Nach einem leichten Rückgang im Vormonat stabilisierte sich das Konsumklima im Juli wieder. Die Einkommens-Aussichten legten moderat zu, während Konjunktur-Erwartung und Anschaffungs-Neigung nahezu unverändert blieben. GfK Nürnberg prognostiziert für den August –24,4 Punkte und damit 0,8 Punkte mehr als im Juli.
Konsumklima: Niveau wird niedrig bleiben
Mit diesem leichten Zuwachs kompensiert das Konsumklima seine im Vormonat erlittenen Verluste vollständig, obwohl Anschaffungs- und Sparneigung im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert blieben. „Aktuell trägt ausschließlich die Einkommens-Erwartung zur Verbesserung der Konsumstimmung bei. Grund für den schwindenden Pessimismus ist vor allem die Hoffnung auf rückläufige Inflationsraten“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.
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Und weiter: „Damit haben sich die Chancen, dass das Konsumklima seinen Erholungskurs wieder aufnehmen kann, etwas verbessert. Das Niveau wird in den kommenden Monaten aber dennoch niedrig bleiben und der private Konsum wird demnach keinen positiven Beitrag zur gesamt-wirtschaftlichen Entwicklung leisten können.“
Einkommens-Erwartung auf höchstem Wert seit Februar 2022
Die privaten Haushalte waren beim Blick auf ihre Einkommens-Entwicklung aktuell wieder optimistischer, was vor allem an den weniger stark steigenden Preisen liegen dürfte. Der Indikator gewann 5,5 Zähler hinzu und kletterte damit auf –5,1 Punkte, der beste Wert seit Ausbruch des Ukraine-Krieges. Im Februar 2022 wurden 3,9 Punkte gemessen.
Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Plus 40,6 Punkte. Dennoch wird der Einkommens-Indikator auch in den kommenden Monaten durch die inflationsbedingten Kaufkraftverluste der Haushalte belastet bleiben, so GfK.
Anschaffungs-Neigung setzt stabile Entwicklung fort
Im Gegensatz zu den Einkommens-Aussichten konnte die Anschaffungs-Neigung kaum zulegen. Der Indikator gewann marginale 0,3 Zähler hinzu und weist aktuell –14,3 Punkte auf. Er liegt damit fast auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (Juli 2022: –14,5 Punkte).
Die Stagnation der Konsum-Neigung auf niedrigem Niveau sei laut GfK auf die anhaltend große Verunsicherung der Verbraucher zurückzuführen. Hohe Lebensmittel- und Energiepreise, der anhaltende Ukraine-Krieg sowie die Sorgen vor steigenden Kosten durch Sanierungs-Maßnahmen für Immobilien als Folge des Heizungsgesetzes veranlassten die Verbraucher, mit ihren geplanten Anschaffungen derzeit vorsichtiger umzugehen.
Konjunktur-Optimismus unverändert
Die Abschwächung der Konjunktur-Stimmung, die in den beiden vorangegangenen Monaten zu beobachten war, sei – zumindest für den Moment – gestoppt worden. Der Indikator zeigte sich im Juli unverändert gegenüber dem Vormonat. Nach wie vor weist die Konjunktur-Erwartung 3,7 Punkte auf. Im Vorjahres-Vergleich beträgt das Plus knapp 22 Punkte.
„Nach wie vor ist die stabile Beschäftigungslage eine wesentliche Stütze der deutschen Konjunktur. Allerdings sorgt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für Verunsicherung unter den Konsumenten. Auf der einen Seite ist es sicherlich notwendig, die Inflation durch eine restriktivere Geldpolitik wieder auf ein akzeptables Maß zurückzuführen. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, durch eine zu strenge Geldpolitik die ohnehin angeschlagene Wirtschaft weiter in die Rezession zu führen. Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit der eingeschlagene Weg der EZB das gewünschte Ergebnis gebracht hat.“