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Gemeinsam mit DCIG und DSB

Deutscher Hörverband stellt Forderungen an Politik

Der Deutsche Hörverband e. V. (DHV) präsentierte Ende März gemeinsam mit seinen Mitgliedern aus den Selbsthilfe-Verbänden Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft e. V. (DCIG) und Deutscher Schwerhörigen-Bund e. V. (DSB) einen Katalog mit Forderungen an die Politik.

Dr Harald Seidler Vorstands-Vorsitzender Deutscher Hörverband c DHV
Politik darf Menschen mit Hörschädigung nicht vergessen – Dr. Harald Seidler (Mitte), Vorstands-Vorsitzender Deutscher Hörverband (DHV), hier bei einem Vortrag bei einem parlamentarischen Frühstück 2024 im Deutschen Bundestag (© DHV)

Der DHV und seine Mitglieder vertreten die Interessen hörbehinderter, überwiegend lautsprachlich kommunizierender Menschen in Deutschland. Das vorgestellte Papier beinhaltet zentrale Forderungen, die die Rechte von hörbeeinträchtigten Menschen absichern, diese gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen sowie eine bedarfsgerechte Gesundheits- und Hilfsmittel-Versorgung ermöglichen sollen. Nach Schätzungen leben in Deutschland rund 16 Millionen Menschen mit eingeschränktem Gehör; dies entspricht etwa einem Fünftel der Gesamtbevölkerung.

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Der Forderungskatalog umfasst sechs Punkte: „Dazu zählen etwa die bessere Teilhabe hörbehinderter Menschen in allen Lebensbereichen, der Schutz vor Diskriminierung, inklusive Bildungsangebote für Kinder und Erwachsene sowie die berufliche Teilhabe“, so Dr. Harald Seidler, Vorstands-Vorsitzender des DHV. „Zu unseren Forderungen gehört ebenso ein Mehr an Barrierefreiheit – sei es bei Planung und Ausstattung von Gebäuden und Räumen oder mit Blick auf Kommunikations-Anlagen, die auch mit Hörgeräten und Hörimplantaten nutzbar sein müssen.“

Weitere zentrale Punkte im Forderungskatalog betreffen die Gesundheits-Versorgung, Gesundheits- und Pflegepolitik sowie die Versorgung mit Hilfsmitteln. So wird beispielsweise betont, dass die geplante Krankenhaus-Reform spezielle Anforderungen in Versorgung und Nachsorge von Cochlea-Implantat-Patienten berücksichtigen muss. Gefordert werden ein barrierefreies Gesundheitswesen sowie eine gesicherte fachärztliche Versorgung in allen Regionen. Im Bereich der Pflege lassen sich Ressourcen sparen, wenn im Pflegeprozess die Hör-Beeinträchtigung der meisten älteren Menschen einbezogen wird. Ebenso sei es wichtig, das Bewusstsein für die Prävention von Hör-Beeinträchtigungen sowie für die Folgen von unversorgtem Hörverlust zu stärken.

Bei der Versorgung mit Hilfsmitteln sei es wichtig, das geltende Recht des Sachleistungs-Prinzips beizubehalten; es dürfe keinen Wechsel von Festbeträgen zu Festzuschüssen geben. Die seit 2022 von den Krankenkassen eingeführte stillschweigende Verlängerung der Regelversorgungszeit mit Hörgeräten über den Zeitraum von sechs Jahren hinaus stehe im Widerspruch zur Hilfsmittel-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses; sie sei daher rechtswidrig und müsse zurückgenommen werden.

Nicht zuletzt fordert der DHV gemeinsam mit seinen Mitgliedern die uneingeschränkte Beteiligung hörbehinderter Menschen an politischen Prozessen. Hierfür sei es wichtig, die Beteiligung der Patienten im Gesundheitswesen zu stärken und die Selbsthilfe verlässlich zu fördern.

„Wir appellieren an die Politik, sich für die Interessen aller Bundesbürger, die mit einer Hörbehinderung leben, zu engagieren“, so noch einmal Dr. Harald Seidler. „Trotz der großen Herausforderungen, die sich derzeit den politischen Entscheidern stellen, dürfen Lösungen nie zu Lasten behinderter Menschen gehen. ‘Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt‘; dieser kluge Ausspruch zählt in schwierigen Zeiten mehr denn je.“

 

Der Forderungskatalog, den der Deutsche Hörverband e. V. gemeinsam mit seinen Mitgliedern aus den Selbsthilfeverbänden Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft e. V. (DCIG) und Deutscher Schwerhörigenbund e. V. (DSB) erarbeitet hat, gibt es unter „Downloads & Stellungnahmen“ auf www.hoerverband.de.

 

Quelle: Deutscher Hörverband (DHV)

 

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