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Der Augenoptiker kann helfen

Tipps für beste Beratung bei Digitalem Sehstress und Office Eye Syndrom

Wie viele Personen in Ihrem nahen Umfeld arbeiten fünf und mehr Stunden vor einem Bildschirm und benutzen intensiv weitere digitale Medien wie Smartphones oder Tablets? Die Anzahl dürfte beträchtlich sein. Und sie steigt im Zeitalter der Digitalisierung weiter rapide an. Zahlreiche internationale Studien haben sich mit den Auswirkungen der intensiven Nutzung digitaler Medien auseinandergesetzt: von der Zunahme der progressiven Myopie über die Schädigung der Retina durch hochenergetisches blau-violettes Licht und UV-Strahlung bis hin zu den Symptomen des trockenen Auges. Höchste Zeit, als Augenoptiker und Optometrist seine Kunden zu diesen Themen optimal zu beraten. Nachfolgend nützliche Praxis-Tipps.

Verantwortungsvolle, fortschrittliche Augenoptiker/Optometristen leisten heute viel mehr als nur eine reine Brillenglasbestimmung durchzuführen, um danach die entsprechenden Brillengläser zu verkaufen. Sie sind ganzheitliche Sehberater, welche sich nicht nur mit der Fehlsichtigkeit des Kunden befassen, sondern sich auch seiner Augengesundheit, seinen visuellen Anforderungen und seinem Lifestyle annehmen. Und das, indem sie eine umfassende Anamnese vornehmen, bevor überhaupt die eigentliche Messung beginnt.

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„Das hat mich noch nie jemand gefragt.“

Schon alleine eine professionelle Anamnese deckt viele Schwachstellen auf oder offenbart Optimierbares. Erstaunlich, wie oft man dabei immer wieder auf Kunden trifft, die sich über all die Fragen überrascht zeigen: „Das hat mich noch nie jemand gefragt“, oder so ähnlich klingt es dann oft. Es ist darum essentiell, vor der Befragung des Kunden die Gründe und Zusammenhänge dafür zu erläutern. Sie sind ja schließlich nicht einfach nur neugierig, sondern Sie wollen die bestmögliche Lösung für Ihren Kunden erarbeiten. Und das geht nun mal nur mit einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Ihnen als Fachperson und Ihrem Kunden. Hilfestellungen für solch eine professionelle Befragung gibt es genug. Siehe z.B. OSDI, Mc Monnies, JenVis, Pult Wolffsohn OSDI 6 etc. [1], [2], [3]

Auf welche Punkte sollten Sie achten?

Die Korrelation zwischen der Nutzung digitaler Medien und diversen Problemen rund um das Sehen und den Zustand der Augen ist unbestritten. Oft helfen schon kleine Tipps und Maßnahmen, um die Situation des Kunden zu verbessern. In schwereren Fällen ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Hausarzt oder dem Ophthalmologen nötig.

Nachfolgend eine Übersicht zu den häufigsten Symptomen/Problemen (oft auch in Kombination vorkommend) im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Medien und deren Lösungsansätzen:

Probleme / Symptome
Ursachen
Lösungen
Digitaler Sehstress, Schädigungen der Retina Blau-violettes Licht, UVA-Strahlung (durch Bildschirme digitaler Endgeräte) Technologien mit entsprechenden Filterfunktionen im Material oder Beschichtungen, respektive Reduktion von reflektierenden Emisssionen.
Brillengläser, z.B.:
– Hoya: EnRoute & EnRoute Pro, BlueControl
– Essilor: Eye Protect System, Crizal Sapphire UV
– Rodenstock: Pro 410, Solitaire Protect Balance 2
Kontaktlinsen, z.B.:
– mark´ennovy: Blu:Gen, Blu:ssentials & Jade
Digitaler Sehstress, Asthenopische Beschwerden wie müde, gereizte & tränende Augen, schnell nachlassende Konzentration, Kopf- & Nackenschmerzen bei Nicht-Presbyopen Überdurchschnittliche Belastung der Akkommodation (ohne die Berücksichtigung eventueller unkorrigierter Heterophorien) Technologien mit Funktionen zur Entlastung der Akkommodation.
Brillengläser, z.B.:
– Hoya: Sync III
– Rodenstock: Mono Plus
– Essilor: Eyezen Boost, Varilux Digitime
– ZEISS: Digital Brillengläser Kontaktlinsen, z.B.:
– CooperVision: Biofinity Energys
– mark´ennovy: Brilliant & Blu:ssentials MF 0,50 & 1,00 Add
Office Eye Syndrom:
– Trockenes Auge
– Instabiles, verschwommenes Sehen
– KL-Unverträglichkeit
– Schwankender Visus
– Starrer Blick, mangelnder Lidschlag
– Erhöhte Verdunstung & Störung des Tränenfilms
Inkompletter Lidschlag
– Lidschlagübungen
– Applikation von Augentropfen/Gel (Hyaluron, unkonserviert; z.B. LipoNit® 1% / 0.3%)
– Liposomaler Augenspray (z.B. LipoNit®)
– Luftbefeuchter installieren, genug Wasser trinken
– Ernährungsergänzung
Lidrandprobleme,
Mangelhafter Tränenfilm
Dysfunktion der Meibomdrüsen, mangelnde Lipidschicht – Wärmekompressen auflegen (z.B. LipoNit® Wärme Gel Brille)
– Massage der Lider (z.B. LipoNit® Eyepeace)
– Lidrandpflege (z.B. LipoNit® Lidpflege)
Lidrandprobleme,
Entzündungen der Augenlider,
Verklebte Augenlider,
Ausfall von Wimpern
– Verstopfte Ausgänge der Meibomdrüsen
– Blepharitis: Hauterkrankungen, Hormone, Kosmetika, Allgemeine Erkrankungen wie Rheuma, Dysfunktion der Schilddrüse, Diabetes, Bakterien, Viren
– Wärmekompressen auflegen (z.B. LipoNit® Wärme Gel Brille)
– Massage der Lider (z.B. LipoNit® Eyepeace)
– Lidrandpflege (z.B. LipoNit® Lidpflege)
Lidrandprobleme,
Entzündungen der Augenlider,
Verklebte Augenlider,
Ausfall von Wimpern
Befall von Demodex-Milben (primär vorkommend bei älteren Personen und Haustierbesitzer) – Wärmekompressen auflegen (z.B. LipoNit® Wärme Gel Brille)
– Massage der Lider (z.B. LipoNit® Eyepeace)
– Lidrandpflege (z.B. LipoNit® Lidpflege)
– Cliradex®
– Teebaumöl

Trocken ist nicht gleich trocken

Grundsätzlich unterscheidet man ein sog. „trockenes Auge“ (lt. DEWS Report 2017) in zwei verschiedene Formen, das (hyper) evaporative Trockene Auge = „Verdunstungsbedingtes trockenes Auge“, verursacht durch eine zu hohe Verdunstung des Tränenfilms (oder auch häufig tränende Augen) aufgrund einer defekten Lipidschicht/Lipidmangel und das hyposekretorische Trockene Auge = „Wassermangel trockenen Auge“ aufgrund einer zu geringen Produktion des wässrigen Tränenanteils.

Der Schweregrad und deren Ursachen entscheiden, welche Massnahmen angezeigt sind:

  1. Bei der Form des „Verdunstungsbedingtem trockenen Auge“ werden lipidhaltige Produkte empfohlen (wie z.B. LipoNit® Augenspray).
  2. Bei der Form des „Wassermangel trockenen Auge“ wird die Gabe von Tropfen und Gels empfohlen, hierbei gilt es zu beachten, dass diese möglichst frei von Konservierungsmitteln sind, da die sonst schon durch das trockene Auge lädierte Augenoberfläche noch mehr geschädigt wird (-> verstärkte toxisch-allergische Reaktion). Hierzu eignen sich die modernen unkonservierten Multidose Systeme (OSD-, 3K-Pump-System) und Monodosen (z.B. mit einer Hyaluronkonzentration ab min. 0,1%).

Eine Störung in der Lipidschicht wird häufig durch Lidrandentzündungen / Dysfunktion der Meibomdrüsen verursacht, hierbei wird die tägliche Lidrandpflege als Basisbehandlung empfohlen, welche aus drei Schritten besteht:

  1. Lid – Erwärmung
  2. Lid – Massage
  3. Lid – Reinigung

Die neue LipoNit® Wärme Gel Brille kann jetzt alternativ zum Wasserbad auch in der Mikrowelle erwärmt werden (auf ca. 45°). Es empfiehlt sich dabei zwischen den geschlossenen Augen und der Wärme Gel Brille angefeuchtete Wattepads aufzulegen, um so den direkten Hautkontakt zu vermeiden und feuchte Wärme zu applizieren. Die Anwendungsdauer beträgt ca. vier bis zehn Minuten. Danach ist es sinnvoll eine sanfte Massage der Lidränder durchzuführen um das Lipid aus den Meibom Drüsen zu streichen und abschliessend diese mit einem mit tensidfreien Lidreiniger (z.B. LipoNit® Lidpflege) getränkten Wattepad zu säubern. 

Überprüfung der Kontaktlinsenanpassung und Kommunikation mit dem Kunden

Bei Kontaktlinsenträgern sind auch die Anpassung und die Einhaltung der Pflegeschritte zu überprüfen. Stimmen der Sitz und die Beweglichkeit der Kontaktlinse? Ist die Geometrie die richtige? Ist das Material für das Auge geeignet? Befinden sich ausserordentlich viele Ablagerungen auf der Linsenoberfläche? Benetzt diese auch gut? Ist der Austauschrhythmus der richtige? Ist die Pflege wirkungsvoll und führt sie auch zu keinen ungewollten Wechselwirkungen mit dem Material und dem Auge?

Um hierfür die ideale Beurteilung durchführen zu können, stellt eine Überprüfung der Augenoberfläche unter Gabe von Fluorescein das Optimum dar.

 Sprechen Sie die Sprache des Kunden – vermeiden Sie Fach-Chinesisch

Routinierte Augenoptiker/Optometristen stellen bei Augenuntersuchungen immer wieder fest, dass die Kommunikation mit dem Kunden die Schlüsselstelle des Behandlungserfolgs ist. Es ist daher unabdingbar, seine Sprache, sprich die Art und Weise der Erläuterungen dem Kunden anzupassen. Es gilt unbedingt zu beachten, dass hier Terminologien und Begrifflichkeiten verwendet werden, die der Kunde auch versteht. Sog. „Fach-Chinesisch“ mag wohl Kompetenz ausstrahlen, doch zielführend ist es auf keinen Fall. Oft gemachte Äusserungen von Kunden, dass sie die Erklärungen ihres Arztes nicht verstanden, respektive diese bald vergessen haben, sprechen für sich. Visualisierungen mit Bildern, Broschüren und/oder kurzen Filmen und Animationen sind hier sehr hilfreich.

Bei einer nachfolgenden Kontrolle ist es auch ganz wichtig nachzufragen, wie eventuell empfohlene Massnahmen durchgeführt wurden. Das Einhalten von Anwendungsempfehlungen (Compliance) ist nicht nur bei der Pflege von Kontaktlinsen entscheidend, sondern auch bei der Augenpflege.

Wirtschaftliche Aspekte

In Zeiten, in welcher die ganze augenoptische Branche vermehrt unter (Preis-) Druck gerät (Online, Vertikalisierung, Preisverfall, neue Verkaufskanäle & Discounter, gesetzliche Rahmenbedingungen etc.) ist es umso wichtiger, sein fachliches Profil zu schärfen. Die Differenzierung zum Mitbewerber via Steigerung der Kompetenz ist dazu ein probates Mittel und kann ohne grosse finanzielle Investitionen umgesetzt werden. Es braucht lediglich Wissen, Zeit und Engagement. Durch eine Top-Versorgung seiner Kunden kann der fortschrittliche Augenoptiker/Optometrist seine Reputation merklich steigern und sich als „Problemlöser“ zu etablieren. Dies wiederum führt zur Weiterempfehlung und hat damit einen wesentlichen Impact auf den Geschäftsgang. Es lohnt sich weiter, seine Kompetenz nach aussen zu tragen und sich als Spezialist zu positionieren. Daher sind die Themen Marketing und Kommunikation unerlässlich. Als Spezialist stehen Sie auch bzgl. der Preisgestaltung weniger unter Druck, da der Kunde eher bereit ist, für eine Top-Leistung einen adäquaten Preis zu bezahlen.

Die Autoren:

Marcel ZischlerMarcel Zischler
Ist Consultant, Trainer und Publizist für Augenoptik, Kontaktlinsen, Betriebswirtschaft und Führung.
www.zischler-visionplus.ch

 

Robert FetzerRobert Fetzer
ist Augenoptikermeister, LowVision- und Kontaktlinsenspezialist, Mitglied und Ehrenvorsitzender des Low Vision Kreis und weiterer Vereinigungen, Coach und Trainer.
www.fetzer-moosburg.de

 

[1] http://www.dryeyezone.com/documents/osdi.pdf
[2] http://www.tearfilm.org/dewsreport/pdfs/Questionnaire%20McMonnies%20questionnaire%20(Caffery).pdf
[3] http://eyecarewithfocus.com/app/uploads/2015/09/document11.pdf

 

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