(München) – Die Organisation EinDollarBrille e.V., die sich für die Versorgung von Menschen in Entwicklungsländern mit passenden und bezahlbaren Brillen engagiert, blickt anlässlich ihres fünfjährigen Jubiläums auf beeindruckende Erfolge zurück. Die Organisation, deren Entwicklung vorwiegend von Ehrenamtlichen betrieben wird, ist in acht Ländern der Welt aktiv und hat bereits rund 80.000 Menschen mit Brillen versorgt. Ihr Ziel ist der Aufbau einer augenoptischen Grundversorgung in Entwicklungsländern, in denen viele Menschen heute noch keinen Zugang zu Brillen haben.
Meilensteine und Erfolge der Organisation
Regionale Präsenz: Der EinDollarBrille e.V. hat seine internationale Präsenz kontinuierlich ausgebaut und ist derzeit in Äthiopien, Benin, Bolivien, Burkina Faso, Brasilien, Malawi und Mexico präsent. 2017 erfolgte der Projektstart in Kenia; konkrete Pläne bestehen außerdem für den Zielmarkt Indien. Zudem hat die Organisation ihre Aktivitäten auf ländliche Regionen ausgeweitet, unter anderem durch die Einrichtung von Shops und die Durchführung von Kampagnen.
Weiterentwicklung Produktkonzept: Das Kernelement des Social-Business-Konzepts der Organisation, die EinDollarBrille, ist gleichzeitig extrem leicht, flexibel und stabil und damit optimal geeignet für die Lebensbedingungen in Entwicklungsländern. Das Produktsegment wurde inzwischen durch Sonnenbrillen und Brillen mit eckigen Rahmen erweitert; die Gläser sind in Stärken von –8 bis +10 Dioptrien (in Schritten von 0,5 Dioptrien) verfügbar.
Aufbau von Produktions- und Vertriebsstrukturen: In allen Projektländern hat die EinDollarBrille Strukturen für die Herstellung und den Vertrieb der EinDollarBrillen geschaffen. Diese werden nun sukzessive ausgebaut und über weitere Trainings, ein stringentes Qualitätsmanagement und den Einsatz zielorientierter IT-Tools professionalisiert.
Schaffung von Arbeitsplätzen: In den Projektländern sind inzwischen rund 100 lokale Fachkräfte für die EinDollarBrille tätig. Ihre Gehälter finanzieren sich aus der Differenz zwischen den Materialkosten der EinDollarBrille (rund ein US-Dollar) und dem lokalen Verkaufspreis (rund zwei bis drei lokale Tageslöhne). Zu den Beschäftigten gehören unter anderem auch Körperbehinderte, die ansonsten häufig unter Ausgrenzung zu leiden haben und meist nur schwer Arbeit finden.
Ausbildungskonzept für augenoptische Fachkräfte: Laut einer Studie der WHO fehlen weltweit rund 65.000 augenoptische Fachkräfte; ein Mangel, der Entwicklungsländer besonders trifft. Vor diesem Hintergrund hat die EinDollarBrille in enger Zusammenarbeit mit Augenärzten und Augenoptikern ein eigenes, einjähriges Ausbildungskonzept für Best-Spherical-Correction (BSC) entwickelt, das die Absolventen dazu befähigt, beim Sehtest zuverlässig das bestmögliche sphärische Brillenglas für den Patienten zu finden, die Pupillendistanz für die passende Brillengröße zu ermitteln und die Brille fachkundig anzupassen. Rund 80 Prozent der betroffenen Fehlsichtigen können auf diese Weise gut bis sehr gut versorgt werden.
Auszeichnungen: Die EinDollarBrille erhielt in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens eine Vielzahl an Preisen, darunter den „Empowering People Award“ der Siemens-Stiftung, den „Tech Award“ des „Tech Museum of Innovation“ im kalifornischen San José (USA) in den USA, den „Robert E. Hopkins Leadership Award“ der Optical Society of America. Vor wenigen Wochen erst wurde Martin Aufmuth für das Projekt in München mit der Bayerischen Staatsmedaille ausgezeichnet.
Dynamische Organisationsentwicklung: In Deutschland sind inzwischen rund 180 Ehrenamtliche in den verschiedensten Organisationsbereichen (Finanzen, Personal, Marketing usw.) für die EinDollarBrille tätig. Viele davon bringen jahrelange Berufs- und Auslandserfahrung in die Arbeit für die EinDollarBrille ein.
Neue Perspektiven geschaffen
„In diesen ersten fünf Jahren unserer Organisation hatten wir eine steile Lernkurve zu verzeichnen – und haben gleichzeitig schon enorm viel erreicht“, resümiert Martin Aufmuth, Gründer und Vorstand der Organisation. „So haben wir mit der Entwicklung von Produktions- und Vertriebsstrukturen vor Ort, mit dem Aufbau wichtiger Netzwerke und vor allem mit unserem Ausbildungskonzept das wesentliche Fundament gelegt, auf dem wir auch weiterhin aufbauen können. Vor allem aber haben wir für viele Menschen, die zuvor aufgrund ihrer Sehschwäche keine Teilhabe an Bildung und Arbeitsmarkt hatten, neue Perspektiven geschaffen. Dieser Erfolg motiviert unser ganzes Team – und hoffentlich zukünftig auch noch viele weitere Mitstreiter und Förderer.“