Revolution bei der Deutschen Augenoptik AG in Mühlacker: Im letzten Herbst machte das Großhandelsunternehmen für Brillengläser und Augenoptikgeräte zum ersten Mal in der Firmengeschichte einen Tag lang die Schotten dicht. Grund: Man wollte sich die Sinnfrage stellen: Wer sind wir? Wo wollen wir hin? Die Antworten führten zu einer Neupositionierung, die noch lange nicht abgeschlossen ist. Dagmar Schwall ließ sich auf der opti die Einzelheiten von Geschäftsführer Stefan Rüdiger und Vertriebsleiter Michael Brukner erzählen.
Michael Brukner: Unsere DNA wurde vor 30 Jahren geprägt. Damals waren wir der Lieferant für günstige Lagergläser. Fast jeder Augenoptiker in Deutschland hatte Gläser von uns. Dieses Image haben wir nie ganz abgelegt, obwohl wir inzwischen längst hochwertige Arbeitsplatz- und Gleitsichtgläser produzieren. Das war ein Grund, warum wir über unsere Positionierung im Kreis der Weltkonzerne nachgedacht haben. Dazu kam, dass die Lieferketten aus Asien immer schlechter wurden. Im Herbst letzten Jahres haben wir dann einen Purpose Workshop gemacht mit der Leitfrage: Wer wollen wir sein? Was ist der Sinn unserer Arbeit? Ein Thema war den Mitarbeitern besonders wichtig: Nachhaltigkeit, Transparenz, regional sein. Dann kam die Frage: Was sind unsere Konsequenzen daraus?
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Stefan Rüdiger: Wir haben in der Folge viel Zeit in die Optimierung von Abläufen und die Auswahl neuer Fertigungen investiert. Wir werden uns bis spätestens Juli – wenn man von der Produktion von Lagergläsern absieht – aus dem asiatischen Markt zurückziehen. Alle Marken-Gleitsicht- und Arbeitsplatzgläser aus Kunststoff und alle Brillengläser mit unserer Hyperentspiegelung noflex werden schon in Deutschland gefertigt. Mit der Firma OGA aus Aschaffenburg haben wir eine ideale Partnerproduktion für unsere Glasdesigns und Entspiegelungen gefunden. Wir beide sind familiengeführte unabhängige Unternehmen, der Austausch ist sehr eng und partnerschaftlich.
Michael Brukner: Um echte Transparenz zu erreichen, haben wir in unseren neuen Preislisten alle Produkte mit ihrer Herkunft gekennzeichnet.
Stefan Rüdiger: Unser Ziel ist es, dass wir zukünftig kein Brillenglas mehr mit dem Flugzeug transportieren. Selbst bei Lagergläsern möchten wir auf Schiffsverkehr umstellen, dafür akzeptieren wir längere Lieferzeiten und binden mehr Liquidität durch größere Bestellmengen. Wir wissen, dass unsere Mitarbeiter für eine nachhaltige Firma arbeiten möchten. Im ersten Schritt haben wir eine Photovoltaik-Anlage installiert, viele Verpackungen auf Papier umgestellt – wir verwenden Trinkwasserfilter und ökologische Putzmittel. Das ist vielleicht nichts Revolutionäres, aber ein Anfang. Jeder kann etwas bewegen und diese Ideen kam aus unserem Team heraus.
Michael Brukner: Wir können inzwischen viel mehr, als der günstige Lagerglaslieferant zu sein. Als Familienunternehmen gehen wir flexibel und schnell auf die Bedürfnisse der unabhängigen Augenoptiker ein.
Stefan Rüdiger: Der Glasmarkt hat sich die letzten Jahre sehr verändert. Jetzt verändern wir uns nachhaltig, in der Hoffnung, bei den Augenoptikern auf entsprechende Resonanz zu treffen.
Mega Statement. Entscheidungen treffen und los gehen… Viel Erfolg. Unsere Branche benötigt Veränderungen!!!
Vielen Dank dafür
Herzliche Grüße,
Melanie Weidel
black & white Optik OHG
Mega Statement. Entscheidungen treffen und los gehen… Viel Erfolg. Unsere Branche benötigt Veränderungen!!!
Vielen Dank dafür
Herzliche Grüße,
Melanie Weidel
black & white Optik OHG