Die Zeiss Gruppe konnte ihr zweistelliges Umsatzwachstum trotz herausforderndem Marktumfeld in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 fortsetzen. Die Investitionsstrategie und die Transformation hin zu einem daten- und prozessgetriebenen Unternehmen werden weiter vorangetrieben.
Die Zeiss Gruppe erzielte im ersten Geschäftshalbjahr einen Umsatz in Höhe von 5,304 Mrd. Euro (Bilanzstichtag: 31. März 2024), was einem Anstieg von 10 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dazu trugen alle vier Sparten der Zeiss Gruppe bei. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt bei 739 Mio. Euro (–178 Mio. Euro ggü. VJ).
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„Wir konnten das zweistellige Umsatzwachstum trotz des herausfordernden Marktumfelds auch in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 fortsetzen“, so Dr. Karl Lamprecht, Vorstands-Vorsitzender von Zeiss. „Unsere kontinuierlich hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie die Investitionen in die Transformation des Unternehmens, aber auch unsere weltweite Infrastruktur sind zentrale Elemente unserer nachhaltigen Wachstums-Strategie. Sie stellen die Zukunftsfähigkeit und positive Entwicklung des Unternehmens sicher.“
Die gesamtwirtschaftlichen Bedingungen wirkten sich unterschiedlich stark auf die Geschäftsbereiche aus, so das Unternehmen mit Sitz in Oberkochen. Alle vier Zeiss-Sparten hätten zum Umsatzwachstum im ersten Geschäftshalbjahr 2023/24 beigetragen.
Zeiss-Umsatz nach Sparten
Die Sparte „Semiconductor Manufacturing Technology“ (SMT) erreichte demnach im ersten Halbjahr eine weitere starke Steigerung des Umsatzes. Im zweiten Halbjahr des Kalenderjahres wird eine weitere Marktaufhellung erwartet. Um den hohen Auftragseingang und die Kundennachfrage bedienen zu können, treibt die Sparte den Kapazitätsausbau und die geplanten Investitionen zur Weiterentwicklung bestehender und zur Einführung neuer Technologien voran.
Alle „Direct to Market“-Sparten lagen im Umsatz über dem des Vorjahres-Zeitraums. Bei der Sparte „Medical Technology“ setzte sich das Umsatzwachstum im ersten Halbjahr fort, beide strategischen Geschäftsbereiche Microsurgery und Ophthalmology trugen dazu bei. Auch der Sparte „Industrial Quality & Research“ (IQR) gelang ein solider Start ins erste Halbjahr 2023/24. Dazu trugen die beiden strategischen Geschäftsbereiche Industrial Quality Solutions und Research Microscopy Solutions bei. Trotz moderater Konsumenten-Stimmung und herausfordernder Marktlage konnte die Sparte „Consumer Markets“ (mit Carl Zeiss Vision) in den ersten beiden Quartalen des Geschäftsjahres ein stabiles Umsatzwachstum generieren.
Zeiss-Umsatz nach Regionen
Das Umsatzwachstum der „Direct to Market“-Sparten wurde im ersten Halbjahr durch die Regionen APAC und EMEA getragen. Trotz negativer Währungseffekte konnte Wachstum generiert werden. Die Region Americas wies zum Halbjahr einen Rückgang im Umsatz gegenüber dem Vorjahres-Zeitraum auf. Diese Entwicklung sei insbesondere auf den US-Markt zurückzuführen.
Hinsichtlich des Auftragseingangs zeigte sich nach sechs Monaten im laufenden Geschäftsjahr ein gemischtes Bild bei den „Direct to Market“-Sparten Insgesamt lag der Auftragseingang leicht unter dem hohen Vorjahresniveau. Große Auftragsbestände glichen diese Abschwächung aus. Beim Konsumklima deute sich Erholung und damit mittelfristig eine stabile Wachstumsaussicht an, so die Zeiss Gruppe.
Zahlen zu Forschung und Personal
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen 15 % des Umsatzes (807 Mio. Euro) im ersten Halbjahr 2023/24. Das Eigenkapital des Unternehmens erhöhte sich auf 8,051 Mrd. Euro (30. September 2023: 7,846 Mrd. Euro), die Eigenkapitalquote beträgt 53 %. Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich auf 734 Mio. Euro.
„Die Halbjahres-Ergebnisse zeigen, dass Zeiss auch in herausfordernden Marktsituationen stabil und finanziell stark aufgestellt ist. Mit den hohen Investitionen in die Digitalisierung, in transformatorische Initiativen und in die Erweiterung der Infrastruktur nehmen wir vorübergehende Ergebnis-Schwankungen in Kauf und treiben den Wachstumskurs der Zeiss Gruppe konsequent voran“, sagt Stefan Müller, Finanzvorstand der Carl Zeiss AG.
Zum Ende des ersten Halbjahres beschäftigte Zeiss weltweit 44.558 Mitarbeitende (Stand 31. März 2024). In den vergangenen zwölf Monaten ist die Zeiss Gruppe um 3.299 (+8 %) neue Mitarbeitende weltweit gewachsen.
Ausblick
Aufgrund der geopolitischen Spannungen und komplexen makroökonomischen Rahmenbedingungen bleibe eine Einschätzung der weiteren weltwirtschaftlichen Entwicklung schwierig, so Zeiss. Die großen Unsicherheiten erhöhten die Bedeutung von resilienten und diversifizierten Lieferketten.
„Trotz einer sich in den letzten Monaten abzeichnenden abgeschwächten Auftragseingangs-Dynamik gehen wir in Anbetracht des weiterhin hohen Auftragsbestands und der sich andeutenden Erholung von einem weiteren positiven Verlauf des Geschäftsjahres aus“, so Lamprecht abschließend.