Unternehmensnachfolge - Vater und Sohn - Dieses Mal:
Maurice und François Léonard – Die Goldschmiedekünstler
von PE,
1995 gründete Maurice Léonard seine Brillen-Manufaktur Gold & Wood im luxemburgischen Hosingen. Die Fassungen aus Holz und Gold begeistern die Kunden mit Handwerks- und Goldschmiedekunst. Inzwischen ist bei den Luxemburgern die nächste Generation mit Sohn François im Unternehmen tätig.
Wie kamen Sie zur Augenoptik?
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Maurice Léonard: Seit meiner Teenager-Zeit trage ich Brille, sie ist einfach Teil meiner Garderobe. Mein Vater hat mir beigebracht, auch mal neue Wege zu gehen. In den 90er Jahren, als jeder Acetat herstellte, kam mir die Idee, Brillen ausschließlich aus Holz herzustellen. Es gefiel mir, einen authentischen und originellen Look zu finden und in einem fast unberührten Markt Visionär zu sein.
François Léonard: Ich habe die Schule beendet, ohne zu wissen, was ich machen wollte. Es folgte eine Ausbildung im Bereich Rechnungswesen und IT. Ich hätte nie gedacht, dass ich je mit meinem Vater arbeiten würde. Ich habe ihn und seine Arbeit immer bewundert. Schon in jungen Jahren, während meiner Besuche in den Werkstätten, war ich von den einzigartigen Gerüchen, der Berührung der seltensten edlen Materialien und der handwerklichen Atmosphäre beeindruckt. Die Leidenschaft meines Vaters hat mich angesteckt.
Wann und wie verlief der Einstieg der nächsten Generation?
Maurice: Meine älteste Tochter kam vor zehn Jahren in die Buchhaltung. François trat erst vor einem Jahr in die Firma ein. Er optimierte die verschiedenen Produktionspositionen und arbeitete mit seiner Schwester zusammen. In letzter Zeit hat er mich bei verschiedenen Verkaufsgesprächen, strategischen Schulungen, Seminaren usw. begleitet. Ich habe vor, noch mindestens zehn Jahre im Unternehmen zu arbeiten.
François: Als ich in die Firma eintrat, wurde eine Position geschaffen, um das Team zu verstärken und die Produktion zu steigern. Ich hatte mich nicht wirklich darauf vorbereitet, bei meinem Vater zu bleiben, es geschah eher zufällig. Heute trainiert er mich im Außendienst.
Ihr Verhältnis zueinander?
Maurice: Unsere Beziehung ist sowohl Vater und Sohn als auch beste Freunde.
François: Wir tauschen uns viel aus und vertrauen einander, haben eine sehr starke Bindung.
Gemeinsamkeiten/Gegensätze?
Maurice: François sieht mir sehr ähnlich. Aber er gehört einer anderen Generation an, was für mich sehr inspirierend und anregend ist, für unsere zukünftigen Kunden.
François: Wir teilen die gleichen Werte, sind beide relativ ruhig, können aber auch spontan und impulsiv sein. Unsere Denkweise ist sehr verschieden. Auch wenn mein Vater sehr auf digitale und soziale Medien fokussiert ist, jongliere ich instinktiv mit dieser Welt, was ein echter Gewinn für das Unternehmen ist.