Nach dem letzten Zwischenbericht zum 30. September 2017 von Anfang November konnte Fielmann Absatz, Umsatz und Gewinn steigern und erwartet auch für das Gesamtjahr 2017 eine Steigerung. Die schlechte Nachricht für den Filialisten: Medienberichten zufolge soll ein früherer Mitarbeiter den Konzern um eine Million Euro betrogen haben – die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt.
Die Erwartungen an die ersten neun Monate 2017 haben sich erfüllt, war im letzten Zwischenbericht zum dritteln Quartal der Fielmann AG zu erfahren. Absatz, Umsatz und Gewinn konnten gesteigert werden. Und auch für das Gesamtjahr ist der Vorstand optimistisch.
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In der Zwischenzeit kommt zu den guten Zahlen noch ein Wermutstropfen für den Optiker. Offenbar hat sich ein früherer Mitarbeiter durch falsche und überhöhte Rechnungen im Zusammenhang mit Sportfördergeldern der “Fielmann AG” rund eine Million Euro erschlichen. Der Mann sei seit seiner Ausbildung 1997 in verschiedenen Funktionen im Unternehmen tätig gewesen und habe als absolut vertrauenswürdig und loyal gegolten.
Verdächtiger seit 1997 im Unternehmen tätig
Der Verdächtige, gegen den die Kieler Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des Betruges sowie der Bestechung oder Bestechlichkeit im Geschäftsverkehr ermittelt, sei für die Betreuung von Personen und Firmen zuständig gewesen, die von der Fielmann AG Sponsorengelder erhielten. Er habe die Begünstigten seit 2013 über einen Zeitraum von zwei Jahren dazu angestiftet, falsche Rechnungen und Belege einzureichen, und sei im September 2015 von Fielmann entlassen worden.
Den größten Teil habe der Verdächtige wohl selbst kassiert, aber auch Komplizen bei den Spendenempfängern hätten „Provisionen“ erhalten, darunter sei auch ein früherer Handballnationalspieler. Aufgeflogen sei der Betrug aufgrund von Ermittlungen der Kieler Staatsanwaltschaft gegen einen dieser Empfänger der Sportförderung. In diesem Zusammenhang bat die Behörde dann die Fielmann AG um entsprechende Unterlagen zu dieser Geschäftsbeziehung. Eine interne Untersuchung habe schließlich zu dem Mitarbeiter geführt. Weitere vier Mitarbeiter, deren Rolle beim Betrug nicht eindeutig geklärt werden konnte, wurden ebenfalls entlassen, werden jedoch strafrechtlich belangt.
Schaden zum Großteil wieder gutgemacht
Ein Großteil des Schadens sei inzwischen von den Beteiligten wiedergutgemacht worden. Noch bestehende Forderungen will Fielmann im Strafprozess geltend machen (Adhäsionsverfahren). Ein Prozesstermin stehe noch nicht fest. Unternehmenssprecherin Ulrike Abratis habe betont, dass die Straftaten „auf die wirtschaftliche Entwicklung der Fielmann AG keinen relevanten Einfluss hatten“.