Anzeige
Anzeige
Erkenntnisse aus der Allensbach-Brillenstudie 2019/2020

Brillenträger: Viel Potenzial bei Jüngeren

Gute Aussichten für die Branche: Die Zahl der Brillenträger nimmt immer mehr zu, jetzt sind es schon zwei von drei Erwachsenen, die eine Brille tragen. Laut der jüngst veröffentlichten Allensbach-Brillenstudie 2019/20 ist die Zahl der Brillenträger in Deutschland (ab 16 Jahren) in den vergangenen fünf Jahren auf 41,1 Millionen gestiegen. Überdurchschnittlich starke Zuwächse gab es dabei in den Gruppen der 20- bis 29-Jährigen (plus vier Prozentpunkte) sowie der 30- bis 44-Jährigen (plus sechs Prozentpunkte). [ID 12618]

Bei dem deutlich steigenden Anteil junger Brillen- bzw. Kontaktlinsenträger sehen Wissenschaftler schon länger einen direkten Zusammenhang zwischen ausdauerndem „Nahsehen“ und der Zunahme an Kurzsichtigkeit. So ist bei den 14- bis 19-Jährigen die Internetnutzung mit Handheld-Geräten in den letzten fünf Jahren ebenfalls deutlich angestiegen. Nutzten 2012 36 Prozent von ihnen ein Handy oder Smartphone, sind es 2019 bereits 93 Prozent. Zum Vergleich: Die Nutzung von Notebooks und Laptops ist in dem Zeitraum praktisch gleich geblieben – sie liegt bei 65 Prozent. Das bedeutet: Intensität und Dauer des Nahsehens nehmen bei jüngeren Menschen deutlich zu. Das Erfreuliche dabei: Sie greifen dann auch bereitwillig zur Brille.

Anzeige

Gute Zielgruppe für Brillenträger: 16- bis 29-Jährige

In den vergangenen zwei Jahren haben 81 Prozent der 16- bis 29-Jährigen eine neue Brille oder neue Gläser gekauft. Das ist ein beachtlicher Anstieg gegenüber 2007, da waren es 60 Prozent. Bei den anderen Altersgruppen ist die Bereitschaft, sich alle zwei Jahre eine neue Brille anzuschaffen, rückläufig und liegt zwischen 38 und 40 Prozent. Das heißt: Für Augenoptiker kann es sich lohnen, die Zielgruppe der 16- bis 29-Jährigen gut im Auge zu behalten, an deren Bedarf zu denken und mit entsprechenden Angeboten aufzuwarten.

Allensbach Studie 2019 - Anteil junge Brillenträger
Allensbach Studie 2019 – Anteil junge Brillenträger

Hier gibt die Allensbach-Studie einen weiteren Hinweis: Auf die Frage, in welchen Fällen sie sich normalerweise eine komplett neue Brille anschaffen, antworten 40 Prozent der unter 30-Jährigen: „Wenn es neue Gläser gibt, die wesentlich besseres Sehen ermöglichen.“ Der Durchschnitt bei allen Brillenträgern liegt hier lediglich bei 28 Prozent. Das bedeutet: Innovationen, Funktionsbrillen und High-Tech-Gläser, die halten, was sie versprechen, könnten bei Teens und Twens punkten. Vorausgesetzt, sie wissen von den Produkten oder der Augenoptiker spricht sie darauf an.

Die junge Generation, das zeigt die Studie, ist beim Brillenkauf auch deutlich aufgeschlossener für modische Aspekte. Augenoptiker, welche die 16- bis 29-Jährigen als Zielgruppe ansprechen wollen, sollten aber auch wissen: Für 29 Prozent von ihnen käme ein Brillenkauf auch im Internet in Frage, bei den 30- bis 59-Jährigen liegt dieser Anteil lediglich bei acht bis elf Prozent.

Was macht den Brillenkauf im Internet attraktiv?

Auch danach hat die Studie gefragt. Es sind die Bequemlichkeit des Kaufs von Zuhause aus, die günstigen Angebote, die Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten und die große Auswahl – so die wichtigsten Gründe, die genannt wurden. Und was macht den Brillenkauf beim stationären Optiker empfehlenswert? Die am häufigsten gegebenen Antworten waren hier: die Beratung durch den Augenoptiker, die verlässliche Anpassung der Brille im Geschäft, das Wissen, bei auftauchenden Problemen einen Ansprechpartner zu haben, und die Qualität des Ausprobierens. Man würde eben sofort sehen, ob eine Brille passe und könne zudem so viele Modelle ausprobieren wie gewünscht.

Der Trend, bei Filialketten zu kaufen, hat an Dynamik gewonnen. In Westdeutschland wird mittlerweile mehr als jede zweite Brille (53 Prozent) bei einer größeren Kette erworben, 2005 war es jede dritte (33 Prozent).

Wo liegen Potenziale für Zusatzbrillen?

Es gibt eine große Anzahl von Sehschwachen, die bisher völlig durchs Raster fallen. Immer noch besitzt mehr als jeder fünfte Fertigbrillenträger keine vom Augenoptiker angepasste Brille. Warum begnügen sich Fehlsichtige mit nur einer einzigen Brille?

Allensbach Studie 2019 - Potenzial Zusatzbrillen
Allensbach Studie 2019 – Potenzial Zusatzbrillen

67 Prozent der in der Studie Befragten halten eine weitere Brille schlichtweg für überflüssig, 31 Prozent meinen, das passende Modell schon gefunden zu haben, und 25 Prozent sagen, eine zweite Brille sei ihnen zu teuer. Interessant ist auch die Antwort, die 14 Prozent der Befragten geben: „An meine Brillengläser habe ich mich gewöhnt, da möchte ich mich nicht auf andere Gläser umstellen müssen.“

Ansprechen hilft

„Welche zusätzliche Brille wäre für Ihren Alltag interessant? Welche würden Sie sich wünschen?“ Bei 43 Prozent der Befragten ist es eine Sonnenbrille in der eigenen Sehstärke. Auch das ein guter Ansatzpunkt. Tatsächlich wissen immer noch nicht alle Fehlsichtigen, dass Korrektions-Sonnenbrillen zum Portfolio eines stationären Augenoptikers gehören. Nur jeder vierte Augenoptiker spricht seine Kunden beim Brillenkauf auf zusätzliche Sehhilfen an. Sicher warten manche Kunden sogar darauf.

/// JUEB

ID [12618]

 

Beitrag aus der eyebizz 3.2020

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.