Spectaris hofft auf eine starke Führung nach der schwierigen Besetzung der EU-Kommission. Nach Auffassung des deutsche Industrieverbands bestehe dringender Handlungsbedarf bei Bürokratie-Abbau, Handels-Beschränkungen, MDR und PFAS.
„Europa steht vor gewaltigen Herausforderungen – vom Umgang mit internationalen Handels-Beschränkungen über überbordende Bürokratie bis hin zur Förderung von Innovation und Wettbewerbs-Fähigkeit. Jetzt sind Entschlossenheit und Tatkraft gefragt“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer von Spectaris.
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„Wir gratulieren insbesondere den Kommissaren der Ressorts Gesundheit, Binnenmarkt, Umwelt und Industrie herzlich zu ihrer Ernennung und wünschen Maroš Šefčovič (Handel und wirtschaftliche Sicherheit), Valdis Dombrovskis (Wirtschaft und Produktivität), Olivér Várhelyi (Gesundheit), Ekaterina Zaharieva (Start-ups, Forschung und Innovation) sowie Stéphane Séjourné (Industrie, KMUs und Binnenmarkt) viel Erfolg bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen“, so Mayer. „Für uns als Verband ist es entscheidend, dass die neue Kommission schnelle Maßnahmen ergreift, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu sichern.“
Spectaris formuliert folgende Prioritäten:
Widerstand gegen internationale Handelsbeschränkungen: Angesichts der weltweiten Zunahme protektionistischer Maßnahmen muss die EU eine kraftvolle Strategie entwickeln, um den freien Handel zu sichern.
Bürokratie-Abbau: Überregulierung bremse die Innovationskraft europäischer Unternehmen. Nachdem die letzte Kommission nicht einmal ein Regulierungs-Moratorium umsetzen konnte, sei nun ein entschiedener Abbau von überflüssigen Vorschriften und Berichtspflichten notwendig, um weitere Wettbewerbs-Nachteile gegenüber anderen Weltwirtschafts-Regionen zu vermeiden.
Revision der Medical Device Regulation (MDR): Die MDR behindere nach wie vor die Marktzulassung lebenswichtiger Medizinprodukte. Spectaris fordere eine rasche Überarbeitung der Regelung.
Lösung der PFAS-Problematik: Ein wahrhaft risikobasierter Ansatz könne nur noch mit der zeitweisen Rücknahme des ECHA-Dossiers umgesetzt werden, um anschließend für die dringend benötigten, überwiegend unbedenklichen Fluorpolymere eine stoffliche Ausnahme zu erreichen.
Stärkung der Innovationsfähigkeit: Die EU müsse ein wirtschafts-freundliches Umfeld schaffen, um europäische Unternehmen in Forschung und Entwicklung zu unterstützen.
Jörg Mayer schließt mit einem Appell: „Es ist an der neuen Kommission, in den kommenden Jahren die Weichen für eine starke europäische Industrie zu stellen. Wir brauchen weniger Bürokratie und müssen der Wettbewerbsfähigkeit und Innovation höchste Priorität einräumen. Nur so können wir die vor uns liegenden Herausforderungen meistern und eine klimaneutrale sowie wirtschaftlich starke EU gestalten.“