Großer Showdown in Rathenow (Brandenburg), der Stadt der Optik: Dort fand am 9. November das Finale der diesjährigen „Deutschen Meisterschaft im Augenoptiker-Handwerk“ (ehemals Praktischer Leistungswettbewerb) statt. Diesjährige Bundessiegerin ist Sophia Beerenbrink aus Nordrhein-Westfalen.
Deutsche Meisterschaft für Augenoptiker: Die ersten Drei
Über den Tag hatte die 22-jährige Finalistin aus NRW wie alle anderen Landessieger an drei Stationen verschiedene Aufgaben aus dem Berufsalltag bestritten. Hier überzeugte Sophia Beerenbrink mit Professionalität, handwerklichem Geschick und Kompetenz. Gelernt hat die Warendorferin in der dortigen Niederlassung bei Fielmann. Zunächst war sie dort Kundin, bevor sie die Ausbildung zur Augenoptikerin begann.
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Aber warum die Augenoptik? „Die Abwechslung zwischen Handwerk, Kundenkontakt und Büroarbeiten hat mich dazu motiviert, den Beruf zu ergreifen.“ Die Leistung der Bundessiegerin war an der Beratungsstation besonders herausragend und wurde zusätzlich von der Firma Schweizer belohnt. In dem gestellten Szenario mussten die Kandidaten einen Kunden mit einer Erkrankung beraten, die mit hohen Zylinderwerten bei der Korrektion verbunden ist. Der Titel der besten Nachwuchs-Gesellin und Beratungsexpertin ist jedoch nicht die Endstation: Ein Meisterkurs an der Akademie der Augenoptik Knechtsteden ist bereits belegt.
Zweiter Bundessieger wurde Jakob Kobbe aus Bremen. Der 27-jährige lernte bei Apollo-Optik im Hansa Carré in Bremen und profitierte besonders vom Vertrauen seiner Ausbilder gegenüber seinen Fähigkeiten. „Man hat mir die Freiheit gegeben, Dinge auszuprobieren und auch Fehler zu machen“, so der Bremer.
Stolze Drittplatzierte ist Adelina Billner aus Bayern. In ihrem Ausbildungsbetrieb Eichinger Optic Art in Freystadt war ihr Lieblingsort die Werkstatt, wo sie auch in Zukunft ihre handwerkliche Leidenschaft als Gesellin ausleben möchte. „Alles, was an Arbeit in der Werkstatt ansteht, bearbeite ich mit großer Begeisterung“, so die 19-Jährige.
Weitere Auszeichnungen
Talea Weisslingers erste Berührungspunkte mit der Augenoptik kamen über ihren Bruder, der Brillenträger ist. „Ich habe schon immer meinen Bruder begleitet und ihn modisch beraten“, so die Saarländerin, die ihre Ausbildung bei Fielmann in der Niederlassung Völklingen absolvierte. Dass sie nicht nur modisches Gespür, sondern auch außergewöhnliche handwerkliche Fertigkeiten besitzt, bewies die 22-Jährige am Samstag. Mit ihrer besonders herausragend gestalteten randlosen Brille brachte Weisslinger die Jury nicht nur zum Strahlen, sondern gewann den Zusatzpreis für „Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“.
Gleitsicht-Experte Erik Nißen erhielt von der Firma Zeiss Vision bei der Verleihung des gleichnamigen Sonderpreises einen Gutschein für ein Tagesseminar im Wert von 690 Euro. Nach einem kurzen Ausflug ins Lehramt tritt der 22-Jährige in die Fußstapfen seines Vaters, der ebenfalls Augenoptiker ist. Gelernt hat er bei Optiker Bode in Neumünster. „Die Resonanz von meinen Kollegen und Kunden bestärkt mich täglich, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. So gut wie alles an diesem Beruf macht mir unglaublich viel Spaß.“ In diesem Jahr möchte Nißen weiter als Geselle im Familien-Unternehmen arbeiten. Für 2025 ist ein Optometrie-Studium an der Hochschule Aalen geplant.
Über die Deutsche Meisterschaft im Handwerk (DMH): In Europas größtem Berufswettbewerb treten seit 1951 junge Handwerker aus dem gesamten Bundesgebiet jährlich gegeneinander an, um die besten Gesellen eines Jahrgangs in rund 120 Handwerksberufen zu ermitteln. Sie haben sich vorab auf Länderebene im „Halbfinale“ durchgesetzt, das von den zuständigen Handwerkskammern organisiert wird, bevor es zum „Finale“ auf Bundesebene geht. Im Augenoptiker-Handwerk wird dies vom ZVA (Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen ) durchgeführt.