Liebe Leserinnen und Leser, der Puls der Controller schnellt hoch: Neulich beim „Darwinci Kongress“ des Rheingoldinstituts in Köln drehte sich zwei Tage lang alles um Gewinnstrategien des Handels für die digitale Evolution. Handel, Gewinn, Strategie, welch wunderbar elektrisierender Dreiklang. Schon der Doppelname der empfehlenswerten Veranstaltung ließ Spitzenleistungen erwarten: zusammengesetzt aus Charles Darwin – dem Evolutionsforscher, der das Überleben der Fitten als Anpassung an die sich verändernden Lebensbedingungen erforschte, und Leonardo Da Vinci, dem Universalgenie, das seiner Zeit ideenreich um Vieles voraus war. Beides ist notwendig in schnelllebigen Zeiten: sich anzupassen und Ideen zu haben.
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Während der eine Zuhörer zuhause schon drei Alexas adoptiert hatte, wurde dem anderen aufgrund der dargestellten sich logarithmisch fortschreitenden Technologien schwindelig. Karl-Heinz Land, Geschäftsführer von neuland.digital, und Rheingold-Chef-Speaker Stephan Grünewald zogen sämtliche Register, ihrem Publikum klarzumachen, dass keiner mit einem „Weiter so!“ wirtschaftlich überleben wird. Die zunehmende Digitalisierung führt zur Entmaterialisierung, Service und Algorithmen sind die Erfolgsbringer der Zukunft. Doch stopp!
Denn trotz zunehmender Entropie setzen die Digital-Cäsaren auch auf Konstanten. Der Mensch bleibt einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren. So jedenfalls die Message einer der überzeugendsten Rednerinnen: Claudia Willvonseder, weltweit verantwortlich für das Marketing von Ikea; sie rockte den Saal in der Rheinmetropole.
Dabei war ihre Kernaussage nicht neu. Das schwedische Möbelhaus baut stringent auf die vom Gründer Ingvar Kamprad erdachte Vision, „vielen Menschen einen besseren Alltag zu ermöglichen.“ Die simple Idee durchdringt alles: Marketing, Produkte, Produktion, das Miteinander der Belegschaft, Online- wie Offline und ist damit auch ein digitaler Imbussschlüssel.
Im Mittelpunkt des strategischen Vorgehens steht der sogenannte „Goldene Zirkel“. Kennen Sie ihn? Wenn nicht, klicken Sie mal drauf: Der You-Tube-Clip von Urheber Simon Sinek ist ein Cyber-Hit. Der britisch-US-amerikanische Unternehmensberater untersuchte die Vorgehensweise sehr erfolgreicher Unternehmer und stellte fest, dass sie alle beim ‚Warum?‘ anfingen, dann erst folgte das ‚Wie’ und das ‚Was’.
So ging auch Apple-Gründer Steve Jobs vor. Er wollte nicht nur Computer verkaufen wie die viel weniger erfolgreichen IBM und Nixdorf. Steve Jobs ging es eben vor allem um Nutzerfreundlichkeit und ein tolles Design. Da floss sein Herzblut. Er hat nicht auf die nächsten Quartalszahlen gestarrt. Denn die Menschen kaufen nicht die Produkte, sie kaufen die Story drumherum.
Stellen Sie sich vor, Sie gehen auf eine Party und werden nach Ihrem Beruf gefragt. Womit fangen Sie an? Ich bin Unternehmer und möchte möglichst viel Profit machen? Oder erklären Sie, dass Ihnen Ihr Controller im Nacken sitzt und die Zahlen stimmen müssen?
Der Jahreswechsel naht. Schon seit September locken die Lebkuchenherzen beim Discounter. Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit mit Mehrwert für die eigene Zukunft. Was treibt Sie persönlich um? Warum tun Sie, was Sie tun?
Einen Jahresendspurt mit Zeit fürs ‚Warum’ wünscht Ihnen herzlichst
Ihre Christine Höckmann
P.S.: Der eyebizz-Workshop „Digital Drill“ findet das nächste Mal am 23./24. März im Düsseldorfer Medienhafen statt und greift alle diese Themen auf.