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Trends und Entwicklungen

opti 2019: 15 Top-Thesen

Auf der opti 2019 wurden Neuheiten zu den vielfältigen Aspekten in der Augenoptik vorgestellt. Eyebizz befragte Aussteller zu Trends und Entwicklungen in der Branche. 15 Experten formulierten ihre ganz eigenen Thesen dazu. Was beschäftigt die Hersteller? Worauf sollten Augenoptiker achten? Und was spielt rund um die Brille noch eine wichtige Rolle?

Welches sind die drei Top-Treiber für die Branche?

opti 2019 - Essilor - Frank WalendaFrank Walenda, Essilor Director Country Marketing Germany and Austria (re.): Wir setzen ganz klar auf starke Marken, starke Kampagnen und umsatzsteigernde Angebote für unsere Partner. Zum 60. Jubiläum von Varilux stellen wir #1 das ganze Jahr über in den Fokus zahlreicher Aktivitäten. Mit der neuen Generation Einstärkenglas Eyezen Start bringen wir im April eine Innovation auf den Markt, mit der sich unsere Partner differenzieren und neue, jüngere Zielgruppen erreichen. Zudem werden wir im zweiten Quartal mit einer neuen Mehrbrillenkampagne unter dem Motto „See More. Do More.“ das Thema Zweitbrille – egal ob Gleitsicht oder Einstärken – in den Vordergrund stellen. Das dritte große Thema ist die Digitalisierung. Zwei neue Online-Kampagnen mit hohem Drive-to-Store-Modell stehen in den Startlöchern: Varilux seit Februar und Transitions seit Anfang März in Kombination mit Anzeigen in der Gala, Gala Style und JWD. In diesem Zusammenhang werden wir auch – aufbauend auf die Feedbacks unserer Roadshow „Talk of Town“ – unseren digitalen Angebote für unsere Partner weiter ausbauen.

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Welches sind die drei wichtigsten Themen oder Projekte für Sie und Ihre Partner 2019?

eyebizz - 70 Frauen: Mirjam Rösch von HoyaMirjam Rösch, Hoya Commercial Director DACH: In der digitalen Welt zu Hause – dies ist für Hoya das Thema des Jahres 2019. Hierbei liegt ein besonderer Aspekt darin, „junge Menschen“ auf eine ganz neue Art und Weise zu erreichen. Gemeinsam mit unseren Partneroptikern werden wir junge Endkunden ansprechen und mit Bloggern, Influencern sowie dem Thema eSport begeistern. Die opti ’19 war dabei unser Auftakt, bei dem wir Philipp Steuer, Youtuber und Sync-III-Markenbotschafter, sowie das Hoya gesponserte FIFA-eSport-Team des KFC Uerdingen vorgestellt haben. Im Laufe des Jahres können sich unsere Augenoptiker auf eine Vielzahl von Online- und Offline-Aktivitäten, Events und Promotions unter dem Motto „Young Edition“ freuen. Natürlich stehen auch neben dem digitalen Brillenglas Sync III neue Produkte im Jahr 2019 im Fokus. Im Frühjahr dürfen sich Partner gleich auf zwei neue Produkte im Sonnenschutz- und Gleitsichtglassegment freuen.

 

Viele reden von der Online-Refraktion, manche halten es für wahrscheinlich, dass sie in einem Jahr schon Standard ist. Glauben Sie an diese Entwicklung?

opti 2019 - Oculus - Rita KirchhuebelRita Kirchhübel, Marketingleiterin Oculus: Einfache Refraktionen werden vielleicht online funktionieren. Aber wenn ich allein an ältere Menschen denke, melde ich meine Zweifel an. Ein guter Optometrist wird immer gebraucht werden.

 

 

Rodenstock setzt künftig vermehrt auf Optometrie, ist diese nicht nur für eine Minderheit der Fachleute ein Thema?

opti 2019 - Rodenstock - Kilian ManningerKilian Manninger, Rodenstock Head of Global Marketing & Communications: In Zeiten steigenden Wettbewerbs- und Preisdrucks wollen wir den Augenoptikern helfen, die Wertschöpfung zu vergrößern. Augengesundheit ist dabei ein Thema der Zukunft. Durch den DNEye Scanner 2+ für die Beurteilung des vorderen Augenabschnitts mittels Opazität-, Tonometrie- und Pachymetrie-Messung eröffnen wir den Optikern nicht nur neue Möglichkeiten, hoch individualisierte Brillengläser anzubieten, sondern sich auch als quasi-medizinische Berater für ihre Kunden zu profilieren. Rund 1.000 Optiker im deutschsprachigen Raum arbeiten bereits mit der DNEye-Technologie; viele davon bilden sich der Rodenstock Akademie dazu weiter.

Weitere Bausteine des Rodenstock-Analysekonzepts ist der Rodenstock Fundus-Scanner, der die Netzhaut in unterschiedlichen Tiefenschichten scannt sowie die Zusammenarbeit mit dem von epitop koordinierten telemedizinischen Dienst. Dadurch kann der Augenoptiker ein umfangreiches Screening sowohl des vorderen als auch des hinteren Augenabschnitts anbieten und ist fachlich sowie rechtlich durch ein Netzwerk ausgebildeter Augenärzte abgesichert. Das Wichtigste aber ist, dass der Konsument von dieser umfassenden Vorsorge rund ums Auge profitiert.

 

Ist Digitalisierung das Thema, das die Augenoptik momentan am meisten umtreibt, und was raten Sie den Schwächeren?

opti 2019 - Zeiss - Joachim Kuss - Matthias WehrleJoachim Kuss, Head of Communications Zeiss Consumer Markets, und Matthias Wehrle, Direktor Marketing DACH bei Carl Zeiss Vision: Tatsächlich durchdringt das Thema Digitalisierung die Augenoptik-Branche immer stärker. Der Verbraucher informiert sich heute in der Regel auch vor dem Optikerbesuch im Internet. Die Präsenz einer Marke, eines Produktes oder Services gilt es, zu steuern und die richtigen Botschaften abzusetzen, gerade auch in einem beratungsintensiven Geschäft wie der Augenoptik. Für unsere Partner bieten wir hierfür ein komplettes Ökosystem an, das bei der Online-Anwendung „Mein Sehprofil“ anfängt, sich über sämtliche Aktionen im Verkaufsprozess erstreckt und bis zur Ausgabe der fertigen Brille reicht. Aber Digitalisierung ist nicht nur was für große Player, sondern bietet für jeden eine Chance. So lässt sich zum Beispiel „Google My Business“ sehr gut als kostenlose Werbemöglichkeit nutzen oder Social Media für die externe Kommunikation oder die Kundenbindung. Und auch für die Digitalisierung gilt: Nicht alles kann man alleine stemmen. Mit dem richtigen Partner lassen sich die Möglichkeiten der digitalen Geschäftsentwicklung schneller und umfassender nutzen.

 

Welche digitalen Kanäle liegen für Augenoptiker im Trend?

opti 2019 - QS Marketing - Mohammed EsmailMohammed Esmail M.Sc., Geschäftsführer QS Marketing: Es gibt keine Trends. Visitenkarte Nummer eins ist heute seine Internetseite. Die muss auf dem Smartphone hochwertig und modern sein. Regelmäßige und hochwertige Printwerbung bei fairen Druckpreisen generiert nach wie vor den meisten Gewinn für unsere Kunden. Zwei bis drei Bestandskundenbriefe im Jahr und circa alle zwei Monate einen Neukundenflyer – sofern es eine qualitative Verteilmöglichkeit vor Ort gibt. Bestandskunden können auch digital mit einem Newsletter erreicht werden. Neukundengewinnung funktioniert ebenso effizient über Facebook & Co.

 

Wo liegen maßgebliche Fortschritte bei einer Geschäftssoftware?

opti 2019 - EDV-Optik-Partner - Jochen HirschfelderJochen Hirschfelder, Geschäftsführer EDV-Optik-Partner: Ich kann nur für uns sprechen: Für die meisten unserer Kunden ist der OPA-NG, so wie er ist, optimal. Nahezu alle Anwenderwünsche der vergangenen 20 Jahre wurden eingebaut. Genau dadurch fehlt jedoch für Neuanwender manchmal die Übersicht. Bei der Unmenge an hinzukommenden Funktionen ist eine selbsterklärende Oberfläche heute der wichtigste Aspekt für eine überzeugende Software. Hier setzt der neue OPA an und wird Optik, Akustik, Kontaktlinse und Low-Vision intuitiv und übersichtlich vereinen.

 

Was bringt modularer Ladenbau?

opti 2019 - Cascada - Jose AlvarezJosé Alvarez, Geschäftsführer Cascada Shop Systems: 2015 gegründet, haben wir uns auf modularen und individuellen Ladenbau spezialisiert, der auch bezahlbar ist. Wir haben für Augenoptiker unterschiedliche, immer wieder weiterentwickelte Module im Angebot, die eine hoch wandelbare, flexible, bestens beleuchtete Warenpräsentation ermöglichen, dabei kabellos. Mit Hilfe unserer Module kann man einzelne Präsentationsflächen in Sekundenschnelle emotional aufpeppen und ihnen ein völlig anderes Gesicht geben.

 

Was müssen Augenoptiker tun, um junge Leute zu erreichen?

opti 2019 - Phillip Steuer - Hoya - Mirjam RoeschPhilipp Steuer, Influencer (hier mit Mirjam Rösch von Hoya): Bisher sind Augenoptiker immer noch recht passiv, was Social Media angeht. Man erstellt zwar einen Account, ist irgendwie auf Facebook aktiv, macht ein bisschen was bei Instagram, doch es fehlt eine Strategie. Gerade wenn man schon etwas älter ist, empfehle ich, sich an jüngere Kollegen zu wenden. Augenoptiker sitzen da direkt an der Quelle. Sie können ihre Auszubildenden in die digitale Strategie miteinbeziehen und fragen: Was findet Ihr cool? Was würdet Ihr im Netz posten?

 

Wie wichtig ist die Geschichte hinter der Brille?

opti 2019 - Portrait Eyewear - Gabriel und Valentina HernandezGabriel und Valentina Hernandez, Gründer Portrait Eyewear: Bei uns sehr wichtig. Alle unsere Brillen sind im weitesten Sinne von zeitgenössischer Kunst inspiriert. Unser Label heißt „Portrait Eyewear“, weil unsere Designs besonders stark von der Fotografie beeinflusst sind. Unser Claim lautet: „Frames the Artist in You“. Wichtig ist aber auch die Qualität: Unserer Brillen werden in Italien von erfahrenen Kunsthandwerkern hergestellt, die traditionelle Handwerkskunst mit hochtechnologischer Fertigung verbinden.

 

Was bringen Kooperationen mit externen Designern?

opti 2019 - Charmant - Satoshi Otsuki - links Julia Berger - Caroline AbramSatoshi Otsuki, Geschäftsführer Charmant GmbH Europe (Mitte, mit Julia Berger (links) und Caroline Abram): Natürlich kennen wir nach Jahrzehnten auf dem europäischen Markt die entsprechenden Marktbedürfnisse. Bei der Produktentwicklung fließen außerdem immer unsere Philosophie, Erfahrung und unser technologisches Knowhow mit ein. Externe Designer stellen uns aber unter Umständen vor ganz neue Herausforderungen. Mal müssen wir technische Hürden überwinden, mal wird auch unsere Kreativität auf eine neue Art stimuliert. Wir fühlen uns jung, was sowohl unserem Team als auch unseren Partnern gefällt.

 

Warum setzen Sie auf klassische Brillenformen?

opti 2019 - Nirvan Javan - Nirvan Javan- Lukas GrapowDesigner Nirvan Javan (links) und COO Lukas Grapow, Nirvan Javan Eyewear: Unsere Brillen sollen zu allen Gesichtsformen passen. Mit unserer Interpretation von klassischen Designs – schlicht und puristisch, ohne jegliche Deko; bei den Acetatfassungen matt und in Erdtönen, bei den Metallfassungen elegant und mit hochwertigen Materialien – sind wir sehr gespannt, wie das bei unserer opti-Premiere im deutschen Markt ankommt.

 

Aluminium und Acetat – ein neuer Mix?

opti 2019 - Lightbird - Corrado RossonCorrado Rosson, Gründer und Designer Lightbird Eyewear: Aluminium ist kein neuer Werkstoff in der Brillenwelt, aber die Art und Weise, wie wir es in Kombination mit Acetat verwenden, erfordert ein völlig neues Verfahren.

Die beiden Schichten werden mit einem speziellen Klebstoff aus dem Flugzeugbereich verbunden. Beide Materialien sind sehr leicht und tragen zusammen mit unserem Design dazu bei, einen ganz neuen Look zu kreieren.

 

 

Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach das Thema Nachhaltigkeit und Natur im deutschen Brillen-Markt?

opti 2019 - David Green Eyewear - David GreenDavid Green, CEO David Green Eyewear: Menschen, denen das Umweltthema wichtig ist, haben eine enge Bindung zu diesem Planeten und zur Natur. Sie möchten sich auch mit ihren konsumierten Brillen gut fühlen. Die Deutschen sind bei diesem Thema sehr engagiert, und wenn sie sich für eine Sache einsetzen, dann mit ganzem Herzen. Wir haben hier sehr viel positives Feedback zu unserem Konzept erhalten, echte Blätter in unseren Brillen zu verwenden.

 

Wird Storytelling rund um Brillen, Marken oder Designer immer wichtiger?

opti 2019 - Annu Eyewear - Florian AvdicFlorian Avdic, Head of Brand Strategy Annu Eyewear: Absolut. Mit Brille sollte man gut aussehen und gut sehen, doch Brille kann mehr. Brille bringt Menschen zusammen. Das beweisen wir als Unternehmen. Wir arbeiten als Designkollektiv: Elf Partner unterschiedlicher Disziplinen für eine gemeinsame Sache. Dafür stehen wir auch als Marke: für mehr kreative Kollaboration; indem wir beispielsweise mit Künstlern kooperieren. Oder indem wir kleine Events im Fachgeschäft hosten und so enge Beziehungen zu Optikern und Brillenträgern aufbauen. Aus solchen Kollaborationen entstehen die stärksten Geschichten.

 

// CH / JUEB / PE

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