Der Marktführer schneidet im ZDF-Check nicht gut ab
Hinter den Kulissen von Fielmann & Co
von Christine Höckmann,
Fast jede zweite Brille in Deutschland wird bei Fielmann gekauft. Wie sieht es hinter den Kulissen des Marktführers aus? „ZDFzeit“ stellte Fielmann auf den Prüfstand. Die Sendung lief in der zweiten Juni-Hälfte und dürfte den Hamburgern keinen Spaß gemacht haben. Das Sendeformat hinterfragte das Brillen-Imperium: Wie fair geht der Konzern mit seinen Mitarbeitern um? Und hält er seine Werbeversprechen?
Die Mainzer schickten Testkäufer mit einem Budget von maximal 150 Euro zu Fielmann, Konkurrent Apollo und bestellte beim Online-Händler Mister Spex.
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Firmengründer Günther Fielmann (79) mit einem geschätzten Vermögen von rund 4,5 Milliarden Euro und sein Sohn Marc, dessen Jahresgehalt 2,5 Millionen Euro in der Sendung genannt wurde, blitzten schon anfangs mit einer handwerklich schlecht gearbeiteten Einstärken-Fassung ab. Immerhin wurde der Kunde gut bedient, die Messung war gründlich und korrekt.
Kein gutes Zeugnis für Fielmann
Aber auch bei den Gleitsichtgläsern verpasste der Branchenprimus Bestnoten, ein Grauer Star wurde ignoriert, vor der anstehenden OP der Kundin noch eine Brille für 370 Euro verkauft. Auch die Brille von Apollo bekam das Zertifikat „untragbar“, was kaum als Trost wirken konnte.
Mindestlöhne in Rathenow: In der Kategorie „Fairness“ fiel Fielmann durch. Mister Spex schnitt relativ gut ab, wenn auch die Anprobe am Bildschirm nicht optimal lief, der Ablauf als umständlich bemängelt wurde. Aber Auswahl und Qualität wurden nicht beanstandet.
Absolute Gewinnerin der Sendung: Augenoptikermeisterin Eva-Maria Trummer aus Erlangen (mit 22 jüngste Augenoptikermeisterin Deutschlands, bereits im eyebizz-Portrait vorgestellt), die das ZDF-Team bei den Dreharbeiten als Expertin begleiten durfte. Sie war dem Fernseh-Team auf YouTube aufgefallen. /