In einer Interview-Serie von etailment.de zum Stichwort Amazon wurde jetzt Mister-Spex-Chef Dirk Graber befragt und erzählt dort von seiner Sicht des Internet-Riesen, wo dieser sogar ein ernstzunehmender Konkurrent für den Online-Optiker ist und was Mister Spex besser macht.
Gerade mal zehn Jahre am Markt hat Mister Spex die Optikbranche schon ordentlich aufgemischt. Als Grund für den Erfolg des Online-Optikers benennt Geschäftsführer Dirk Graber neben Preispolitik, Fassungsversand zur Ansicht auch die Multi-Channel-Strategie mit Partneroptikern und inzwischen zehn eigenen Stores, mit denen auch man die älteren, online-skeptischeren Kunden erreichen möchte.
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Im Interview vom 12. September findet Graber den Einkauf beim Online-Portal Amazon nicht gerade inspirierend, aber dafür effektiv und schnell. „Amazon bedient die Bequemlichkeit und Trägheit der Menschen.“ Und der Internet-Riese wird aus einem bestimmten Grund genau beobachtet: „Mittlerweile ist Amazon in der ein oder anderen Produktkategorie zu einem Wettbewerber von uns geworden, das betrifft Sonnenbrillen und Kontaktlinsen. Wir nehmen die sehr ernst als Konkurrenz.“
Was Dirk Graber vor allem beschäftigt ist die schnelle Lieferung der Amazon-Angebote. „Bei Mister Spex arbeiten wir nach meiner Maxime: Wir müssen Brillen in der Qualität eines Optikers und in der Geschwindigkeit von Amazon liefern können. Diesen Satz hören meine Kollegen oft.“
Er selbst sei schon zu den Anfangszeiten der Plattform Kunde dort geworden, und zu seinen Bestellungen gefragt, meint er, dass darunter „viel Kleinkram ist. Die meisten Sachen würde ich nur schwer im Einzelhandel finden, und sie kosten nur zwischen 5 und 50 Euro. Aber davon bestelle ich jede Menge.“
Abhängigkeit vom Flaschenhals Amazon
Die Abhängigkeit vom Online-Händler werde zunehmen, ist sich Graber sicher: „In der westlichen Welt wird Amazon zunehmend der Flaschenhals für alle, die physische Produkte verkaufen.“ Aber er würde wohl versuchen, den Webauftritt attraktiver zu gestalten: „Das größte Limit von Amazon ist ihre Website, denn die ist wenig inspirierend. Aufgrund des gewaltigen Sortiments ist die Seite wenig ansprechend, stattdessen ist sie funktional geprägt. Und diese Funktionalität schafft so schnell kein zweiter Konkurrent im Netz.“
Da stelle sich der Online-Optiker im Internet vorteilhafter dar. „Wenn man sich auf ein Segment festlegt, dann kann man dieses deutlich besser abdecken. Wir tun dies in der Augenoptik. Nicht nur bei der Gestaltung der Website, sondern auch bei der Angebotsstruktur, beim persönlichen Service und bei der Inspiration auf der Seite. <. . .> Und noch etwas: Wir haben rund 100 Mitarbeiter im Kundenservice, davon ist die Hälfte Augenoptiker. Uns kann man persönlich erreichen.“