Verlauf der letzten Jahre (© GfK / NIM)

Neben den etwas rückläufigen Einkommens-Aussichten sei dafür vor allem die Sparneigung verantwortlich, die im Juni um 3,2 Punkte auf 8,2 Punkte ansteigt. Dies zeigten die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklima powered by NIM. Es wird seit Oktober 2023 gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben.

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Konsumklima: Erholung braucht Planungssicherheit

„Die Unterbrechung des zuletzt verzeichneten Aufwärtstrends beim Konsumklima zeigt, dass der Weg aus der Konsumflaute mühsam werden wird und es immer wieder zu Rückschlägen kommen kann“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.

„Die im Mai wieder etwas höhere Inflationsrate im Land sorgt für mehr Verunsicherung bei den Konsumenten, die auch im Anstieg der Sparneigung zum Ausdruck kommt. Für eine nachhaltige Erholung der Konsumstimmung benötigen die Verbraucher – neben den existierenden realen Einkommens-Zuwächsen – auch Planungssicherheit, die vor allem für größere Anschaffungen der Haushalte notwendig ist. Und diese Planungssicherheit wird dann zurückkehren können, wenn zum einen der Preisauftrieb weiter gebremst wird und zum anderen den Verbrauchern klare Zukunfts-Perspektiven aufgezeigt werden. Dazu gehört auch, dass von der Regierung zügig und klar kommuniziert wird, was auf sie als Folge der anstehenden Haushaltsberatungen an Be- und Entlastungen zukommen wird. Dann können sich auch die spürbaren realen Einkommens-Zuwächse durchsetzen und die Verbraucher werden verstärkt bereit sein, größere Ausgaben zu tätigen“, so Bürkl.

Einkommens-Erwartung: Aufwärtstrend gestoppt

Der klare Aufwärtstrend der Einkommens-Erwartung ist im Juni – zumindest für den Moment – zum Stillstand gekommen. Nach zuletzt vier Anstiegen in Folge verliert der Indikator 4,3 Zähler und sinkt auf 8,2 Punkte. Dennoch beträgt das Plus gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres knapp 19 Punkte.

Wesentlicher Grund für den moderaten Rückgang der Einkommens-Aussichten dürfte laut GfK Nürnberg der Anstieg der Inflationsrate sein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes betrug die Teuerungsrate im Mai dieses Jahres 2,4 Prozent, nachdem sie im März und April jeweils bei 2,2 Prozent lag. Sie hat sich damit wieder etwas von dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von etwa 2 Prozent entfernt.

Konsumklima Juni 2024 Indikatoren Vergleich c GfK
Werte der einzelnen Indikatoren im Juni 2024 im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr (© GfK / NIM)

Der Einfluss der Inflation auf die Einkommens-Erwartung wird durch eine ebenfalls im Juni durchgeführte tiefergehende Analyse des NIM zu den Einkommens-Erwartungen bestätigt. So gaben in einer offenen Abfrage gut 62 Prozent der Befragten die steigenden Preise als wesentlichen Grund für ihren Einkommens-Pessimismus an.

Anschaffungs-Neigung weiter im Keller

Nach wie vor zeigt die Anschaffungs-Neigung der Verbraucher kaum Bewegung. Der Indikator verharrt seit mehr als zwei Jahren auf einem überaus niedrigen Niveau, so GfK. In diesem Monat verliert er 0,7 Zähler und weist nun –13 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres wird ein mageres Plus von 1,6 Punkten gemessen.

Die gegenwärtige Kaufzurückhaltung sei zu einem wesentlichen Teil auf steigende Preise zurückzuführen. Wenn die privaten Haushalte mehr für Nahrungsmittel und Energie aufwenden müssen, fehlen die finanziellen Mittel für größere Anschaffungen. Zudem sorge die fehlende Planungssicherheit dafür, dass eher Rücklagen für Notfälle oder ähnliches gebildet werden, die für den Konsum damit ebenfalls nicht zur Verfügung stehen.

Hoffnung auf rasche Belebung getrübt

Die Hoffnungen der Deutschen auf eine zügige konjunkturelle Belebung im Verlauf dieses Jahres haben im Juni einen Dämpfer erhalten. Nach vier Anstiegen in Folge verliert der Konjunktur-Indikator 7,3 Zähler und sinkt auf 2,5 Punkte.

Trotz des Rückgangs im Juni sei laut GfK davon auszugehen, dass sich die Konjunktur-Erholung in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen dürfte. Allerdings wird sie nach Einschätzung der Verbraucher eher schwach ausfallen. Erst im kommenden Jahr erwarten einige Wirtschafts-Experten eine leichte Beschleunigung.

 

Quelle: GfK / NIM

 

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