Mitstreiter beim Sammeln von Stützscheiben gesucht
von Redaktion,
Stützscheiben aus Brillenfassungen landen nach dem Verglasen bestenfalls im Gelben Sack. Die IG Nachhaltigkeit setzt sich dafür ein, diesem erheblichen Plastikmüll Einhalt zu gebieten und sucht Mitstreiter in der Augenoptik für eine Test-Sammlung.
Demo- oder Stützscheiben sind nicht nur für die Präsentation von Brillenfassungen mehrheitlich unverzichtbar, sie tragen darüber hinaus auch oft genug wichtige Informationen für das Verglasen mit und auf sich
Stützscheiben oder auch Demoscheiben genannt sind nicht nur für die Präsentation von Brillenfassungen mehrheitlich unverzichtbar, sie tragen darüber hinaus auch oft genug wichtige Informationen für das Verglasen (zum Beispiel „cold glasing only“) mit und auf sich. Problematisch daran bleibt, dass sie nach dem Verglasen bestenfalls im Gelben Sack oder oft sogar im Restmüll landen.
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Das war und ist noch immer der Grund, warum sich die IG Nachhaltigkeit und damit engagierte Akteure der Branche dafür einsetzen, dem erheblichen Plastikmüll durch Stützscheiben zumindest Einhalt zu gebieten. Denn die Scheiben bestehen aus hochwertigen technischen Kunststoffen, insbesondere PMMA-Stützscheiben können mittels Regranulierens relativ einfach aufbereitet und dann für weitere hochwertige Produkte wiederverwendet werden.
Dem mechanischen Recycling zugeführt
Das Projekt der IG Nachhaltigkeit kann nun mit maßgeblicher Unterstützung von Eschenbach mit einem regional beschränkten Testlauf vorangetrieben werden; bereits im Februar 2025 nimmt es mit der ersten Testsammlung den nächsten großen Schritt: Angefangen mit der Sammlung von PMMA-Stützscheiben durch Augenoptik-Fachgeschäfte in einer festgelegten Region, werden die entsprechenden Sammeltüten durch transmed vom Fachgeschäft zum Hub-Hanau transportiert, wo die Sammelbehälter durch Krall Kunststoffrecycling entgegengenommen und anschließend dem mechanischen Recycling zugeführt werden.
Dazu sucht die IG Nachhaltigkeit Marken, die mitmachen. Dabei sein können nur die Brands, für die ausschließlich PMMA-Stützscheiben eingesetzt werden. Diese PMMA-Stützscheiben dürfen gelasert, bedruckt und/oder mit einer Entspiegelungs-Schicht versehen sein. Auch Aufkleber, wenn sie aus PE- oder PP-Folie sind, sind völlig unproblematisch. Nur Aufkleber aus PVC-Folie sind nach aktuellem Kenntnisstand ein Hindernis, um mitmachen zu können.
Für die Pilotsammlung können sich die Brands bei den Initiatoren melden, dass sie sich beteiligen möchten. Hierzu reicht eine E-Mail zum Beispiel an Matthias Köste (mkoeste@pricon.de), der Geschäftsführende Gesellschafter von Pricon ist einer derjenigen IG-Mitglieder, die das Projekt seit geraumer Zeit mit Nachdruck verfolgen.
Es werden nur wenige Informationen benötigt:
• eine verbindliche Erklärung, dass sich die betreffende Firma an der Pilotsammlung beteiligen möchte
• Bezeichnung(en) der Brand(s)
• Konfiguration der Stützscheiben (gelasert, bedruckt, entspiegelt, mit Aufklebern aus …-Folie)
• Eine graphische Druckvorlage des/der Brandlogos und des Hersteller-/ Firmennamens zur Darstellung auf dem Info-Leaflet, das in die Sammeltüten für die Pilotsammlung kommt. (Später sollen die Sammeltüten dann mit diesem Text und den Brandlogos bedruckt sein.)
Natürlich sind aber auch die Augenoptiker und Augenoptikerinnen bei diesem Projekt wichtig. Technisch ist die Unterscheidung der verschiedenen Kunststoffe mittels optischer Verfahren möglich. Damit aber bereits beim Testlauf nur PMMA-Scheiben in die entsprechenden Tüten kommen, muss in der Werkstatt der teilnehmenden Augenoptiker vorab konsequent und gewissenhaft aussortiert werden. Dafür gibt es von den Projektverantwortlichen eine Liste mit den Brands an die Hand, die ausschließlich auf PMMA-Stützscheiben setzen. Und noch einmal: Auch wenn diese Stützscheiben gelasert, bedruckt oder sogar zum Teil entspiegelt sind, eignen sie sich gut für das Recycling.
Stützscheiben: Auf Reinheit des Inhaltes achten
Die originalen Stützscheiben der aufgeführten Brands werden dann im beigelegten Polybag gesammelt. Wenn dieser Polybag locker mit (den richtigen!) Stützscheiben gefüllt ist (ca.0,5 kg), kann und muss er als Retoure am Abend in die transmed-Box gelegt werden. Hierzu muss die Tournummer und die Adresse der transmed-Zentrale gut durch den Polybag sichtbar sein. Das ist nicht die einzige Herausforderung, denn auch auf die Reinheit des Inhaltes muss unbedingt geachtet werden. Bereits einzelne CR39-Stützscheiben oder wenige PVC-Aufkleber können eine gesammelte Charge von 300 Kilogramm unbrauchbar machen!
Gespannt auf Ergebnisse
Man kann erahnen, das wird ein ambitioniertes Projekt bleiben, auf die Testergebnisse ab Februar darf nicht nur die IG Nachhaltigkeit sehr gespannt sein! Die Testregion stand bei Druckbeginn dieser Ausgabe noch nicht fest, Informationen dazu finden sich unter anderem online auf eyebizz.de.