Hornberger: Videos für ein professionelles digitales Image
von Bernd Reisinger,
„Key Information for Success“ nennt Anna-Sophie Hornberger die Videos mit visualisierten Kernaussagen eines Verkaufs- oder Beratungs-Gespräches, um Kunden vorab oder auch im Nachgang zu Hause über bestimmte Themen zu informieren. Mit ihren Videos zum Kontaktlinsen-Handling schafft sie gerade Aufmerksamkeit in den Sozialen Medien – das ist auch nötig bei einem „Produkt, das niemand vermisst“.
Die Idee ist zunächst simpel, doch wie viele andere gute Konzepte für einen Einzelnen kaum umzusetzen, erst recht nicht, wenn das Tagesgeschäft andere Aufgaben für einen parat hält. Letzteres wiederum ist einer der Gründe dafür, warum Anna-Sophie Hornberger vor einem knappen Jahr die Hornberger Touchpoint GmbH gegründet hat.
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„Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben sind viel beschäftigt, ihr Mindset fürs Marketing ist vielleicht gerade deswegen nicht sehr ausgeprägt“, sagt die staatlich geprüfte Augenoptikerin/ Augenoptikermeisterin und M.Sc. in Marketing und Vertrieb, ohne daraus einen Vorwurf zu formulieren. Im Gegenteil, denn auf dieser Basis ist das Geschäftsmodell der Agentur gebaut, auch wenn die gebürtige Kölnerin nach eigener Aussage ein Produkt anbietet, „das niemand vermisst.“
Fehlendes Marketing kann gefährlich werden. Und das beginnt bereits mit einer unpersönlichen, wenig informativen, benutzerunfreundlichen oder einfach einer schlechten Website, die der interessierte potenzielle Kunde schnell wieder verlässt – um anderswo fündig zu werden. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob einfach die Zeit für die Website fehlt oder das Wissen oder gar die Lust. Die von Hornberger angesprochene generelle Haltung und Einstellung zum Marketing umfasst aber mehr, „Google, Instagram, Social Media generell – hier wird sich die Branche weiter öffnen müssen.“ Deswegen hat die Unternehmerin zwei miteinander verbundene Lösungen für Augenoptiker ausgeklügelt: KIS und Blinks.
KIS steht für „Key Information for Success“. Aus dem Marketingdeutsch übersetzt sind das in Videos visualisierte Kernaussagen eines Verkaufs- oder Beratungsgespräches, um Kunden vorab oder auch im Nachgang zu Hause über bestimmte Themen zu informieren und abzuholen. Hier schafft die zwischenzeitlich an den Bodensee gezogene Geschäftsführerin derzeit jede Menge Aufmerksamkeit in den Sozialen Medien mit ihren Videos zum Kontaktlinsen-Handling – was nahe liegt, denn manche unter uns werden sie vielleicht besser als Verkaufsleiterin und Key-Account-Managerin des Kontaktlinsenherstellers Galifa Swiss kennen.
„Hochpreisiger Verkauf, vorbereitete Kunden und professionelles digitales Image “
Hornberger verspricht ihren Kunden durch die Videos einen „hochpreisigen Verkauf, vorbereitete Kunden und ein professionelles digitales Image“. Zudem vermitteln sie anschaulich wie im Fall der Kontaktlinsen erklärungsbedürftige Themen, Produkte und Dienstleistungen. Der Interessent nimmt diese wichtigen Informationen fokussierter auf und der Augenoptiker freut sich neben den oben erwähnten Benefits auch noch darüber, dass er Zeit sparen kann. Soweit die Theorie, die auch bei den in Arbeit befindlichen Videos zur Gleitsichtbrille, Ortho-K-Linsen und zum Myopie-Management gilt.
In die Praxis geht es mit Blinks, der auf den jeweiligen Augenoptiker zugeschnittenen Social-Media-Strategie mit „interessanten und wertschätzenden Beiträgen. Blinks generiert Interesse am jeweiligen Unternehmen und dessen Angeboten, schafft Sichtbarkeit und Kundenbindung.“ Mehr Beiträge, ein gutes digitales Image, mehr Follower, mehr Kunden, mehr Umsatz. So einfach?
Natürlich nicht. Zwar sei das Feedback der Kunden von Hornberger Touchpoint in der noch jungen Historie der Agentur durchweg positiv, trotzdem muss die Rheinländerin oft den langen Bohrer rausholen. So hat sie aktuell ein Paket „für digitale Sichtbarkeit“ geschnürt, das neben den Social-Media-Posts und Videos für die Website auch SEO-optimierte Blog-Artikel enthält. „Alles individualisiert“, unterstreicht Hornberger. Als Extra, damit das Online-Brett von zwei Seiten durchbohrt werden kann, gibt es haptisches Material: zum Beispiel Beileger fürs Brillenetui, die zum Instagram-Account führen, oder Postkarten mit QR-Codes zu den Videos. Unabhängig davon, ob der Kunde das nutzt, heben diese Sachen das „digitale Image“ des Augenoptikbetriebes auf ein anderes, ein neues Level.
Hornberger: „Wer folgt sonst schon freiwillig seinem Augenoptiker?“
In dieselbe Richtung zielt der NFC-Aufsteller für die Ladentheke, der den gewünschten Social-Media-Account für den Kunden direkt abscanbar mit dem Laden verknüpft: „Wer folgt sonst schon freiwillig seinem Augenoptiker?“, fragt Hornberger nach und garniert diese Bemerkung mit dem nicht unwesentlichen Hinweis, dass der verknüpfte Account natürlich einen langfristigen Benefit für den Kunden darstellen müsse.
Wobei wir wieder beim Thema wären: Die Hornberger-Neukunden seien oft verblüfft, wie individuell die Videos den Betrieb zum Leben erwecken, wie hochwertig und interessant die Themen vermittelt werden könnten. Einmal ausführlich erklärt, scheinen die Hürden zu schrumpfen, das Mindset öffnet sich. Doch bis zu diesem Punkt braucht es etwas, wie sagte Hornberger? „Wir bieten ein Produkt an, das niemand vermisst.“ Und eines, das ist in diesem Zusammenhang wichtig zu erwähnen, das den direkten Kontakt zwischen Kunden und Augenoptiker nicht ersetzen soll oder möchte. „Das kann kein Video, es geht hierbei nur um eine Unterstützung.“
„Wir brauchen ein oder zwei Fotos, wenn gewünscht ein paar Preise, das Logo des Betriebs – dann können wir die Videos anfertigen.“
Eine Unterstützung, die erstaunlich wenig Aufwand und Zeit für den Augenoptiker benötigt. Der Aufwand liegt auf Seiten des noch kleinen Agenturteams, was wiederum den Preis im mittleren vierstelligen Bereich erklärt. Der Preis aber sei keine Hürde, und letztlich gebe es auch keinen wirklichen Aufwand für den Augenoptiker: „Wir brauchen ein oder zwei Fotos, wenn gewünscht ein paar Preise zu den Produkten, das Logo des Betriebs – dann können wir mit der Individualisierung beginnen und die Videos anfertigen“, sagt Anna-Sophie Hornberger, die dann auch mal selbst vor der Kamera steht, wenn „echte“ Szenen gedreht und für die jeweilige Handlung keine 3D-Szenen und professionelle Sprecher genutzt werden.
Letztlich passt auch das zum authentischen Auftritt und Angebot von Hornberger Touchpoint, deren Chefin von sich sagt: „Meine Leidenschaft ist es zu gestalten, zu kommunizieren, zu kreieren und nachhaltig Erfolge durch partnerschaftliche Beziehungen zu generieren. Ich möchte mit Touchpoint der Optik und Augenheilkunde eine gewinnbringende und entlastende Leistung in Form von Video-Content bieten und damit die digitalen Touchpoints des jeweiligen Unternehmens spannend, vielseitig und aussagekräftig gestalten.“ Und jetzt soll noch jemand sagen, dass er so etwas nicht vermisst?!
/// BR
Artikel aus der eyebizz 6.2024 (November/Dezember)