Messing und Massivholz bestimmen das Interieur im neuen Augenoptik-Geschäft von Lauscher Optik-Uhren-Schmuck in Aachen. Innenarchitektin Andrea Fritz vom Michelstädter Studio Möbel & Raum hat der Dependance „Glasbar“ in einem ehemaligen Reisebüro eine ebenso edle wie praktische Note verliehen. Der hochwertige Ladenbau unterstreicht das Sortiment mit Brillenmarken von Armani bis Tom Ford.
Lauscher ist in Aachen eine etablierte Anlaufstelle für Uhren, Schmuck und Brillen. 2019 haben sich Yvonne Lauscher und ihr Mann Thomas Lauscher-Klüber entschieden, das 1968 von ihren Eltern gegründete Fachgeschäft in der Komphausbadstraße aufzuteilen. Die Augenoptik sollte in unmittelbarer Nachbarschaft einen eigenständigen Store bekommen. Dafür konnten Lauschers gleich nebenan das Ladenlokal eines ehemaligen Reisebüros übernehmen.
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Beratungsgespräch an der „Glasbar“
Der Plan war, die Augenoptik aus dem bestehenden Laden herauszunehmen, um so die Fachkompetenz gezielt herauszustellen und aufzuwerten. Außerdem sollte der neue Laden als Ort der Kommunikation funktionieren. So entstand die Idee der „Glasbar“ – für eine gehobene Produktpräsentation und Beratungsgespräche in entspannter Cocktailatmosphäre.
Der Aufenthalt wird durch eine einladende Lounge-Sitzgruppe mit Hängesessel und sanft perlendem Jazz im Hintergrund versüßt. Dazu gibt es, passend zum Namen, einen Drink und ein „hoffentlich gutes Gespräch jenseits der Brille“, erklärt Augenoptikerin Yvonne Lauscher ihre Begeisterung für den Namen „Glasbar“. Darin sei enthalten, dass es um mehr gehe als nur das Produkt „Brille“.
Clevere Ladenbau-Symbiose zweier Bereiche
Für die bauliche Erweiterung willigte der Eigentümer der Immobilie ein, einen Durchbruch im hinteren Bereich der beiden Läden durchzuführen. So konnte eine Verbindung vom ursprünglichen Geschäft in Richtung des neuen separaten Shops entstehen. Im hinteren Bereich des Bestandsgeschäftes konnten Werkstatt und Rückräume bleiben und eine Refraktion in den neuen Ladenbereich integriert werden.
„Wir hatten 110 Quadratmeter Ladenfläche zur Verfügung, die durch einen ungünstigen Kellerabgang nicht ganz einfach zu nutzen waren. Andrea Fritz und ihr Team von Möbel & Raum haben eine perfekte Lösung gefunden, den Raum in der Größe nicht zu beschneiden und trotzdem den fünf Meter langen Refraktionsraum unterzubringen“, so Yvonne Lauscher.
Eine perfekte „Symbiose“ resümiert Andrea Fritz, die weiß, dass sich viele Ladenbesitzer genau solch eine Situation wünschen würden. Manch ein Juwelier hätte gerne nebenan den Trendschmuck oder manch traditioneller Augenoptiker den eher „fetzigen, modischen“ Brillenladen.
Jetzt Augenoptik: Es war mal ein Reisebüro
Die erfahrene Innenarchitektin aus Michelstadt hat sofort beim ersten Besuch das „Schätzchen“ erkannt, das sich in den Räumlichkeiten des ehemaligen Reisebüros verborgen hielt. Schnell war klar, dass das Holz in seinem Farbton und die Lamellen außen in ihrem Charakter Inspiration sein sollen für das Innere.
Macore, eigentlich ein Holz aus dem Fensterbau, war geeignet und hat wunderbar das Äußere mit dem Inneren optisch verbunden. Hierzu passt Schwarz hervorragend und gibt dem Ganzen den Charme der 50er Jahre zurück. Außen wurde Glas ebenfalls mit Schwarz hinterlegt, wodurch glänzende Flächen entstanden, die einen stilvollen Kontrast zum Messing, dem Mattgold der 50er darstellen.
Edler Minimalismus passt zum Markenportfolio
Materialcollage und Stilistik schaffen einen harmonischen Übergang von Innen und Außen. Zudem konnte das bestehende Massivholzparkett übernommen, abgeschliffen und schwarzgrau gebeizt werden. Eine hochwertige und nachhaltige Lösung, da kein Abbruch nötig war und keine Bauabfälle entsorgt werden mussten. Die schwarz gestrichene Decke gibt dem Raum Größe.
Der luxuriöse Minimalismus, den der Ladenbau rund um die Glasbar verströmt, passt zum Markenportfolio von Lauscher mit Brands wie Armani, Tom Ford und Oliver Peoples. „Unser Sortiment ist tatsächlich eher hochwertig, was sich aus der bisherigen Mischstruktur mit Uhren und Schmuck entwickelt hat. Das spiegelt der individuelle Ladenbau mit seinen auf Maß gefertigten Messing- und Holzmöbeln auf jeden Fall wider“, erklärt Yvonne Lauscher.
Um den neuen Optikladen zu pushen, wird aktuell auch noch am Online-Auftritt gefeilt. Dieser soll als erweitertes Schaufenster dienen und Kunden neugierig machen und vorab informieren. Viel mehr als digitale Werbung sei das Ganze aber für sie nicht, erklären Yvonne Lausche und ihr Mann. Die echte Kompetenz sehen beide in der stationären Beratung und Sehanalyse. Da dürfte der neue Ladenbau mehr als hilfreich sein. Welcher Kunde oder welche Kundin kommt für den nächsten Brillenkauf nicht gerne für einen Espresso an die Glasbar?
Rüdiger Oberschür ist Dipl.-Theaterwissenschaftler, seit über 15 Jahren journalistisch tätig, Online-Redakteur und Trendscout.
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