Haben wir in Vergangenheit eindringlich genug auf die Herausforderungen des Fachkräfte-Mangels hingewiesen? Ich meine ja! Zumindest berichten wir schon lange über die Lösungen eines Problems, das wirklich nicht über Nacht eingetreten ist.
Wir haben im EXTRA dieser Ausgabe den „Mangel“ absichtlich außen vor gelassen und wollten lieber unter dem Titel „Fachkräfte und Karriere“ die Situation aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschreiben. Es gibt viele Menschen in der Augenoptik, die mögen nicht von einem Fachkräfte-Mangel sprechen – wohlgemerkt werden auch sie die veränderten Bedingungen am Arbeitsmarkt nicht leugnen können.
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Richtig ist, die Zahl der arbeitslos gemeldeten Augenoptiker ist schon ewig sehr gering. Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) lässt sich dadurch aus der Reserve locken. „Die Arbeitslosigkeit in der Augenoptik ist weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau und lässt auf einen Fachkräfte-Mangel schließen“, heißt es auf seiner Website: Ich habe mal nachgesehen, noch 2015 in der Branchenstruktur-Erhebung empfiehlt der ZVA dazu, „bei Personal-Engpässen kann die teilweise Auslagerung der Fertigung Entlastung bringen.“
Das dürfte heute oft nicht mehr genügen, gehört aber zu den Lösungen, denen wir uns alle zuwenden sollten, statt zu klagen oder selbige von irgendwem einzufordern. Wir können einiges tun! Ich habe zehn Jahre lang im Profifußball gearbeitet – nein, nicht auf dem grünen Rasen, aber sehr nahe dran. Als ich dann von dort aus zunächst als Pressesprecher zum ZVA gegangen bin, haben mich meine Freunde für verrückt erklärt. Aber: Ich wollte zurück in die Augenoptik, zurück in eine Branche, die einfach Spaß macht. Mindestens so viel wie Fußball!
Ich meine, es gibt zu viele Leute, die keine Ahnung haben, wie viel Spaß die Augenoptik machen kann: deutlich mehr als arbeitslose Augenoptiker! Deswegen, machen Sie sich attraktiv und den Leuten da draußen Lust auf die Augenoptik – ob jung oder alt, potenzieller Azubi oder Quereinsteiger. Machen wir uns doch Fachkräfte und lassen den Mangel andere verwalten. Wir versuchen Sie dabei weiter aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu unterstützen, „in die Bütt steigen“ muss aber jeder für sich selbst!