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„Optischer“ Platzhirsch in Osnabrück

„Auge und Ohr“ steht für gelebte Optometrie

Die Marke „Motzek“ ist seit 40 Jahren eine der ersten Adressen für Brillen und Optometrie in Osnabrück. 1984 eröffnete Augenoptiker-Meister Hartmut Motzek unter dem Namen „Optik Motzek“ im Stadtteil Schinkel sein erstes Geschäft. Seit 2012 ist Schwiegersohn Thomas Wollherr als Geschäftsführer an Bord und treibt den Ausbau des Betriebes „Auge und Ohr“ gezielt voran: Unter der Firmierung MW Hör- und Sehzentrum Osnabrück GmbH & Co. KG werden so mittlerweile vier Standorte geführt.

Auge und Ohr Osnabrück Thomas Wollherr © Hans Gorter Fotografie
Seit 2012 treibt Thomas Wollherr, Schwiegersohn von Firmengründer Hartmut Motzek, als Geschäftsführer den Ausbau des Filialbetriebs gezielt voran (© Hans Gorter Fotografie)

Thomas Wollherr hat die Augenoptik von der Pieke auf gelernt. Von 2004 bis 2006 absolvierte er zunächst an der FH Wolfsburg das Grundstudium zum Dipl.-Ing (FH) Augenoptik als duales Studium mit paralleler Ausbildung. Anschließend wechselte er 2006 zum Hauptstudium nach Aalen, das er 2008 als Dipl.-Ing. (FH) Augenoptik und Hörakustik, abschloss. Noch im selben Jahr startete er seine berufliche Laufbahn in der hessischen Universitätsstadt Gießen bei NeuSehLand und war in dieser Zeit Lehrbeauftragter an der FH Aalen, wo er schließlich von 2009 sein Optometrie-Master-Studium absolvierte, das er 2011 erfolgreich abschloss.

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Ein Jahr später ging es für den Master in den Nordwesten Deutschlands, wo der Schwiegervater in Osnabrück bereits 2010 „Optik Motzek Hörakustik“ gegründet hatte. Als seine erste Amtshandlung eröffnete Wollherr das „Auge und Ohr“-Geschäft in der Osnabrücker Innenstadt am Nikolaiort in der Großen Straße 46. Zentraler geht es entlang der breiten Shopping-Meile in der niedersächsischen Metropole nicht mehr, der Betrieb ist unübersehbar, allerdings war die Betriebsstätte mit 50 Quadratmetern zunächst eher überschaubar.

Auge und Ohr Osnabrück © Hans Gorter Fotografie
Zentraler geht es entlang der breiten Shopping-Meile in Osnabrück nicht mehr: Und 2021 bot sich die Chance, die Geschäftsräume der Filiale an der Große Straße um ein Vielfaches zu erweitern (© Hans Gorter Fotografie)

Das aber sollte sich ändern: Denn 2021 wurden auch in Osnabrück durch die Nachwehen der Corona-Pandemie viele Ladenlokale neu vermietet. Für Wollherr bot sich die einmalige Chance zur Vergrößerung: Die Premium-Modemarke Sør gab ihre Boutique nebenan am Nikolaiort auf und Wollherr ergriff die Chance. Die Ladenfläche vervielfachte sich durch die Hinzunahme der ehemaligen Boutique und wuchs auf über 320 Quadratmeter. Mit einem Schlag war Wollherr Chef des größten und modernsten Geschäfts für Optometrie und Hörakustik der Stadt. Das besondere am heutigen Motzek-Flagshipstore ist dazu die Abteilung für Kinderbrillen, die eine eigene Etage ausfüllt und bis dato Alleinstellungs-Merkmal auf dem Osnabrücker Markt genießt.

Erweiterung um Hörakustik-Abteilung

Einige Jahre zuvor war bereits die dritte Betriebsstätte in Belm, einem Vorort von Osnabrück, hinzugekommen. Das bis dahin reine Augenoptik-Geschäft erweiterte Wollherr 2015 mit seinem Team zunächst um eine Abteilung für Hörakustik. Zwei Jahre darauf bot sich im Anschluss an eine Kernsanierung die Chance zu einer zusätzlichen Erweiterung: So wurden die Räumlichkeiten mit allen notwendigen Geräten für optometrische Screenings ausgestattet. Ein Prozedere, das sich 2022 wiederholte. Zu jenem Zeitpunkt vervollständigte das übernommene Traditions-Unternehmen „Brillen Mohr“ die „Auge und Ohr“-Filialen. Mit Hörakustik und Optometrie läuft dieses Geschäft unter Wolherrs Regie seit gut zwei Jahren unter dem Namen „Auge und Ohr Mohr“.

Auge und Ohr Osnabrueck Hoerakustik
Auge und Ohr Osnabrück: Hörakustik (© Hans Gorter Fotografie)

Der Geschäftsführer verfolgt mit den vier Betrieben ein klar umrissenes Retail-Konzept: „Auge und Ohr steht für gelebte Optometrie. Für mich war schon früh klar, dass die Themen ‚gutes und gesundes Sehen‘ zusammengehören. Selbstverständlich ist dabei ein Mix aus hochwertigen Fashion-Marken, Independent-Labels, Handelsmarken und Eigen-Labels bei uns zu finden. Stil, Form und Farbe gehört bei Auge und Ohr in der Beratung natürlich dazu, werden aber nicht wie vor 20 Jahren gepredigt, sondern fließen subtil in die Beratung mit ein“, erklärt Wollherr im Gespräch mit eyebizz.

Dasselbe Konzept, unterschiedlicher Ertrag

Die vier Geschäfte mögen zwar dasselbe Konzept verfolgen, sie sind aber in ihrer Größe sehr unterschiedlich und bewegen sich beim Jahresumsatz in einer Spanne zwischen etwa 0,5 und 1,5 Mio. Euro je Store. In den vergangenen Jahren ist das gesamte Unternehmen stark gewachsen und beschäftigt aktuell 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ursprünglich waren es nur fünf.

Auge und Ohr ist insgesamt sehr breit aufgestellt. Neben Brillen, Sonnenbrillen und Hörgeräten bietet Thomas Wollherr das seiner Meinung nach „leistungsstärkste Kontaktlinsen-Abo in der Region Osnabrück“ an. Für Speziallinsen-Anpassungen werden ihm und seinem Team Sonderfälle von Kliniken, Ärzten, aber auch von Kollegen und Kolleginnen aus der näheren Umgebung zugeleitet. Mit Brillen, Sonnenbrillen, Kontaktlinsen und Hörakustik liegt der Kundenkontakt bei jährlich rund 10.000 Vorgängen. Zum Markenportfolio bei den Brillenfassungen gehören unter anderem Lindberg, Cartier, Götti, Kador, Silhouette, Oliver Peoples und Munic Eyewear. Den geringsten Anteil ihres Umsatzes machen die vier Geschäfte von Auge und Ohr mit Sonnenbrillen ohne Korrektion.

Auge und Ohr Osnabrueck Verkaufsraum © Hans Gorter Fotografie
Auge und Ohr Osnabrück: Verkaufsraum (© Hans Gorter Fotografie)

Die Mitarbeitenden genießen bei der Kundenberatung eine freie Hand, wichtig ist dem Chef dabei aber, dass die Beratung „ehrlich und zweckmäßig“ ist. Mehrbrillenverkäufe seien natürlich wichtig, „aber ich halte nichts davon, dass jedem Kunden mindestens fünf Produkte angeboten werden müssen, damit er sich zumindest für drei entscheidet“, sagt Wollherr, für den „gutes und gesundes Sehen gleichzeitig auch ‚bequemes Sehen‘ ist“.

Auge und Ohr: „Uns interessieren drei Fragen“

Der 41-jährige Geschäftsführer kann sein Geschäftskonzept anhand von wenigen Fragen erklären, deren Antworten wesentlich für die Beratung seien. „Uns interessieren drei Fragen, die wir mindestens inhaltlich mit dem Kunden geklärt haben möchten: Was führt Sie heute zu uns? Gibt es etwas, das ich über Ihre Augen wissen muss? Gibt es etwas, das ich über Ihre allgemeine Gesundheit wissen sollte?“

Nach dem enormen Flächen-Ausbau und diversen Modernisierungen bei Auge und Ohr darf es laut Wollherr im kommenden Jahr gerne etwas entspannter zugehen. Der Plan: mehr Alltagsroutine, weniger Sonderprojekte. „Wir freuen uns alle darauf, wenn mal mehr Alltag und weniger Projekte anstehen. Aber wir werden 2025 darüber hinaus im Bereich ‚Betriebliches-Gesundheits-Management‘ für Osnabrücker Firmen weiter angreifen und haben da bereits weitere Kooperationen vereinbart, bei denen es nicht nur um die Lieferung von Arbeitsplatz-Brillen geht, sondern den Firmen die Vorteile eines guten Gesundheits-Screenings klar geworden sind“, kündigt der dreifache Familienvater dann aber doch noch an.

Auge und Ohr Osnabrueck Kinderabteilung © Hans Gorter Fotografie
Auge und Ohr Osnabrück: Kinderabteilung (© Hans Gorter Fotografie)

Betriebe, die kein Profil haben und alles so machen, wie es immer war, werden es in Zukunft schwer haben, so lautet nicht nur in Osnabrück und nicht nur in der Augenoptik das Fazit zur aktuellen Marktlage: Das sollte für den „optischen Platzhirschen“ in der Stadt auch zukünftig kein Problem darstellen. Der Jahresauftakt sei zumindest bei allen Messebesuchern der opti stark von guter Stimmung und Optimismus geprägt gewesen, erinnert sich Wollherr und ergänzt, „was sich bei uns auch so durchs Jahr trägt und wir gegenüber dem Vorjahr circa acht Prozent im Plus sind“.

Fest stehe für ihn, dass das Thema Konzept noch mehr an Bedeutung gewinnen werde. Auf der einen Seite die Preis-Mengen-Strategie bei den Filialisten und dem gegenüber die Ausrichtung „Qualität und Optometrie“ bei unabhängigen Augenoptikern. „Persönlich empfinde ich es sehr beruhigend, dass die globalen Krisen der vergangenen Jahre unserer Branche nicht viel anhaben konnten. Etwas ruhigeres Fahrwasser wäre trotzdem so langsam wünschenswert“, meint Wollherr abschließend.

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Auge und Ohr
Gründer: Hartmut Motzek
Geschäftsführer: Thomas Wollherr
25 Mitarbeitende
Standorte: 4

Adresse Flagshipstore:
Große Straße 46
49074 Osnabrück

www.auge-und-ohr.com

 

Rüdiger Oberschür arbeitet als Modejournalist, Content Manager und Trendscout im eigenen Pressebüro in Osnabrück und Norditalien.

 

Artikel aus der eyebizz 5.2024 (August/September/Oktober)

 

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