Konsumklima klettert auf Höchststand seit April 2022
von Redaktion,
Die Verbraucherstimmung in Deutschland setzte laut GfK (Nürnberg) im Oktober ihre Erholung fort – und klettert auf einen Höchststand seit April 2022. Daher steigt auch die Prognose zum zweiten Mal in Folge: Für November wird für das Konsumklima im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg von 2,7 Zähler auf –18,3 Punkte vorhergesehen.
Dies sei der höchste Wert seit April 2022 – wobei das Niveau beim Konsumklima nach wie vor niedrig ist. Zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung äußerten sich die deutschen Verbraucher allerdings erneut etwas pessimistischer. Dies zeigten die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM. Es wird seit Oktober 2023 gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Markt-Entscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben.
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Die gestiegene Anschaffungs-Neigung, aber vor allem die optimistischeren Einkommens-Aussichten führten dazu, dass das Konsumklima seine Erholung fortsetzen kann. Ein moderater Rückgang der Sparneigung um 4,8 Punkte unterstützt diese positive Entwicklung.
Konsumklima steigt wieder an
„Nach der leichten Verbesserung im Vormonat steigt das Konsumklima weiter an. Es klettert auf den höchsten Wert seit April 2022. Damals wurden, nach Beginn des Ukraine-Krieges, –15,7 Punkte gemessen“, erklärt Rolf Bürkl, Konsum-Experte beim NIM.
„Aber trotz des Anstiegs bleibt das Niveau des Konsumklimas nach wie vor überaus niedrig. Die Verunsicherung durch Krisen, Kriege und gestiegene Preise ist derzeit immer noch sehr ausgeprägt und verhindert, dass für den Konsum positive Faktoren, wie spürbare reale Einkommens-Zuwächse, nicht ihre volle Wirkung entfalten können. Meldungen über eine steigende Zahl an Unternehmens-Insolvenzen und über Beschäftigungs-Abbaupläne bzw. Produktions-Verlagerungen ins Ausland verhindern zudem eine deutlichere Erholung der Konsumstimmung“.
Negativtrend der Konjunktur-Erwartung setzt sich fort
Im Gegensatz zur Konsumstimmung sehen die deutschen Verbraucher die konjunkturelle Entwicklung für die kommenden zwölf Monate erneut etwas pessimistischer. Die Konjunktur-Erwartungen sanken zum dritten Mal in Folge. Mit einem geringen Minus von 0,5 Zählern weist der Konjunktur-Indikator aktuell 0,2 Punkte auf. Ein geringerer Wert wurde zuletzt im März 2024 mit –3,1 Punkten gemessen.
So hat auch die Bundesregierung ihre ursprüngliche Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr nach unten revidiert. Beim Bruttoinlandsprodukt wird jetzt ein Minus von 0,2 Prozent erwartet.
Einkommens-Erwartungen setzen Erholung fort
Die Erwartungen bezüglich der künftigen finanziellen Lage des eigenen Haushalts in den kommenden zwölf Monaten wurde von den Befragten zum zweiten Mal in Folge etwas optimistischer eingeschätzt. Der Indikator Einkommens-Erwartung legte gegenüber dem Vormonat um 3,6 Zähler zu und klettert damit auf 13,7 Punkte. Gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Plus deutliche 29 Punkte.
Sinkende Inflationsraten in Verbindung mit deutlich steigenden Löhnen und Gehältern lassen derzeit die realen Einkommens-Zuwächse signifikant steigen. Auch die Rentner verfügten derzeit über reale Zuwächse bei ihren Einkünften. Dies nähre den Einkommens-Optimismus.
Anschaffungs-Neigung klettert auf höchsten Stand
Der steigende Einkommens-Optimismus sorgte bei der Anschaffungs-Neigung für Rückenwind. Der Indikator gewann im Oktober 2,2 Zähler hinzu und weist nun –4,7 Punkte auf. Dies ist der höchste Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren: Im März 2022 wurde zuletzt mit –2,1 Punkten ein besserer Wert gemessen.
Die Anschaffungsneigung zeige also momentan einen leicht steigenden Trend. Allerdings sei das Niveau laut GfK nach wie vor sehr niedrig. Zudem können weitere belastende Umstände in den nächsten Monaten hinzukommen: Die Arbeitslosigkeit und die Zahl der Unternehmens-Insolvenzen sind zuletzt leicht angestiegen. Dies wird die Sorgen um den Arbeitsplatz bei einer Reihe von Beschäftigten erhöhen, so die Analyse. Und diese Sorge kann ein belastender Faktor für die Konsumneigung sein.