Beim 56. Fielmann Akademie Kolloquium am 8. November 2022 steht das Thema „Wirkung von rotes Licht auf das Auge“ im Mittelpunkt. Das Verfahren der Photobiomodulation (PBM) zur Behandlung der AMD wird bereits in der Praxis angeboten. Weitere Indikationen werden diskutiert. Drei Referenten berichten im Web-Seminar von ihren Erkenntnissen.
Rotes Licht und das Auge
Viel wurde in den letzten Jahren über die Schädlichkeit von blauem Licht für die Netzhaut diskutiert. Jetzt rückt zunehmend das langwellige Ende des Spektrums in den Fokus. Rotes Licht und nahes Infrarot können positive Effekte in biologischen Geweben erzeugen. So konnten beispielsweise erstaunliche Erfolge bei der Wundheilung gezeigt werden. Bei diesem als Photobiomodulation (PBM) bezeichneten Verfahren werden speziell gepulste Laser mit geringer Energie eingesetzt.
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In der wissenschaftlichen Diskussion war aufgrund widersprüchlicher Studienergebnisse die PBM lange Zeit stark umstritten. Genutzt wurde das Verfahren vorwiegend in der alternativen Medizin. Forschenden gelang es über die Jahre, die zugrunde liegenden zellulären Mechanismen und die erforderliche Art der Anwendung deutlich besser zu verstehen.
Damit erlangt das Verfahren zunehmend wissenschaftliche Anerkennung und erschließt sich immer mehr Anwendungsgebiete, auch im Bereich des Auges. PBM zur Behandlung der AMD wird bereits in der Praxis angeboten. Weitere Indikationen werden diskutiert.
• Was ist Photobiomodulation und wo wird sie eingesetzt?
• Was wissen wir heute über die positiven Effekte auf Zellen und Gewebe?
• Gibt es profunde wissenschaftliche Nachweise zur Wirksamkeit von PBM-Behandlungen?
• Welchen Effekt hat PBM bei trockenen Augen?
• Welche Erfahrungen gibt es mit PBM bei der Behandlung der AMD?
Diese und weitere Fragen werden beim 56. Fielmann Akademie Kolloquium diskutiert.
Programm des 56. Fielmann-Kolloquiums
18.30 Uhr: Begrüßung
Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Grein, Leiter Wissenschaft der Fielmann Akademie, Schloss Plön/Technische Hochschule Lübeck
18.40 Uhr: Photobiomodulation – Wie wirkt langwelliges Licht auf Gewebe?
Anja Füchtenbusch, MSc. PBM, PB; Photobiologin, Leiterin College for Scientific Laser Phototherapy e.V., Starnberg
19.10 Uhr: Trockenes Auge – Hilft die Anwendung von nahem Infrarot?
Dipl.-Ing. (FH) Sebastian Marx, M.Sc. Optometrie, Jenvis Research, Jena
19.40 Uhr: Therapie bei AMD – Wie sinnvoll ist Photobiomodulation?
Prof. Dr. Michael Koss, MHBA, Augenchirurg, Augenzentrum Nymphenburger Höfe, Augenklinik Herzog Carl Theodor, München
20.10 Uhr: Abschlussdiskussion
Die Referenten
Anja Füchtenbusch studierte Biologie an der Technischen Universität München und Psychologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München. In ihrem Masterstudium an der TU München beschäftigte sie sich verstärkt mit dem Gebiet der Photobiologie. Ihr Interesse gilt der Wirkung von Licht auf biologische Gewebe. Sie spezialisierte sich im Bereich Lasermedizin, Laserakupunktur und Laser-Feld-Medizin. Als Inhaberin des Füchtenbusch Verlages (Publishing and Education on Photobiomodulation) widmet sie sich Fachveröffentlichungen zum Thema PBM.
Im College for Photomedicine e.V. (COLLL) ist sie Vorstandsmitglied und Leiterin des Research Teams. Außerdem ist Anja Füchtenbusch Mitglied der World Association for Photobiomodulation (WALT) und dort im Outreach Committee tätig, mit dem Ziel, das Thema der PBM einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Darüber hinaus ist sie Ausbilderin für Lasertherapie, Laserakupunktur und Laser-Feld-Therapie im Human- und Veterinärbereich.
Sebastian Marx ist ausgebildeter Augenoptiker und Absolvent der Ernst Abbe Hochschule Jena, wo er in 2005 den Abschluss zum Diplomingenieur für Augenoptik und in 2015 zum Master of Science im Fachgebiet der Optometrie erlangte. Seit 2005 arbeitet er im Forschungsinstitut JENVIS Research, wo er für die Koordinierung und Durchführung von wissenschaftlichen Projekten verantwortlich ist. Darüber hinaus engagiert er sich ehrenamtlich im DIN und ISO Arbeitskreis Kontaktlinse sowie der internationalen Vereinigung für Kontaktlinsen-Lehrkräfte IACLE. Er ist international renommierter Referent und Autor zahlreicher Fachartikel.
Michael Koss studierte Medizin an den Universitäten Erlangen und München (TU und LMU). Seine Facharztausbildung absolvierte er an der Universitätsaugenklinik Frankfurt mit anschließender Tätigkeit als Oberarzt. Operative Tätigkeit mit Schwerpunkten Katarakt und Netzhaut/ Glaskörper-Chirurgie. 2012 Habilitation im Fach Augenheilkunde. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Southern California, Oberarzt an der Augenklinik der Universität Heidelberg mit besonderem Schwerpunkt im Bereich der Erkrankungen der Netzhaut. Abschluss als Master of Healthcare Business Administration. Seit 2016 niedergelassener Augenarzt in München (zuletzt Prof. Dr. Koss & Kollegen) und Belegarzt an der Augenklinik Herzog Carl Theodor München. 2021 Gründung Klinische Forschung Prof. Dr. Koss & Kollegen. Michael Koss ist renommierter Referent auf nationalen und internationalen Tagungen und Autor zahlreicher Fachartikel.
Die Kolloquien der Fielmann Akademie im Online-Format haben sich bewährt, auch bei diesem Web-Seminar zum Thema „Rotes Licht“ können die Teilnehmer im Anschluss an die Vorträge wieder ihre Fragen an die Referenten stellen. Die Teilnahme ist kostenfrei (Online-Anmeldung).