Die deutschen Hersteller von Augenoptik und Consumer Optics haben laut vorläufigen Berechnungen des Deutschen Industrie-Verbandes Spectaris 2024 mit einem nominalen Umsatz-Wachstum von rund einem Prozent auf 4,96 Mrd. Euro abgeschlossen.
Während das Inlandsgeschäft knapp über der Nullmarke lag, zeigte sich das internationale Geschäft leicht verbessert. Der Auslandsumsatz macht etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. Die Zahl der Beschäftigten ging um ein Prozent auf rund 20.100 geringfügig zurück.
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Spectaris: Leichtes Wachstum bei den Exporten
Die deutschen Augenoptik-Exporte stiegen zwischen Januar und September 2024 um 0,8 Prozent. Besonders das Geschäft innerhalb der Europäischen Union konnte mit einem Plus von 2,3 Prozent zulegen, während Exporte nach Asien und Nordamerika leicht rückläufig waren. Ein deutlicher zweistelliger Rückgang zeigte sich hingegen im Nahen Osten und hier insbesondere in Israel (–21 Prozent). Mit einem Anteil von 66 Prozent bleibt die EU der wichtigste Exportmarkt der Branche.
Myopie-Management und individuelle Lösungen
Mirjam Rösch, Vorsitzende der Consumer Optics bei Spectaris und Geschäftsführerin der Hoya Lens Deutschland GmbH, hebt hervor, dass die Augenoptik trotz eines schwierigen Marktumfelds eine Zukunftsbranche bleibt.
„Die zunehmende Kurzsichtigkeit über alle Altersklassen hinweg unterstreicht die Bedeutung des Myopie-Managements. Eltern suchen vermehrt nach langfristigen Lösungen, um die Sehstärke ihrer Kinder frühzeitig zu stabilisieren. Gleichzeitig gewinnen hoch individualisierte Gleitsichtgläser, multifokale Kontaktlinsen und augenschonende phototrope Gläser weiter an Bedeutung.“
Herausforderndes Marktumfeld und Blick nach vorn
Die Konsum-Zurückhaltung und anhaltenden Inflations-Effekte stellten die Branche weiterhin vor Herausforderungen, so der Verband aus Berlin. Zudem führe der Fachkräfte-Mangel zu einem zunehmenden Wettbewerb um Talente.
Dennoch sieht Spectaris positive Impulse für 2025: Es wird eine leichte Erholung der Inlandsnachfrage und der internationalen Märkte erwartet, mit einem prognostizierten Umsatzwachstum von rund drei Prozent. Die wachsende Bedeutung von Augengesundheit, optometrischen Dienstleistungen und Technologien wie Augmented-Reality-Brillen bieten weiteres Potenzial.
Rösch fasst zusammen: „Die augenoptische Industrie bleibt auch in einem herausfordernden Umfeld ein Motor für Innovation und Lebensqualität – sei es durch Sehhilfen, die Komfort und Gesundheit fördern, oder durch neue Technologien, die unser Sehen revolutionieren werden.“