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Stiftung Auge informiert über den Risikofaktor Rauchen

Wie Rauchen das Sehen dramatisch verschlechtern kann

Im Vergleich zu Nichtrauchern haben Raucher ein fast doppelt so hohes Risiko, am Grünen Star zu erkranken (1). Die Stiftung Auge rät daher, sich dass Rauchen abzugewöhnen. Die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen der Augen, die langfristig und unbehandelt zur Erblindung führen können, könnten sie so deutlich senken.

Rauchen - Risiko fürs Auge
Rauchen: Risiko fürs Auge (Bild: Pixabay / intographics)

Eine aktuelle Studie weist zudem darauf hin, dass die feuchte Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) bei Rauchern durchschnittlich etwa fünf Jahre früher auftritt als bei Nichtrauchern (2). Rauchen und Nikotinkonsum bilden auch Risikofaktoren für die Entwicklung eines Grauen Stars oder eines Trockenen Auges.

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88 Prozent höheres Glaukom-Risiko durch Rauchen

Der Grüne Star ist die zweithäufigste Ursache für den Verlust des Sehvermögens in Deutschland. Rund 15 Prozent der Erblindungen sind auf diese Erkrankung, die durch eine Schädigung des Sehnervs durch erhöhten Augeninnendruck entsteht, zurückzuführen. Einer aktuellen Übersichtsarbeit zufolge erhöht Rauchen das Risiko, an einem Grünen Star zu erkranken, um durchschnittlich 88 Prozent. Dauer und Intensität des Zigarettenkonsums beeinflussen dabei das Erkrankungsrisiko. Neben direkten toxischen Einflüssen führe der Nikotinkonsum zu Durchblutungsstörungen und schädige Zellen.

Das Glaukomrisiko steige unter anderem durch die schadhafte Wirkung auf das sogenannte Trabekelmaschenwerk. Diese Struktur im vorderen Teil des Auges reguliert den Abfluss des Kammerwassers. Ist dieser Abfluss gestört, steigt der Druck im Augeninneren und damit auch auf den Sehnerv. Die gute Nachricht: Ein Rauchstopp senkt das Erkrankungsrisiko deutlich. Bei ehemaligen Rauchern liegt es nur um etwas mehr als ein Viertel über dem von Nichtrauchern (1).

„Beim Rauchen gilt eine einfache Regel: Wer seine Augen schützen will, sollte die Finger von Zigaretten lassen“, sagt Professor Dr. med. Frank G. Holz, Vorsitzender der Stiftung Auge. Denn Rauchen erhöhe auch die Wahrscheinlichkeit, an einer Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) oder einer Katarakt, auch als Grauer Star bekannt, zu erkranken, so der Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn.

Höheres AMD- und Katarakt-Risiko

Bei der AMD liegt sie einer US-Studie zufolge bei aktiven Rauchern um 83 Prozent über der von Nichtrauchern, bei ehemaligen Rauchern um 42 Prozent (3). Zudem erkranken Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern im Schnitt mehr als fünf Jahre früher an der feuchten Form der AMD, die bei älteren Menschen in Industrieländern die häufigste Ursache für Erblindung darstellt (2). Dies belegt eine aktuelle Studie, in der Forscher fast 500 Patienten mit feuchter AMD untersucht haben.

Auch das Kataraktrisiko steigt durch Rauchen um ein Drittel (4). Den unterschiedlichen Studien zufolge fördert die Kombination mehrerer negativer Gesundheitseinflüsse des Rauchens das Risiko für Augenerkrankungen: Zum einen nehmen Raucher Giftstoffe auf, die die Körperzellen direkt schädigen. Zum anderen steigt durch Nikotinkonsum das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen, die langfristig ebenfalls zu Augenerkrankungen führen können.

Rauchen begünstigt Trockenes Auge – auch mit E-Zigaretten

Zudem greift Zigarettenrauch den Tränenfilm an und begünstigt damit das Syndrom des Trockenen Auges (5). „Der Tränenfilm der Augen wirkt wie ein Schutzschild für die Augenoberfläche. Wird dieser etwa durch Rauch gestört, ist das Auge anfälliger für Verletzungen“, sagt Professor Dr. med. Christian Ohrloff, Mediensprecher der Stiftung Auge.

Der ehemalige Direktor der Universitäts-Augenklinik Frankfurt warnt in diesem Zusammenhang auch vor dem Rauchen von elektrischen Zigaretten: „Auch der Dampf aus E-Zigaretten greift die Augenoberfläche an.“ Zudem enthalten einige in E-Zigaretten verdampfte Flüssigkeiten Nikotin. „Für die Augengesundheit macht es daher kaum einen Unterschied, ob jemand eine klassische Tabakzigarette oder eine elektrische Zigarette nutzt“, so Ohrloff.

 

Quellen:

(1) Rüfer F. Sekundäre Neuroprotektion beim Glaukom durch Lebensstiländerungen. Klin Monatsbl Augenheilkd. 237, 158–162 (2020).

(2) Detaram HD. et al. Smoking and treatment outcomes of neovascular age-related macular degeneration over 12 months. Br J Ophthalmol. 104, 893-898 (2020).

(3) Klein R. et al. The Prevalence of Age-Related Macular Degeneration and Associated Risk Factors. Arch Ophthamol. 128, 750-758 (2010).

(4) Hae Jeong L. et al. Association between cataract and cotinine-verified smoking status in 11435 Korean adults using Korea National Health and Nutrition Examination Survey data from 2008 to 2016. J Cataract Refract Surg. 46, 45-54 (2020).

(5) Makrynioti D.et al. Ocular conditions and dry eye due to traditional and new forms of smoking: A review. Contact Lens and Anterior Eye, online 25. Februar 2020.

 

2008 von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) gegründet, setzt sich die Stiftung Auge dafür ein, vermeidbare Erblindungen und schwere Seheinschränkungen zu bekämpfen. Informationen zu den Projekten der Stiftung Auge sind unter www.stiftung-auge.de nachzulesen.

 

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