Laut OSVA wird die Digitalisierung der Augenoptik von einem Flickenteppich unterschiedlichster Schnittstellen und Lösungen ausgebremst. Um das zu verbessern, lädt die Vereinigung von Software-Anbietern für Augenoptiker in Europa zu regelmäßigen Arbeitstreffen die jeweiligen Marktführer ein – zuletzt in Treviso auch mit Ipro und Amparex aus Deutschland.
Die OSVA (Ophthalmic Software Vendors Association) vertrete Branchen-Lösungen, die europaweit in fast 50.000 Betrieben eingesetzt werden. Auf Einladung des italienischen Marktführers BluData trafen sich Ende November ein Dutzend Entscheider in Treviso, um sich vor allem über die Weiterentwicklung der Standardisierung von Fassungskatalogen abzustimmen.
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„Kein leichtes Thema, weil die wichtigsten Fassungslieferanten ihre eigenen Systeme entwickeln und internationale Standards ablehnen“, sagt Martin Himmelsbach, Chef von Ipro in Leonberg, der auch technischer Direktor der OSVA ist. Umso bedeutender sei es, dass mit dem italienischen Anbieter Thema Optical ein Anbieter von individualisierten Fassungen die zukünftigen Notwendigkeiten genau in den Blick nehme. „Je individueller Fassungen angeboten werden, desto größer werden die Anforderungen an Kataloge und Bestellsysteme“, so Himmelsbach.
OSVA: Verfügbarkeit der Standards erleichtern
Gemeinsam mit den anderen deutschen Software-Anbietern wollen Ipro und Amparex daran arbeiten, dass Standards wie das neue Glasformat LC7 und der Bestellstandard B2B genauso europäisch werden wie der Kontaktlinsen- und Fassungsstandard Spectaris-Format. Dazu wird die OSVA in den kommenden Monaten die Verfügbarkeit der Standards für alle Unternehmen erleichtern und über die eigene Website www.osvagroup.org anbieten.
„Über Standards entscheiden am Ende die Verbraucher – in unserer Branche die augenoptischen Fachbetriebe“, stellt Martin Himmelsbach klar. „Ich kann nur alle Entscheider auffordern, nur noch Produkte einzukaufen, die ihre Daten in offenen Standards zur Verfügung stellen. Für Fassungen bedeutet das, dass sie im frei zugänglichen Portal des Freiburger Anbieters Look4 verfügbar sein müssen.“