Das Konsumklima in Deutschland blieb laut GfK auch im Februar auf Erholungskurs. Konjunktur- und Einkommens-Erwartung legten spürbar zu. Die Anschaffungs-Neigung setzte ihr ständiges Auf und Ab fort. Für das Konsumklima im März erwarte man –30,5 Punkte, das sind 3,3 Punkte mehr als im Februar.
Konsumklima: Fünfter Anstieg in Folge
Damit setzt die Konsumstimmung ihre im Herbst 2022 begonnene Verbesserung nach dem Rekordtief weiter fort. Für das Konsumklima ist dies bereits der fünfte Anstieg in Folge.
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„Trotz anhaltender Krisen, wie dem Ukraine-Krieg, einer schwächelnden Weltwirtschaft sowie hohen Inflationsraten, kann das Konsumklima ein weiteres Mal spürbar zulegen. Es bleibt damit klar auf Erholungskurs, wenn das Niveau auch weiterhin niedrig bleibt. Der Pessimismus der Verbraucher, der im Herbst des vergangenen Jahres seinen absoluten Höhepunkt hatte, schwindet zusehends“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Zuletzt gesunkene Preise für Energie, aber auch Meldungen, dass in diesem Jahr eine Rezession in Deutschland nach Einschätzung der Experten nun doch vermieden werden kann, lassen den Optimismus ganz langsam zurückkehren.“
Trotz des zuletzt deutlich besseren Konsumklimas bleibe das Niveau des Indikators allerdings niedrig. Dies deutet laut GfK darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten kann.
Einkommens-Aussichten bleiben im Aufwind
Die Einkommens-Erwartungen der deutschen Konsumenten setzten ihren Aufwärtstrend ebenfalls fort. Der Indikator kletterte nach einem Plus von 4,9 Punkten auf –27,3 Zähler. Auch hier ist es der fünfte Anstieg in Folge. Bemerkenswert sei zudem, dass die Einkommens-Stimmung seit ihrem absoluten Tief im September 2022 gut 40 Punkte hinzugewonnen hat.
Neben dem stabilen Arbeitsmarkt sorgten die zuletzt weniger stark gestiegenen Energiepreise für den zunehmenden Optimismus, so GfK. Dennoch müssten die deutschen Verbraucher von einer negativen Entwicklung ihrer realen verfügbaren Einkommen ausgehen. Schuld daran sei die Preis-Entwicklung, die nach bisherigen Prognosen in diesem Jahr etwas höher sein wird als der Zuwachs der Einkommen der Haushalte.
Anschaffungs-Neigung zwischen Hoffen und Bangen
Das ständige Auf und Ab der Anschaffungs-Neigung, das seit September 2022 zu beobachten ist, setzte sich auch in diesem Monat fort. Nach den leichten Verlusten des Vormonats legte der Indikator nun wieder etwas zu. Mit einem Plus von 1,4 Punkten weist die Konsum-Neigung nun –17,3 Punkte auf.
Damit konnte die Anschaffungs-Neigung wiederum nicht von der deutlichen Erholung der Einkommens-Erwartungen profitieren. Dies sei Ausdruck der anhaltenden Verunsicherung, die neben den Krisen vor allem durch die hohe Inflation verursacht wird. Wenn auch bei Energie zuletzt der extreme Preisdruck etwas nachgelassen hat, wird die Inflation in diesem Jahr hoch bleiben und die Anschaffungs-Neigung weiter belasten. Denn wenn deutlich mehr für Energie und Lebensmittel bezahlt werden muss, fehlen finanzielle Mittel für andere Ausgaben beziehungsweise Anschaffungen.
Konjunktur-Erwartung setzt Aufwärtstrend fort
Im Gleichklang mit den Einkommens-Erwartungen setzten auch die Konjunktur-Aussichten ihren klaren Aufwärtstrend in diesem Monat fort. Nach einem Plus von 6,6 Punkten kletterte der Indikator auf 6,0 Punkte. Mit dem vierten Anstieg in Folge liegt er erstmals seit Ausbruch des Ukraine-Krieges vor einem Jahr wieder über seinem langjährigen Durchschnittswert von etwa null.
„Offenbar sind die Konsumenten, ebenso wie die überwiegende Mehrheit der Experten, der Meinung, dass in diesem Jahr eine Rezession in Deutschland – wenn auch knapp – vermieden werden kann. Noch im Herbst des vergangenen Jahres ging man davon aus, dass eine Rezession in diesem Jahr nicht zu verhindern ist. Nach den aktuellen Prognosen der Bundesregierung in ihrem kürzlich veröffentlichten Jahreswirtschaftsbericht sowie der Europäischen Kommission wird nun allerdings ein minimales Plus des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland von 0,2 Prozent prognostiziert.“