Die Stimmung der Verbraucher zeigte im Oktober ein uneinheitliches Bild. Die Anschaffungs-Neigung stieg noch einmal an, während Konjunktur- und Einkommenserwartung Einbußen hinnehmen mussten. Da auch die Sparneigung spürbar zurückging, prognostiziert GfK für das Konsumklima im November 0,9 Punkte und damit 0,5 Punkte mehr als im Oktober.
Konsumklima legt zu
Das Konsumklima legte erneut zu. Das sei vor allem der steigenden Konsumneigung sowie der rückläufigen Sparneigung zu verdanken. Letztere verlor im Oktober 13 Punkte gegenüber dem Vormonat und steht nun bei –45,2 Punkten. Ein besserer Wert wurde für das Konsumklima zuletzt im April 2020 mit 2,3 Punkten gemessen.
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„Mit diesem zweiten Anstieg in Folge trotzt die Konsumstimmung der zunehmenden Inflation. Die Bundesbürger erwarten offenbar noch weitere Preissteigerungen. Deshalb halten sie es für ratsam, Anschaffungen vorzuziehen, um noch höhere Preise zu vermeiden“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte GfK Nürnberg. „Sollte sich der Preisauftrieb verstetigen, würde das allerdings zu einer Belastung für das Konsumklima führen, und eine grundlegende Erholung dürfte sich weiter verzögern.“
Konjunktur-Stimmung stagniert auf hohem Niveau
Nach dem Anstieg im Vormonat musste die Konjunktur-Erwartung im Oktober wieder einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Der Indikator verliert 1,9 Punkte. Mit aktuell 46,6 Zählern weist er jedoch noch immer ein sehr hohes Niveau auf. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Plus knapp 40 Punkte.
Das gute Niveau belege, dass die Verbraucher zuversichtlich bleiben, was die Erholung der deutschen Wirtschaft anbelangt. Das konjunkturelle Bild wird jedoch dadurch etwas getrübt, dass einige Unternehmen, wie z.B. in der Automobilindustrie, ihre Produktion aufgrund fehlender Zulieferteile zurückfahren müssen.
Inflationssorgen bremsen Einkommens-Aussichten
Die Einkommens-Erwartungen mussten nach dem positiven Vormonat einen spürbaren Dämpfer hinnehmen. Der Indikator im Oktober büßt 14,1 Zähler ein und sinkt auf 23,3 Punkte. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steigt er um 13,5 Punkte.
Dieser Indikator leidet offenbar derzeit am stärksten unter den zunehmenden Inflationssorgen. Höhere Preise mindern die Kaufkraft der Einkommen. Zudem befürchten Beschäftigte Einkommens-Einbußen durch Kurzarbeit, weil Unternehmen aufgrund unterbrochener Lieferketten ihre Produktion drosseln müssen.
Anschaffungs-Neigung steigt zum zweiten Mal in Folge
Trotz sinkender Konjunktur- und Einkommens-Erwartungen legte die Anschaffungsneigung im Oktober zum zweiten Mal in Folge zu. Nach einem Plus von sechs Zählern weist der Indikator nun 19,4 Punkte auf, der beste Wert seit zehn Monaten. Im Dezember 2020 wurden 36,6 Punkte gemessen. Im Vorjahresvergleich beträgt das Minus 17,6 Punkte.