Marktuntersuchung: Kunden skeptisch gegenüber Online-Brillen
von Redaktion,
Der Brillenverkauf im Internet bei vielen Verbrauchern auf deutliche Vorbehalte. Viele Kunden seien dennoch für eine gute Optik bereit, eine möglicherweise schlechtere Passform der Online-Brillen in Kauf zu nehmen, sagt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Kantar TNS aus London.
Gesundheitsbezogene Produkte werden auch im Online-Handel immer beliebter, der Erfolg von Versandapotheken wie der Ludwigshafener Medpex spricht für sich. Was für den Kauf von Medikamenten gilt, der mittlerweile einen Anteil von 52 Prozent haben soll, gilt aber offenbar nicht für den Kauf von Brillen, denn deren Anteil liegt laut Kantar TNS nur bei 6 Prozent. Die Gründe dafür hat das Marktforschungsunternehmen in seiner aktuellen Studie „Grenzen der Selbstoptimierung“ erfragt.
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Optik und Preis gegen Risiko und Passform
Online-Kunden sehen beim Medikamentenkauf im Internet ein geringeres Risiko als beim Brillenkauf. 86 Prozent der Befragten sagen aus, dass ein Optiker eine Brille besser anpassen könne, aber weniger als die Hälfte (45 Prozent) erwartet von einem Apotheker eine bessere Beratung bei Medikamenten. Für 4 von 5 Kunden ist eine Beratung im Brillengeschäft besonders wichtig. Ein großes Risiko sehen 71 Prozent darin, dass eine online gekaufte Brille nicht passen könnte. Falsch oder nicht wirkende Medikamente fürchten dagegen nur 28 Prozent. Über die Hälfte ist sogar bereit, für die Beratung beim Optiker mehr zu bezahlen.
Laut Kantar TNS sind Experten der Ansicht, dass man ohne persönliche Beratung und individuelle Anpassung beim Brillenkauf riskiert, die eigenen Augen oder das Wohlbefinden zu schädigen. „Viele Online-Käufer von Brillen wissen nicht, dass eine selbstständige Eingabe ihrer Werte beim Kauf nicht ausreicht, um ihre Anatomie auch in der Brillenanpassung abzubilden“, sagt Joachim Bacher, Leiter Werte & Reputationsforschung, Kantar TNS. Daher sollten Brillenanbieter etwa über langfristige Risiken einer nicht angepassten Brille aufklären und zum Beispiel den Kunden den Besuch eines Partner-Optikers empfehlen.
Diejenigen Kunden, die ihre Brille ohnehin längst online kaufen, nehmen gewisse Defizite durchaus in Kauf. Sie würden eine nicht optimal passende Brille aufgrund des geringeren Preises und des guten Aussehens unterordnen. Für 64 Prozent der stationären Käufer ist die optimale Passform eines der wichtigsten Merkmale, bei den Online-Käufern sind es nur 39 Prozent. Umgekehrt ist aber 43 Prozent der Online-Käufer besonders wichtig, dass sie mit der Brille gut aussehen.
Online-Händler reagieren auf Vorbehalte
Online-Händler sehen die Vorbehalte der Kunden freilich ebenfalls und versuchen mit speziellen Services, den Rückstand gegenüber dem stationären Optiker auszugleichen. Mister Spex bekräftigt den hohen Service-Fokus, etwa mit einer kostenlosen Ansichtsbestellung nach Hause und der Zusammenarbeit mit über 600 Partner-Optikern. „Insofern treffen die Vorbehalte und insbesondere die in der Studie genannte pauschale „Expertenmeinung“ einer möglichen Schädigung der Augen durch einen Online-Kauf bei Mister Spex nicht zu. Für uns ergibt sich daraus vielmehr, dass wir weiterhin intensiv aufklären müssen, wie einfach, innovativ und vor allem sicher Online-Brillenkauf bei Mister Spex heutzutage ist. Denn so wird den Kunden erstmalig ermöglicht, hochwertige Brillen zu deutlich günstigeren Preisen zu erwerben. Diese Aufklärung ist letztlich im Interesse der Konsumenten”, so eine Sprecherin des Unternehmens.