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Hunderte Augen-Verletzungen erwartet

DOG rät zur Vorsicht beim Silvester-Feuerwerk

Die DOG warnt vor schweren Augen-Verletzungen durch Silvester-Feuerwerk und rät zur Vorsicht im Umgang mit der Pyrotechnik. Am vergangenen Jahreswechsel 2022/23 hatte es einen Höchststand an feuerwerks-bedingten Augen-Verletzungen gegeben.

Feuerwerk Silvester (Pixabay / PublicDomainPictures)
Feuerwerk an Silvester : Die DOG rät zur Vorsicht (Bild: Pixabay / PublicDomainPictures)

Seit 2016/2017 führt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG) mit Sitz in München alljährlich zu Silvester eine Umfrage an notdienst-leistenden deutschen Augenkliniken durch, um die Zahl der Augen-Verletzungen durch Feuerwerkskörper zu ermitteln. Wie die Umfrage zum Jahreswechsel 2022/2023 zeigt, mussten die Kliniken in den fünf Tagen um Silvester 838 Personen mit Augen-Verletzungen behandeln.

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„Das ist die höchste je von uns erfasste Zahl und ein Anstieg um rund 300 Patientinnen und Patienten im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie“, berichtet Dr. med. Ameli Gabel-Pfisterer, Leitende Oberärztin für Augenheilkunde am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam. Insgesamt 198 Personen wurden stationär versorgt.

Wie in den Vorjahren auch, handelte es sich bei rund 60 Prozent der Betroffenen um Unbeteiligte, die das Feuerwerk gar nicht selbst zündeten. „Besonders besorgnis-erregend ist außerdem mit 40 Prozent der hohe Anteil von Kindern und Jugendlichen unter den Verletzten“, so Gabel-Pfisterer, die auch Autorin der Studie zur Umfrage ist. Sogar ein neun Tage altes Neugeborenes erlitt Verbrennungen an Augen und im Gesicht.

„Insgesamt sind in allen Jahren der Studie mehr Kinder unter 12 Jahren als Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren verletzt worden – und das, obwohl die jüngeren Kinder keinen Zugang zu Feuerwerk-Artikeln haben sollten, die mehr Sprengkraft besitzen als Wunderkerzen“, berichtet die DOG-Expertin. Kinder verletzten sich des Öfteren am Neujahrstag an liegengebliebenen Böllern.

Fernwirkung beim Feuerwerk großes Problem

Treffen kann es prinzipiell jeden, der sich außerhalb geschützter Räume befindet. „Wir mussten einen Patienten behandeln, der auf der Terrasse stand, als ihn unvermittelt ein Sprengkörper traf“, berichtet Gabel-Pfisterer. Das verletzte Auge musste nach mehrfachen Operationen schließlich wegen unerträglicher Schmerzen und eingetretener Erblindung entfernt werden.

„Die Fernwirkung beim Feuerwerk ist ein großes Problem“, betont Prof. Dr. med. Hansjürgen Agostini, Leitender Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik Freiburg und ebenfalls Autor der Studie. Sie mache auch die Rückverfolgung des Verletzers oft unmöglich. „Das ist für die Opfer ungemein schwierig“, so Agostini. „Sie können kaum auf finanzielle Kompensation in einem juristischen Verfahren hoffen und stehen mit allen Problemen allein da.“

Wie die Umfrage-Ergebnisse der „Arbeitsgruppe Sicheres Feuerwerk“ der DOG im Rückblick zeigen, erlitten in den Jahren ohne Verkaufsverbot für Feuerwerk-Körper konstant jeweils etwa 500 Personen Augen-Verletzungen zu Silvester. Das änderte sich in den Pandemiejahren: Die Gesamtzahl der Augen-Verletzungen sank in 2020/2021 um 86 Prozent und in 2021/2022 um 61 Prozent.

„Verkaufsverbot und Versammlungs-Beschränkungen haben sich als effektive Maßnahmen erwiesen, die Augen-Verletzungen zu reduzieren“, berichtet Agostini. Dieses Jahr ist Feuerwerk wieder freigegeben, der Vorverkauf startet am 28. Dezember 2023.

Besser die Profis ranlassen

Die DOG erwartet nun erneut eine hohe Anzahl von Verletzten und ruft zur Vorsicht im Umgang mit Feuerwerk auf. „Familien mit Kindern bleiben am besten im Haus“, rät Gabel-Pfisterer. „Wer ins Freie oder auf den Balkon geht, sollte eine geschlossene Schutzbrille etwa aus dem Baumarkt oder eine Skibrille tragen, um das Gröbste abzuwehren.“

Darüber hinaus setzt sich die Fachgesellschaft für kommunal ausgerichtete, öffentliche Feuerwerk-Shows ein. „Das sicherste Feuerwerk ist das professionelle“, betont DOG-Generalsekretär Prof. Dr. med. Claus Cursiefen.

 

Quelle: DOG

 

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