Anzeige
Anzeige
Im Rahmen der Woche des Sehens

Welttag des Sehens: Vorsorge ist der beste Schutz

Mit dem weltweiten Aktionsprogramm „Vision 2020 – das Recht auf Augenlicht“ will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am heutigen Welttag des Sehens – Worldsightday – dafür werben, heilbare und vermeidbare Blindheit zu überwinden. Weltweit gibt es derzeit rund 36 Millionen blinde Menschen, die Zahl der Sehbehinderten liegt bei 217 Millionen.

CBM - Sehtest mit Smartphone-App
Geoffrey (11) aus Simbabwe bei einem Sehtest mit einer Smartphone-App (Bild: CBM/U. Kleiner)

Am größten ist die Not in den Entwicklungsländern: Fast 90 Prozent der Menschen mit Sehbehinderung leben dort. Das Risiko, zu erblinden, ist dort zehnmal höher als in den Industrieländern. Ursache ist vor allem schlechte medizinische Versorgung, gerade in der Augenheilkunde. So versorgt ein Augenarzt in Afrika rund eine Million Menschen, in Deutschland rund 13.000 (Quelle: KGS).

Anzeige

Vorsorge ist der beste Schutz

Bei neun von zehn blinden oder stark sehbehinderten Menschen ist die Behinderung Folge einer Erkrankung. Umso wichtiger sei es, die Augen regelmäßig untersuchen zu lassen und die Sehkraft möglichst lange zu erhalten. Darauf weist das Kuratorium Gutes Sehen e.V. anlässlich des diesjährigen Welttags des Sehens am 10. Oktober hin.

Vor allem der Grüne Star (Glaukom) und die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), die nach Schätzungen der WHO für die Hälfte aller Erblindungen in Europa verantwortlich ist, führen häufig zu schweren Einschränkungen der Sehkraft. Wie aktuelle Studienergebnisse zeigen, kann der Verlauf der AMD allerdings durch einen gesunden Lebensstil gebremst werden. Positive Auswirkungen haben demnach eine mediterrane Ernährung, der Verzicht aufs Rauchen und regelmäßige Bewegung. Wichtig sind außerdem regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Spätestens ab dem 40. Lebensjahr sollte jeder alle zwei Jahre, ab dem 60. Lebensjahr jährlich zum Augenarzt und Augenoptiker gehen.

Welttag des Sehens - 2019 - Optometrie ZVA
Eine regelmäßige Überprüfung der Augen beim Augenoptiker oder Optometristen trägt zu guter Sicht in Beruf und Freizeit bei (Bild: ZVA/Skamper)

Regelmäßige Kontrolle von Anfang an

Die Grundlagen für gutes Sehen und langfristig gesunde Augen werden bereits im Kindesalter gelegt. Neben den elf Vorsorgeuntersuchungen (U1 bis U11) wird Eltern empfohlen, die Sehkraft ihrer Kinder einmal zwischen der U5 und der U8 sowie in zweijährigem Abstand zwischen der U8 und der U10 kontrollieren zu lassen, bei Auffälligkeiten wie z. B. Augenzittern, Schielen oder lichtscheuen Augen jedoch sofort.

Smartphone & Co fördern Kurzsichtigkeit

Gerade Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit vor (zu) kleinen Displays. Für empfindliche Augen ist das alles andere als ein Schonprogramm: sie brennen, sind gerötet, tränen oder werden trocken.

Doch häufig bleibt es nicht bei leichten Beschwerden. Die Nähe zum Gerät und das fehlende natürliche Licht fördern Kurzsichtigkeit. Wie Forscher festgestellt haben, nimmt die Häufigkeit der Kurzsichtigkeit weltweit zu. Von den jungen Europäern im Alter zwischen 25 und 29 ist aktuell schon fast jeder zweite kurzsichtig, während von den 65- bis 69-Jährigen nur etwa jeder sechste betroffen ist.

In Deutschland weisen inzwischen knapp zwei Drittel aller Menschen eine Kurz-, Weit- oder Alterssichtigkeit auf, so der Berufsverband der Augenärzte (BVA). Daneben können künstliche Effekte wie 3D, virtuelle und erweiterte Realitäten oder Blaulicht von Bildschirmen und Displays die Augengesundheit gefährden. Auch hier seien Eltern aufgerufen, Vorsorge zu treffen: Neben einer Begrenzung der Bildschirmzeiten sollten möglichst viele Gelegenheiten für Aktivitäten im Freien genutzt werden: sei es der Fußweg zur Schule, Aufenthalte auf dem Spielplatz oder der Wochenendausflug ins Grüne.

HighTech-Diagnostik und Kompetenz

Augenpatienten könnten zuversichtlich nach vorne schauen, wenn es um die Untersuchung und Behandlung von Augenkrankheiten geht: Mit ausgefeilten Methoden werden immer detailliertere Blicke ins Augeninnere möglich, die das Verständnis von Augenkrankheiten voran bringen und die fundierte Therapieentscheidungen ermöglichen. Darauf weisen Augenärzte während der Woche des Sehens 2019 vom 8. bis 15. Oktober hin, passend zum Hauptthema: „Nach vorne schauen“.

„Die Optische Kohärenztomographie (OCT) liefert uns enorm wertvolle Informationen, um Netzhauterkrankungen effektiv behandeln zu können“, sagt Prof. Dr. Frank Holz, Direktor der Universitätsaugenklinik in Bonn. Schnell und völlig schmerzfrei ist das für die Patienten: Ein schwaches Laserlicht tastet die Netzhaut ab, daraus lassen sich dann Bilder erstellen, die feinste Details der Gewebeschichten darstellen. Und die Entwicklung ist noch nicht zu Ende – es gibt immer wieder spannende Innovationen wie die OCT-Angiographie, mit der die Blutgefäße in Netz- und Aderhaut abgebildet werden können – dies war bisher nur unter Einsatz von speziellen Farbstoffen möglich.

Neuer Film der Woche des Sehens

In einem neuen Film der Woche des Sehens erläutert Prof. Holz, wie die OCT funktioniert.

Der neue Film der Woche des Sehens zeigt aber noch mehr Innovationen.

Viele der Erblindungen und Sehbehinderungen in den ärmsten Ländern der Welt wären vermeidbar, wie die Cristoffel-Blindenmission (CBM) zum Welttag des Sehens mitteilt. Es gebe jedoch zu wenig ausgebildetes Fachpersonal und die wenigen Augenzentren sind für die Landbevölkerung kaum erreichbar. Abhilfe schafften seit neuestem Sehtests mit einer Smartphone-App, die auch durch geschulte Laien angewendet werden kann, wie der Film zeigt. Abhängig von den Ergebnissen überweist die App die Patientinnen und Patienten an eine Augenklinik, wo dann eine ausführliche Diagnose und, wenn nötig, die Behandlung erfolgt.

Es gebe allerdings auch Innovationen, die für blinde und sehbehinderte Menschen zur Herausforderung oder gar Gefahr werden. Im Zuge der Digitalisierung wurden viele Angebote entwickelt, die für Menschen mit Seheinschränkung nicht zugänglich sind. Exemplarisch berichtet der Film über Mängel in der Barrierefreiheit von Online-Shops und von Geräten für Menschen mit Diabetes. Das Video weist aber auch darauf hin, welches positive Potenzial in der Digitalisierung steckt. Oft könnte mit geringem Aufwand dazu beigetragen werden, dass viele Menschen in Deutschland sicher und selbstbestimmt leben.

 

Der Film „Chancen sehen – Risiken erkennen“ ist ab sofort zu sehen unter www.woche-des-sehens.de/filme

Neben der achteinhalbminütigen Gesamtversion werden dort auch zusätzlich die drei genannten Aspekte in einzelnen kurzen Filmen gezeigt. Untertitel sind zuschaltbar. Zudem gibt es von jedem der vier Videos eine Hörfilmfassung mit zusätzlichen Bildbeschreibungen für sehbehinderte und blinde Menschen.

Der gesamte Film (alle drei Teile zusammen):

 

// PE

ID [10819]

Quellen: KGS, BVA, ZVA, CBM

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.