Das Konsumklima in Deutschland zeigte im Oktober ein gemischtes Bild und damit keinen klaren Trend. Der prognostizierte Wert von GfK und NIM für November sinkt somit auf –28,1 Punkte und beträgt 1,4 Punkte weniger als im Vormonat.
Keine Trendwende beim Konsumklima
Der erneute Anstieg der Sparneigung im Oktober von 8,0 auf 8,5 Punkte verstärkte den Abwärtstrend beim Konsumklima. „Mit dem dritten Rückgang in Folge müssen die Hoffnungen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr endgültig begraben werden“, erklärt Rolf Bürkl, Konsum-Experte beim NIM. „Vor allem die hohen Preise für Nahrungsmittel schwächen die Kaufkraft der privaten Haushalte in Deutschland und sorgen dafür, dass der private Konsum in diesem Jahr keine Stütze der Konjunktur sein wird.“
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Für eine Trendwende beim Konsum sei es unverzichtbar, dass sich der derzeit abzeichnende Rückgang des Preisauftriebs fortsetzt. So ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Inflationsrate von 6,1 Prozent im August auf 4,5 Prozent im September gesunken. Dennoch ist der Wert noch ein gutes Stück von der Zielgröße der Europäischen Zentralbank von etwa 2 Prozent entfernt.
Einkommens-Erwartung wieder im Abwärtstrend
Nach der kurzen Stabilisierung im Vormonat setzte sich der Abwärtstrend der Einkommens-Erwartung im Oktober fort. Der Indikator verlor 4 Punkte und sinkt auf –15,3 Zähler.
Nach wie vor befinden sich die Einkommens-Aussichten im Würgegriff der Inflation, so GfK/NIM. Steigende Preise für Nahrungsmittel und Energie knabberten an der Kaufkraft der Haushalte und verhinderten eine nachhaltige Erholung des Indikators.
Anschaffungs-Neigung stagniert auf niedrigem Niveau
Die Anschaffungs-Neigung setzte ihre stagnierende Entwicklung, die bereits seit über einem Jahr anhält, auch im Oktober fort. Der Indikator zeigte sich gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert und weist –16,3 Punkte auf. Damit bleibt auch sein Niveau überaus niedrig. Ein geringerer Wert für die Konsumneigung wurde zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahre 2008 gemessen. Seit etwa einem Jahr verharrt die Konsumneigung auf diesem niedrigen Niveau und lässt nach wie vor keinerlei Anzeichen einer Besserung erkennen.
Neben der hohen Inflation dürfte auch die Tatsache eine Rolle spielen, dass zuletzt die Arbeitslosigkeit wieder etwas zugenommen hat. Bei etlichen Beschäftigten wird die Sorge um die Sicherheit des Arbeitsplatzes damit zunehmen. Verstärkt wird die Besorgnis darüber hinaus durch steigende Unternehmens-Insolvenzen, die ebenfalls für Verunsicherung sorgen. All dies drückt auf die Kauflaune der Bundesbürger.
Konjunktur-Erwartungen stabilisieren sich
Im Gegensatz zu den Einkommens-Aussichten blieben die Konjunktur-Erwartungen von einem Rückschlag verschont. Der Indikator konnte sich mit einem kleinen Plus von einem Punkt stabilisieren. Er liegt nun knapp 20 Zähler über dem entsprechenden Wert des Vorjahres.
Trotz der leichten Verbesserung signalisiert der Konjunktur-Indikator noch keine nachhaltige Erholung der deutschen Wirtschaft. Dies zeigt sich auch an den Wachstumsprognosen in diesem Jahr. Demnach wird Deutschland 2023 nach Angaben der EU-Kommission mit einem Minus von 0,4 Prozent die schlechteste konjunkturelle Entwicklung unter den Staaten der Europäischen Union verzeichnen.
Seit Oktober 2023 wird die Konsumklima-Analyse gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben.