Ein kleiner Lastwagen erregt Aufsehen in den kleinen Dörfern im Norden Ugandas: Es handelt sich um eine „Mobile Eye Clinic“, übersetzt mobile Augenklinik. Eine Augenarzt-Praxis auf vier Rädern, finanziert von der CBM, und dringend nötig, wie die Organisation zum Weltgesundheitstag am 7. April mahnt.
Das Fahrzeug ermöglicht dem Team des Mengo-Krankenhauses qualitativ hochwertige Außeneinsätze für Menschen, für die ein Augenarzt-Besuch sonst unerreichbar ist. Denn Gesundheit ist ein Menschenrecht und müsse für alle gleichermaßen zugänglich sein, ganz gleich, wo die Menschen leben und ob sie arm sind oder reich. Die Corona-Pandemie habe deutlich gemacht, dass das noch lange keine Realität ist. Die CBM (Christoffel-Blindenmission) mahnt zum Weltgesundheitstag am 7. April: Das ist ungerecht und vermeidbar.
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Eine Ladung Gesundheit
Antrieb des Außeneinsatzes ist Augenkrankenpfleger Baker Kasirye. Der langjährige Mitarbeiter des Augenkrankenhauses in der Hauptstadt Kampala weiß: „Je weiter weg die Menschen von Großstädten leben, desto eher brauchen sie Hilfe, die zu ihnen kommt.“ Allein 800 Menschen untersucht das Team in Pakwach, dem Ziel des Lastwagens. Pakwach, 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kampala, gilt als augenmedizinisches Niemandsland.
Der Lkw ist voll beladen mit Gesundheit: An Bord sind speziell ausgebildete Augenkrankenpfleger, ein Augenoptiker und hochwertige Geräte für Untersuchungen und kleinere Eingriffe – wie in einer richtigen Augenarzt-Praxis. Das Team gibt Medikamente aus, verabreicht Augentropfen, passt Brillen an und entfernt Splitter. Es überweist Frauen, Männer und Kinder in die Klinik in der Hauptstadt, so wie Nancy.
Mobile Praxis ebnet Weg in die Zukunft
Baker Kasirye untersucht die 15-Jährige, die auf einem Auge wie durch Nebel sieht. Die einst Zweitbeste ihrer Klasse kann heute dem Unterricht kaum mehr folgen. Der erfahrene Fach-Krankenpfleger erkennt sofort, dass Grauer Star dem Mädchen die Sicht trübt. Sie muss ins Augenkrankenhaus nach Kampala kommen. Zwar dauert es nicht lange, die trübe Linse durch eine künstliche zu ersetzen, aber es braucht eine sterile Umgebung. Das kann der Lastwagen mit der mobilen Augenarzt-Praxis nicht bieten.
Das Geld für das Busticket nach Kampala bekommt Nancy vom CBM-Partner. Schon einen Tag nach dem Eingriff ruft sie ihre Mutter an, die bei ihren anderen Kindern bleiben musste: „Mama, ich kann sehen! Der weiße Fleck ist weg! Ich bin so froh!“
Augenarzt-Versorgung auch in Pandemie-Zeiten
Dank des neuen Lastwagens ist das Team des Mengo-Krankenhauses flexibler und besser ausgestattet bei seinen Außeneinsätzen. So erreicht die Versorgung durch einen Augenarzt auch in Zeiten der Pandemie Menschen in den abgelegensten Winkeln des Landes. Über die eingebauten Lautsprecher werden sie immer wieder daran erinnert, Abstand zu halten, Maske zu tragen und sich die Hände zu waschen.
An zwölf verschiedenen Orten werden die Lautsprecher der rollenden Augenarzt-Praxis in diesem Jahr ertönen. Denn zwölf Mal startet das Team des Mengo-Krankenhauses den Motor und transportiert – volle Fahrt voraus – Augengesundheit in ländliche Gebiete.